Überkritische Eltern erziehen keine perfekten Kinder
Überkritische Eltern betrachten Kritik als eine der Säulen der Erziehung: Sie glauben, ihren Kindern damit zu helfen und sie zu besseren Menschen zu machen. Häufig dosieren sie gleichzeitig ihre Zuneigung, da sie davon überzeugt sind, so stärkere und durchsetzungsfähige Kinder zu erziehen. Die Unflexibilität und die Kritik der Eltern führen jedoch im Erwachsenenleben nicht zu mehr Erfolg, genauso wenig wie die Eltern durch die Dosierung ihrer Zuneigung ihren Kindern etwas Gutes tun.
Nur selten erzielen Eltern damit das erwartete Ergebnis, ganz im Gegenteil: Kinder überkritischer Eltern müssen im Erwachsenenalter oft emotionale Knoten lösen, um sich persönlich weiterentwickeln zu können. Wir laden dich heute ein, mehr über dieses Thema zu erfahren.
“Fordere alles von dir selbst und verlange nichts von anderen.”
Charles Fiessinger
Überkritische Eltern
Überkritische Eltern projizieren oft ihre eigenen Frustrationen auf ihre Kinder. Oft wurden sie selbst so erzogen und haben im Laufe ihres Lebens große Frustration angesammelt. Sie sind überfordert, was sich auch auf ihren Erziehungsstil niederschlägt.
Strenge und Disziplin
Überkritische Eltern sind oft sehr streng und verlangen viel Disziplin, fast so wie in der Ausbildung von Soldaten. Sie sind sehr kontrollierend und verlangen beste akademische Ergebnisse. Außerdem wählen sie die Freizeitaktivitäten ihrer Kinder und beeinflussen sogar die Wahl der Freunde.
In vielen Fällen halten überkritische Eltern ihre Kinder davon ab, mit ihrer Peer Group zu interagieren, da sie diese nicht für angebracht halten.
Überkritische Eltern üben kontinuierlichen Druck aus
Sie sind davon überzeugt, dass sie in jeder Situation und unter allen Umständen recht haben. Deshalb entscheiden sie, was das Kind tun oder nicht tun soll, ohne die Meinung oder Wünsche des Kindes zu berücksichtigen. Sie zeigen Richtung und Ziele auf, während sie jede davon abweichende Äußerung herabwürdigen.
Hypervigilanz
Überkritische Eltern sind extrem wachsam. Sie denken, sie müssten die Schritte ihrer Kinder zwanghaft überwachen, damit sie keine Fehler machen. Sie überlassen ihren Kindern keine Entscheidungen und kontrollieren alle Lebensbereiche, da sie sich damit “perfekte” Kinder erwarten.
Überkritische Eltern haben hohe Erwartungen
Sie erwarten sich von ihren Kindern gute Leistungen und Erfolg. Für sie ist es sehr frustrierend, wenn ihr Nachwuchs nur durchschnittliche Ergebnisse erzielt. Sie wollen, dass ihre Kinder besser als andere sind und reagieren enttäuscht oder sogar mit Bestrafung, wenn sie die erwünschte Leistung nicht erbringen.
Für überkritische Eltern spielen Anstrengung und Fortschritt keine Rolle, nur die Ergebnisse zählen. Ihre Kinder erhalten deshalb nur Anerkennung, wenn sie diese erreichen.
Sie sind manipulativ
In vielen Fällen greifen diese Eltern zur Erpressung und überlassen ihren Kindern die Verantwortung für ihr Glück. Wenn das Kind den Erwartungen entspricht, sind die Eltern glücklich, ansonsten frustriert.
Die Folgen einer Kindheit mit überkritischen Eltern
Wie bereits erwähnt, können überkritische Eltern kaum glückliche Kinder und daher keine glücklichen Erwachsenen großziehen. Wenn sie Erfolg haben, dann deshalb, weil ihre Kinder lernen mussten, sich mit Ereignissen außerhalb ihres Einflussbereichs auseinanderzusetzen, mit anderen Vorbildern und anderen Bezugsmustern.
Meist ist Unsicherheit die Folge dieses Erziehungsstils. Auch das Gefühl, nie gut genug zu sein, prägt diese Kinder bis ins Erwachsenenalter. Oft haben sie Angst, verlangen mehr von sich selbst, als sie geben können, und sind deshalb frustriert.
Meistens gelingt es diesen Kindern nicht, Autonomie und gesunde soziale Fähigkeiten zu entwickeln. Sie werden oft abhängig von der Anerkennung anderer und schaffen es nicht, ihre eigene Persönlichkeit durchzusetzen. Das Ergebnis überkritischer Eltern sind meistens unglückliche Kinder.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
Nardone, G., Giannotti, E., & Rocchi, R. (2013). Modelos de familia: conocer y resolver los problemas entre padres e hijos. Herder Editorial.