Tatsächlich ... Liebe - Ein echter Weihnachtsfilmklassiker
Dezember ist der Monat der üppigen Abendessen, Familientreffen und besinnlichen Stunden. Aber es ist auch der Monat der Klassiker und Traditionen, die sich Jahr für Jahr wiederholen. Du kaufst einen Weihnachtsbaum, hoffst auf einen Lotteriegewinn, isst Nougat und verabschiedest dich allmählich vom alten Jahr. Außerdem genießt du festliche Abendessen im Kreise deiner Lieben, trinkst Champagner und natürlich wirst du auch an diesen Festtagen wieder einmal Tatsächlich … Liebe ansehen.
Es scheint, als wäre Curtis´ Film bereits eine Weihnachtstradition geworden, ein echter Klassiker. Es ist wie Mariah Careys “All I Want for Christmas is You” als Kinofilm. Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2003 verzaubert uns Tatsächlich … Liebe mit seinen Liebesgeschichten, die voller Weihnachtsstimmung sind.
Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Weihnachtsfilme, aber Tatsächlich … Liebe scheint der absolute Favorit zu sein. Es ist dieser eine Film, den unzählige Menschen mindestens einmal im Jahr während der Weihnachtsfeiertage sehen wollen.
Richard Curtis gelang es, eine erfolgreiche Besetzung für den Film zu gewinnen und verschiedene Geschichten miteinander zu verflechten, die die unterschiedlichen Stadien der Liebe widerspiegeln. Er erschuf eine Art Weihnachtsmythos.
“Immer wenn ich über den Zustand der Welt betrübt bin, denke ich an die Ankunftsflugsteige am Flughafen Heathrow. Die allgemein vorherrschende Meinung ist, dass wir in einer Welt voller Hass und Gier leben, aber ich sehe das nicht so. Für mich sieht es aus, als gäbe es überall Liebe.”
– ”Richard Curtis, Tatsächlich … Liebe –
Eine großartige Besetzung
Richard Curtis wurde als Drehbuchautor mit romantischen Komödien wie Bridget Jones’s Diary (2001), Notting Hill (1998) und Vier Hochzeiten und ein Todesfall (1994) berühmt. Interessanterweise spielte Hugh Grant bei all diesen Filmen mit. In seiner Jugend etablierte er sich definitiv als einer der Könige dieses Genres.
Auch in Tatsächlich … Liebe arbeitete Grant wieder für Curtis, der diesmal auch Regie führte. Andere berühmte Schauspieler wie Emma Thompson, Alan Rickman, Colin Firth und Liam Neeson wirkten neben vielen weiteren ebenfalls mit.
Curtis gelang etwas Unmögliches. Er vereinte viele große aktuelle britische Schauspieler in seinem Film. Alan Rickman beispielsweise genoss schon im vergangenen Jahrhundert viel Anerkennung. Und auch jüngere Schauspielerinnen wie Keira Knightley glänzten bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends.
So versammelte Curtis eine sehr bekannte Besetzungsliste, in der einige Stars der romantischen Komödie herausragten, insbesondere Colin Firth und Hugh Grant. Der Erfolg des Films war dadurch beinahe vorprogrammiert.
Daher ist es auch keine Überraschung, dass Tatsächlich … Liebe Kassenrekorde gebrochen hat. Unzählige Menschen wollten den Weihnachtsfilm des Jahrhunderts unbedingt sehen.
Allerdings kam der eigentliche Erfolg erst viel später und zwar hauptsächlich durch Mundpropaganda und Fernsehshows. Irgendwie wurde der Film zur Ikone der Romantik der Weihnachtsstimmung.
Tatsächlich … Liebe – eine wunderbare Nachspeise
Nach einem üppigen Weihnachtsfestmahl möchten die meisten Menschen nur auf dem Sofa sitzen und sich entspannen. Viele möchten einfach nur Stress abbauen und im Hintergrund etwas hören, das etwas Weihnachtsstimmung verbreitet. Allerdings sollte es nichts sein, was zum übermäßigen Nachdenken zwingt.
Genau das bietet Tatsächlich … Liebe in Form einer romantischen, süßen und witzigen Komödie, die einen kalten Winterabend erwärmt.
Tatsächlich … Liebe beabsichtigt nicht, dass die Menschen zu viel darüber nachdenken. Dennoch ist der Film nicht langweilig. Er wird dir sicherlich mehr als nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern und wird dich an deine eigenen Liebesgeschichten zurückdenken lassen. Aber was genau ist das Geheimnis dieses Films? Er erzählt eine Reihe von Liebesgeschichten aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven.
Die Charaktere
Zunächst einmal gibt es da einen jungen Teenager, der seine erste Liebe mit großer Intensität erlebt. Außerdem wird die Geschichte einer Ehe erzählt, die nach vielen Jahren langsam die Auswirkungen der täglichen Routine und der Untreue zu spüren beginnt.
Darüber hinaus gibt es einen Mann, der die frisch gebackene Ehefrau seines besten Freundes liebt. Eine der zahlreichen anderen Geschichten erzählt von einem Liebespaar, das es schafft, sich zu verstehen, obwohl die beiden nicht dieselbe Sprache sprechen. Und dann gibt es sogar einen tanzenden Premierminister, der alles dafür tut, um die Frau zu bekommen, die er liebt.
Der alternde und außerdem ziemlich respektlose Musiker Billy Mack verleiht dem Film noch eine komödiantische musikalische Note.
Und so gelang es Curtis, mit dieser großen Vielfalt an Liebesgeschichten den richtigen Ton zu treffen. Aber jedesmal, wenn die Situation zu romantisch oder süßlich wird, taucht eine andere tragischere oder informellere Geschichte auf.
Bezug zur Realität
Wie du siehst, gelang es Curtis, das Kitschige, Tragische und Absurde gekonnt miteinander zu kombinieren, indem er einige der vielen Facetten der Liebe porträtierte. Interessant ist außerdem, dass er eine allgemein verständliche Sprache nutzte. Obwohl er seine Geschichten in etwas überzogener Weise erzählte, haben sie dennoch alle einen Bezug zur Realität.
Beispielsweise die Geschichte über den jungen Mann, der in Großbritannien nicht sonderlich viel Erfolg bei Frauen hatte. Aber als er in die Vereinigten Staaten ging, stellte er fest, dass sein Akzent ihn dort überaus attraktiv machte. Außerdem die Geschichte über die verschlissene Ehe von Emma Thompson und Alan Rickman. Und dann gibt es noch die junge Frau, deren geistig behinderter Bruder ihr keinen Raum lässt, ihr eigenes Leben zu führen.
Natürlich gibt es auch einige klischeehafte Geschichten, die bereits unzählige Male zuvor erzählt wurden. Das gilt beispielsweise für den jungen Mann, der die Frau seines besten Freundes liebt. Heutzutage würden die meisten Menschen sein Verhalten eher als stalkerisch und nicht unbedingt als romantisch empfinden.
Im Laufe der Zeit
Aus all diesen Gründen wurde dieser Film zu dem Weihnachtsklassiker, der er heute ist. Allerdings vermisst das heutige Publikum durchaus verschiedene aktuelle Themen und Werte in einigen der erzählten Geschichten.
Dennoch bedeutet das nicht, dass der Film nicht in Würde gealtert ist. Seine Botschaft ist genauso einfach und klar, wie sie das beim Erscheinen des Filmes war. Aber wenn du den Film aus heutiger Sicht analysierst, wirst du die knappen Dialoge der weiblichen Darstellerinnen bemerken. Außerdem fehlt die Thematik der LGTB-Community vollkommen.
Anscheinend hatte Curtis ursprünglich auch eine Geschichte über ein gleichgeschlechtliches Paar. Allerdings hat er diese in der finalen Version verworfen. Wenn Tatsächlich … Liebe 15 Jahre später gedreht worden wäre, dann gäbe es sicherlich mindestens eine solche Geschichte. Außerdem gäbe es mehr Vielfalt und die Frauen hätten ein anderes Profil.
Irgendwie scheint es, dass das Jahr 2003 in mancher Hinsicht schon sehr weit zurückliegt. In der Tat zeigt der Film auf, wie sich die Perspektive der Menschen seit jener Zeit verändert hat. Und er verdeutlicht auch, dass einige Dinge, die damals noch als völlig normal und romantisch angesehen wurden, heute sehr viel Kritik ernten würden.
Tatsächlich … Liebe – Eine universelle Botschaft
Trotzdem ist der Film für sein Alter ziemlich relevant und seine Botschaft bleibt universell gültig. Er zeigt uns, dass es überall Liebe gibt, in jeder Ecke. Außerdem erzählt er viele Geschichten, mit denen sich die Zuschauer identifizieren können. Und genau das ist einer der entscheidenden Aspekte. Das Publikum spürt eine Verbindung zu den Charakteren mit Gefühlen, die in einem einfachen und natürlichen Diskurs verwurzelt sind.
Tatsächlich … Liebe zeichnet Geschichten, in denen Gefühle eine große Bedeutung haben. Und obwohl es unwahrscheinlich erscheint, appelliert er an die Liebe im Allgemeinen; und dieses Gefühl schätzt jeder.
Vielleicht liegt der Schlüssel in der Menschlichkeit der Charaktere, der Leichtigkeit seiner Komödie und der Universalität seiner Botschaft, die mit den klassischen Flughafenszenen beginnt und darin gipfelt. Dies liegt daran, dass sie genau widerspiegeln, wie Flughäfen während der Weihnachtsferien aussehen: Es sind Orte, zu denen viele Menschen kommen und gehen, Wiedervereinigungen, Umarmungen, Tränen und vieles mehr stattfinden. Möglicherweise spiegeln sie wirklich am besten wider, was Liebe tatsächlich ist.