So kannst du schwierige Entscheidungen treffen

Schwierige Entscheidungen erfordern nicht nur eine rationale Analyse der Situation, sondern auch eine bewusste Prüfung deiner Gefühle, Ziele, Werte und der möglichen Konsequenzen.
So kannst du schwierige Entscheidungen treffen

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 25. Juni 2022

Jeden Tag treffen wir bewusst oder unbewusst zahlreiche Entscheidungen, manche sind einfach, andere sehr kompliziert. Die Angst, dabei einen Fehler zu machen oder zu scheitern, lässt uns oft zögern und hält uns zurück. Auch Perfektionismus oder die Abhängigkeit von der Meinung anderer beeinflussen unsere Urteilsfähigkeit. Doch folgende Tipps können dir helfen, schwierige Entscheidungen zu treffen.

Schwierige Entscheidungen treffen

Eine Hilfe zur Entscheidungsfindung bietet der PrOACT-Ansatz von Hammond, Keeney und Raiffa (2003). Dieses Instrument ermöglicht es dir, materielle und immaterielle Faktoren zu bewerten, und bezieht auch Fakten, Gefühle, Meinungen und Überzeugungen in die Entscheidungsfindung mit ein.

Das Ergebnis dieses Ansatzes ist nicht die beste Option, sondern die Bewertung des Szenarios, die eine schwierige Entscheidung erleichtert: Es geht darum, mit der Komplexität vernünftiger umzugehen. Hammond, Keeney und Raiffa (2003) verwenden in ihrer Methode acht Schritte, um die Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

Die ersten fünf sind: Probleme, Ziele, Alternativen, Konsequenzen und Kompromisse. Sie sind das Rückgrat der Methode und können auf jede Situation angewendet werden. Die übrigen drei (Ungewissheit, Risikotoleranz und verknüpfte Entscheidungen) helfen dabei, Entscheidungen in unbeständigen Umgebungen zu klären und sind daher zwar oft, aber nicht immer anwendbar

Frau muss schwierige Entscheidungen treffen

1. Problem

Die Art und Weise, wie du das Problem definierst, schränkt die Entscheidung ein und bestimmt, welche Alternativen in Betracht kommen. Deshalb ist es wichtig, das Problem richtig zu formulieren, um den gesamten Prozess voranzutreiben.

Die größte Gefahr beim Formulieren eines Problems ist die Bequemlichkeit. Der einfachste oder praktischste Weg ist nicht immer der beste.

Um das Problem zu definieren, beachte folgende Empfehlungen:

  • Frage dich, warum du eine bestimmte Entscheidung in Betracht ziehst.
  • Hinterfrage die Einschränkungen in deiner Problemstellung.
  • Identifiziere die wesentlichen Elemente des Problems.
  • Erkenne, welche anderen Entscheidungen von dieser Entscheidung abhängen oder sie beeinflussen.
  • Finde heraus, welche anderen Entscheidungen Teil dieser Entscheidung sind oder von ihr abgeleitet werden können.

2. Ziele

Jede Entscheidung, die du triffst, sollte dich deinen Zielen näher bringen. Wenn du schwierige Entscheidungen treffen musst, frage dich: Was will ich erreichen, welche Interessen habe ich, welche meiner Werte, Ängste, Sorgen, Bedenken, Befürchtungen und Bestrebungen sind am wichtigsten, um dieses Ziel zu erreichen?

Überlege dir deine Ziele sehr genau, denn sie geben dir die Richtung vor. Um sie zu identifizieren, befolge die folgenden Schritte:

  • Schreibe auf, was du mit deiner Entscheidung zu lösen hoffst.
  • Verwandle deine Bedenken in konkrete Ziele.
  • Trenne die Mittel vom Zweck, wenn du deine Ziele formulierst.
  • Kläre, was jedes Ziel bedeutet.
  • Teste die Ziele, um zu sehen, ob sie deinen Interessen entsprechen.

3. Die Alternativen

Jede Alternative ist ein Weg, um das Ziel zu erreichen. Sie legen verschiedene Verhaltensweisen fest, aus denen du diejenige auswählen solltest, die am besten zu dem passt, was du erreichen willst. Hammond, Keeney und Raiffa (2003) argumentieren, dass es wichtig ist, sich immer Folgendes vor Augen zu halten: Du kannst nie eine Alternative wählen, die du nicht in Betracht gezogen hast, und egal, wie viele Alternativen du hast, ist diejenige, für die du dich entscheidest, möglicherweise nicht besser als die beste von ihnen.

Einige Schlüssel zur Generierung von Alternativen:

  • Nutze die Ziele, um dich bei der Suche nach guten Alternativen zu orientieren.
  • Beschränke die Herausforderung.
  • Setze dir hohe Ziele, denn sie zwingen dich dazu, auf neue Weise zu denken.
  • Lass deiner Fantasie freien Lauf, bevor du andere konsultierst.
  • Nutze deine Erfahrungen.
  • Frage andere nach Vorschlägen.

4. Konsequenzen

Nachdem du das Problem, die Ziele und die Alternativen definiert hast, vergleichst du die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen. Beurteile, inwieweit jede Option deine Ziele erfüllt. Beschreibe auch die Folgen präzise und vollständig.

Einige Schlüssel zur Definition der Konsequenzen:

  • Versetze dich gedanklich in die Zukunft und sieh dir an, welche Konsequenzen deine Entscheidungen haben werden.
  • Beschreibe die Folgen der einzelnen Alternativen.
  • Dann verwirfst du jene Alternativen, die dir nicht helfen, deine Ziele zu erreichen.
  • Klassifiziere die Beschreibungen der Konsequenzen der restlichen Alternativen in einer Tabelle.

5. Kompromisse

Oft widersprechen sich die Ziele, die du dir setzt und du musst einen Mittelweg finden. Vielleicht musst du kleine Opfer bringen, um einen Weg zu finden. Um schwierige Entscheidungen zu treffen, musst du Prioritäten setzen.

6. Ungewissheit

Es gibt Situationen, in denen es unmöglich ist, zu wissen, welche Folgen eine Entscheidung haben wird. Das Leben ist ungewiss und viele Entscheidungen gehen mit Risiken einher. Es gibt jedoch Strategien, die dir in diesem Fall helfen:

  • Du musst zuerst erkennen, dass du nicht alles vorhersehen kannst und es Ungewissheiten gibt.
  • Denke systematisch darüber nach und analysiere mögliche Konsequenzen und Ergebnisse.
  • Analysiere, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese Konsequenzen eintreten könnten, und wie sie sich auf dich auswirken würden.

Erstelle ein Risikoprofil, um schwierige Entscheidungen zu vereinfachen:

  • Identifiziere die wichtigsten Ungewissheiten.
  • Definiere die Ergebnisse.
  • Ordne Wahrscheinlichkeiten zu.
  • Analysiere die Konsequenzen.
Frau muss schwierige Entscheidungen treffen

7. Risikobereitschaft

Du musst darüber nachdenken, welche Folgen eine falsche Entscheidung hätte und ob du bereit bist, Risiken einzugehen. Beantworte folgende Fragen, um deine Risikobereitschaft zu analysieren:

  • Überlege dir, wie attraktiv oder riskant die Konsequenzen der Alternativen sind, die du in Betracht ziehst.
  • Berücksichtige dabei die Wahrscheinlichkeit, mit der diese Alternativen eintreffen könnten.
  • Wähle die Alternative aus.

8. Verknüpfte Entscheidungen

Bei verknüpften Entscheidungen musst du an die Gegenwart und an die Zukunft denken. Um die richtige Entscheidung zu treffen, solltest du zuerst darüber nachdenken, was du in Zukunft tun möchtest. Berücksichtige dabei folgende Empfehlungen:

  • Verstehe das grundlegende Entscheidungsproblem.
  • Finde Wege, die Unsicherheit zu verringern.
  • Identifiziere damit verbundene zukünftige Entscheidungen.
  • Verstehe die Zusammenhänge bei verknüpften Entscheidungen.
  • Entscheide, was bei der zu treffenden Grundsatzentscheidung zu tun ist.
  • Behandle nachfolgende Entscheidungen als neue Probleme.

Schwierige Entscheidungen erfordern nicht nur eine rationale Analyse der Situation, sondern auch eine bewusste Prüfung deiner Gefühle, Ziele, Werte und der möglichen Konsequenzen. Der PrOACT-Ansatz hilft dir, alle Aspekte zu analysieren und schließlich eine gut überlegte und zielorientierte Entscheidung zu treffen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Hammond, J. S., Keeney, R. L. y Raiffa, H. (2003). Decisiones inteligentes: guía práctica para tomar mejores decisiones. Grupo editorial norma.
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  • Sierra, J. C., Ortega, V., & Zubeidat, I. (2003). Ansiedad, angustia y estrés: tres conceptos a diferenciar. Revista malestar e subjetividade3(1), 10-59.

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