Sarmassophobie - Symptome, Ursachen und Behandlung

Sarmassophobie - Symptome, Ursachen und Behandlung
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Pedro González Núñez

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2023

Auch das Feld der Sexualität ist nicht frei von Ängsten. Das Liebesspiel, bestehend aus Küssen, Liebkosung und Streicheln, kann Gefühle der Verzweiflung und des Unwohlseins in denen auslösen, die an Sarmassophobie leiden.

Sarmassophobie stellt ein großes Hindernis für die Stärkung der Intimität in Beziehungen dar. Generell macht es das Eingehen von Liebesbeziehungen schwierig. Im Folgenden werden nun Symptome und Ursachen erläutert. Außerdem wird auf Behandlungsmethoden, die aus der Sarmassophobie entstehende emotionale Leiden heilen oder zumindest lindern können, eingegangen.

“Liebe hat einen mächtigen Bruder – Hass. Versuche nicht, ersteren zu kränken, denn letzterer kann dich töten.”

F. Heumer

Was ist Sarmassophobie?

Sarmassophobie beschreibt die irrationale und anhaltende Angst vor dem Akt der Verführung und der Liebe selbst. Betroffene erfahren Gefühle der Angst in Situationen, die prinzipiell keine verursachen sollten. Abgesehen davon frustriert die Zwiespältigkeit, die mit dieser Phobie einhergeht. Einerseits verspüren diese Menschen das Bedürfnis nach Nähe und das Verlangen nach jemand anderem; andererseits plagt sie aber alles, das mit dieser Nähe im Zusammenhang steht.

Momentan wird diese Form der Phobie als eher selten betrachtet. Dennoch war es Experten möglich, sie im Detail zu studieren und zu dokumentieren. Was auch immer der Grund für die Angststörung ist: Es ist wichtig, Krankheiten wie diese zu untersuchen, häufige Symptome zu erkennen, Ursachen zu verstehen und die nötige Behandlungsstrategie für eine vollständige Genesung zu entwickeln.

Frau vermeidet den Kontakt aufgrund von Sarmassophobie

Symptome

Menschen mit Sarmassophobie zeigen ihre Ängste nicht im normalen Umfeld. Sobald sich allerdings Situationen der Nähe anbahnen (wie zum Beispiel das Kennenlernen einer attraktiven Person), kommen Gefühle der Angst und der Verzweiflung auf. Die gezeigten Symptome treten in folgender Weise auf:

Physikalisch

Die Angst vor Verführung und dem Liebesspiel folgt keinem logischen Muster. Dennoch ist es üblich, dass sie die innere Nervosität steigert. Konkret bemerkbar macht sich das durch erhöhte Atem- und Herzfrequenzen bis hin zu Hyperventilation und Herzrasen, Gefühle des Leidens, Verkrampfen, erweiterte Pupillen, Schweißausbrüche, Benommenheit und sogar Erbrechen.

Psychologisch

Im Bezug auf psychologische Auswirkungen lässt sich eine stark verzerrte Wahrnehmung feststellen. Die Empfindungen Betroffener lassen sich beschreiben als Angst vor dem Liebesspiel, als Unfähigkeit, in Situation den Umständen entsprechend zu reagieren, als Sorge, sich lächerlich machen, und Fehlen von Selbstvertrauen.

Die genannten Umstände intensivieren die Abneigung gegenüber verführerischen Situationen. Zusätzlich verstärken sie, in Kombination mit den körperlichen Symptomen, diese irrationale Angst und das fehlende Selbstbewusstsein.

Verhalten

Erfahren Betroffene in Momenten der Nähe und Verführung gesteigerte Angst, tendieren sie eher dazu, zukünftig ähnliche Situationen zu vermeiden. Außerdem versuchen sie, allen Situationen zu entfliehen, die den Kontakt mit sexuell attraktiven Menschen bedeuten.

Mann schaut traurig in die Ferne.

Ursachen

Bezogen auf die Ursachen ist es, wie üblich mit Phobien, schwer, einen einzigen Auslöser festzulegen. In mehreren Studien hat man festgestellt, dass die Krankheit auf einer Vielzahl von Faktoren beruhen kann:

  • Direkte Konditionierung: Schlechte Erfahrungen im Bezug auf das Liebesspiel stellen eine der Hauptursachen dar. Durch die emotionale Reaktion wird der Betroffene darauf konditioniert, potenziell unangenehme Situationen in Zukunft zu vermeiden.
  • Stellvertretende Konditionierung: In diesem Fall entsteht die Konditionierung dadurch, dass man diese schlechten Erfahrungen bei anderen Menschen, die einem nahestehen, mitbekommt.
  • Verbale Konditionierung: Auch verbale Beeinflussung ist eine Ursache für Sarmassophobie. Die Informationen, die man als Kind erhält, können eine wesentliche Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung spielen. Fokussieren sich Personen intensiv auf negative Konsequenzen des Liebesspiels, kann das durchaus langfristige Auswirkungen haben.
  • Sonstige Faktoren: Bezogen auf die Genetik wird angenommen, dass die Krankheitsgeschichte der Familie durchaus Einfluss nehmen kann. Klare Beweise dafür gibt es allerdings nicht. Auch können eine kognitive Befangenheit und unrealistische Überzeugungen im Bezug auf diese Situationen Gründe für diese Phobie sein.

Behandlung

Wie bereits erwähnt, gibt es Behandlungsmethoden, die die Auswirkungen auf Betroffene abschwächen oder ganz beseitigen können. Dazu ist es notwendig, Hilfe bei einem auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisierten Psychotherapeuten zu suchen. Die häufigsten Therapien sind:

  • Systematische Desensibilisierung oder Konfrontation: Diese Form der Behandlung findet unter kontrollierten Bedingungen statt, um irrationale Angst und andere Begleiterscheinungen zu eliminieren. Auch sollten Instruktionen zu Entspannungstechniken gegeben werden.
  • Kognitive Umstrukturierung: Dieser Therapieansatz beschreibt eine Veränderung der vorhandenen kognitiven Strukturen zur Bewältigung dysfunktionaler Gedanken.

“Alles, was wir über die Liebe wissen, ist, dass sie alles ist.”

Emily Dickinson

Wie man sehen kann, ist Sarmassophobie eine ungewöhnliche Krankheit, die ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen kann. Aber es macht Mut, zu wissen, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt. Die, die von Ängsten vor dem Liebesspiel betroffen sind, können diese also hinter sich lassen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.