Stress und Ängstlichkeit verkürzen die Lebenserwartung

Stress kann ernste Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit haben und beschleunigt außerdem den Alterungsprozess.
Stress und Ängstlichkeit verkürzen die Lebenserwartung
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 12. Januar 2023

Stress kann ernste gesundheitliche Folgen haben und unter anderem zu physischen und psychischen Problemen führen, die eine vorzeitige Alterung bewirken. Jüngste wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Ängstlichkeit, Nervosität und Schüchternheit die Wahrscheinlichkeit, an Stress zu leiden, erhöhen. Die Lebenserwartung dieser Menschen ist durch den Dauerstress im Vergleich zu extrovertierten, fröhlichen Menschen geringer.

Körper und Geist bilden eine tief verflochtene Einheit und beeinflussen sich deshalb auch gegenseitig. Chronischer Stress wirkt sich auf das Nervensystem aus, was wiederum die Herzfrequenz, den Blutdruck, das Immunsystem und andere Prozesse beeinträchtigt.

Stress löst einen Abwehrmechanismus aus, der auch als “Flucht- oder Kampfreaktion” bezeichnet wird. Es handelt sich um eine lebenswichtige Reaktion, mit der Gefahrensituationen oder Bedrohungen bewältigt werden können. Das Nervensystem alarmiert unsere Sinne, verändert die Herzfrequenz, die Atmung, erhöht die Muskelaktivität und den Glukosespiegel im Blut. Gleichzeitig schwächt die Ausschüttung von Stresshormonen das Immunsystem.

Außergewöhnliche Protagonisten sind die von den Nebennieren produzierten Hormone (Glukokortikoide und Adrenalin), die für die Mobilisierung von Energie im Körper verantwortlich sind. Wenn die Fluchtreaktion nicht nur ein paar Minuten, sondern durch den emotionalen Zustand (Arbeit, familiäre Probleme, Krankheit) länger dauert, schädigt der Hormonspiegel die Abwehrkräfte.

In der Zeitschrift PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences) veröffentlichte Studien zeigen, dass in folgenden Situationen Stresshormone in großen Mengen ausgeschüttet werden können: Nervosität, Schüchternheit oder unbegründete Angst vor neuen Situationen (Begegnungen mit Fremden, Ängste vor Menschen, Gegenständen, Orten, auch wenn sie keine Bedrohung darstellen). Dies wird als Neophobie bezeichnet.

Die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen sind kleine Kinder und Jugendliche. Oft zeigen sie dieses Verhalten auch noch im Erwachsenenalter.

Stress verkürzt die Lebenserwartung

Chronischer Stress beschleunigt den Alterungsprozess und macht anfälliger für Krankheiten, er verkürzt die Lebenserwartung. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Umgang mit Ängstlichkeit, Nervosität und Schüchternheit zu lernen, um physische Probleme zu verhindern. Ein ruhiges, gelassenes Leben und Entschlossenheit sind in diesem Zusammenhang wesentlich.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.