Transkranielle Magnetstimulation zur Behandlung von Depressionen
Die transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist ein Verfahren, das zur Behandlung von Depressionen zum Einsatz kommt, wenn Psychotherapie oder Medikamente keinen Erfolg bringen. In diesem Fall sprechen Experten von einer behandlungsresistenten Depression (Treatment-resistant Depression, kurz TRD). Mit diesem Verfahren werden Bereiche des Gehirns durch starke Magnetfelder stimuliert, um Neuronen zu depolarisieren und damit Wahrnehmungs- und Verhaltensveränderungen der Patienten zu erzielen.
Diese Behandlung wird auch bei anderen Krankheiten wie Parkinson, Schizophrenie, Epilepsie, Schmerzstörungen, Autismus, ADHS und motorischen Störungen verschiedener Art eingesetzt. Erfahre heute Interessantes über diese Therapieform.
“Depression ist ein Gefängnis, in dem du sowohl der Gefangene als auch der grausame Wärter bist.”
Dorothy Rowe
Transkranielle Magnetstimulation: Was ist das?
Die transkranielle Magnetstimulation ist eine Interventionsmethode, die auf der Anwendung von Magnetfeldern beruht. Dies geschieht auf kontrollierte Weise und zielt darauf ab, die Aktivität der Nervenzellen zu stimulieren.
Die TMS nutzt elektromagnetische Impulse, um die Membran der Neuronen zu depolarisieren. Wenn dies erreicht wird, entsteht in diesen Zellen ein Aktionspotenzial. Das bedeutet, dass sie anfangen, elektrische Signale auszusenden, die die Synapsen, also die Verbindungen zwischen den Nervenzellen, richtig regulieren. Dadurch wird die Übertragung von Informationen im Nervensystem verbessert oder korrigiert.
Manchmal beeinträchtigen Krankheiten wie Depressionen die Membranen der Neuronen. Manchmal ist es notwendig, sie zu stimulieren, damit sie ihre normale Funktion wiedererlangen können. In anderen Fällen müssen sie gehemmt werden, um das gleiche Ziel zu erreichen. Klinische Neurophysiologen sind für diese Art von Behandlung zuständig.
Das Verfahren
Wenn die fachärztliche Untersuchung eine behandlungsresistente Depression ergibt, kann die Ärztin oder der Art eine transkranielle Magnetstimulation empfehlen. Es handelt sich allerdings um ein kosten- und zeitintensives Verfahren, das nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung getragen wird.
Eine typische Sitzung dauert zwischen 30 und 60 Minuten, während die Patienten bequem in einem Liegesessel verweilen. Vor der Behandlung erhält die Person einen Gehörschutz. Eine Spule mit einem Elektromagneten wird am Kopf positioniert, um nach dem Brain Mapping einen konkreten Bereich der Großhirnrinde zu stimulieren.
In der Regel sind 10 bis 20 Sitzungen nötig. Die Therapie dauert also zwei bis drei Wochen, da die Sitzungen täglich durchgeführt werden. Eine Nachsorge ist nicht erforderlich.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Die transkranielle Magnetstimulation ist im Allgemeinen sicher. Bei manchen Menschen können jedoch Kopfschmerzen, Schwindel, Kribbeln oder Prickeln im Gesicht oder auf der Kopfhaut auftreten. Manchmal kommt es zu leichten Krämpfen in diesen Bereichen. Selten treten schwerwiegendere Nebenwirkungen auf. Dazu gehören Hörverlust, Krampfanfälle oder psychotische Episoden. Deswegen ist Vorsicht geboten.
Zu den wichtigsten Kontraindikationen zählen folgende:
- Herzschrittmacher
- vorherige Kopfoperation
- Hirnschrittmacher
- Metallgegenstände im Kopfbereich (Implantat, Retainer…)
- Epilepsie
- Cochlea-Implantat
- vorheriger Schlaganfall
- Schwangerschaft
Transkranielle Magnetstimulation: Wirksamkeit
Die transkranielle Magnetstimulation kann die Symptome von Depressionen deutlich reduzieren oder komplett heilen. Die ersten Ergebnisse sind in der Regel innerhalb weniger Wochen nach Beginn der Behandlung zu sehen. In einigen Fällen wird empfohlen, nach dem Eingriff mit der herkömmlichen Behandlung von Depressionen (Psychotherapie und Medikamente) fortzufahren. Manchmal kann bereits eine einzige Therapie helfen, in anderen Fällen muss die Intervention zwei bis dreimal wiederholt werden. Lasse dich immer von einem erfahrenen Facharzt beraten.
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