Trost ist Balsam für die Seele
Es gibt Zeiten, in denen du dich traurig oder verzweifelt fühlst. Du hast das Bedürfnis, bei jemandem Zuflucht zu suchen. Dann kommt eine Umarmung oder ein einfacher Händedruck, der die Macht zu haben scheint, deinen emotionalen Schmerz zu lindern. Trost hilft bei Kummer und befriedigt auch den Wohltäter.
Wenn wir jemanden weinen sehen, aktiviert sich in der Regel automatisch der Impuls, Hilfe anzubieten, auch wenn wir den Menschen nicht kennen. Tränen wecken unseren Beschützerinstinkt, da wir soziale Wesen sind. Wir brauchen gegenseitige Hilfe, um zu überleben. Deshalb suchen wir bei anderen Trost, um unsere Schmerzen zu lindern.
Trost ist Seelenbalsam
Es gibt kein Patentrezept, um Trost zu spenden, außerdem reagiert jeder Mensch anders. Manche wissen in diesen Situationen nicht, wie sie sich am besten verhalten sollen, denn der Umgang mit dem Leid anderer ist nicht immer einfach.
Automatische Floskeln oder Gesten helfen der betroffenen Person nicht, sie können die Situation sogar noch verschlimmern. Zuhören ist auf jeden Fall richtig. Du solltest dabei jedoch nicht urteilen, sondern der Person das Gefühl von Verständnis und Geborgenheit vermitteln.
“Das größte Schauspiel ist der Kampf eines Mannes gegen das Unglück; aber es gibt noch ein größeres Schauspiel: zu sehen, wie ein anderer Mann ihm zu Hilfe eilt.”
Oliver Goldsmith
Experten empfehlen, Sätze wie “sei nicht traurig” oder “weine nicht” zu vermeiden. Denn Tränen sind manchmal nötig und können Spannungen und Schmerzen abbauen.
Empathie und Nähe
Einfühlungsvermögen ist ebenfalls wichtig, wenn du Trost spenden möchtest. Du musst fähig sein, dich in die Lage der anderen Person zu versetzen und dir zu überlegen, wie du ihr helfen könntest, ohne dass sie dich darum bitten muss. Du solltest nicht zu viele Fragen stellen, sondern die betroffene Person begleiten, damit sie spürt, dass sie in dieser schwierigen Situation nicht allein ist.
“Wer mit den Augen eines anderen sehen, mit den Ohren eines anderen hören und mit dem Herzen eines anderen fühlen kann, der zeichnet sich durch Gemeinschaftsgefühl aus.“
Alfred Adler
Auch eine Umarmung oder Körperkontakt können positive Wirkungen erzielen, besonders wenn du eine vertrauliche Beziehung zu dieser Person pflegst. Du kannst ihr die Hand halten, während du zuhörst und ihr so das Gefühl von Nähe und Schutz geben.
Selbstvertrauen
Nicht immer finden wir eine Schulter, an die wir uns anlehnen können, wenn wir Trost brauchen. Manchmal müssen wir die Höhen und Tiefen des Lebens allein bewältigen. Vielleicht helfen dir Tränen in der ersten Phase, doch du darfst dich nicht in deinen Schmerz hineinsteigern.
Suche Ablenkung und Zuflucht in Aktivitäten, die dir Freude bereiten: Gehe spazieren, lies ein spannendes Buch, werde kreativ, treibe Sport oder unterhalte dich mit deinem Haustier. Wenn du es allein nicht schaffst, lohnt sich professionelle Hilfe, um die schwierigen Situation zu bewältigen.
“Weinen ist manchmal eine Möglichkeit, Dinge auszudrücken, die man mit Worten nicht sagen kann.”
Concepción Arenal
Trost ist ein Akt der Großzügigkeit. Die Trauerbewältigung beginnt damit, die betroffene Person nicht allein zu lassen. Sie benötigt Unterstützung, Verständnis und Begleitung. Die Kunst des Tröstens ist nicht einfach, doch sie ist notwendig, um das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.