Pubertät - 7 Tipps für Eltern mit rebellischen Jugendlichen

Pubertät - 7 Tipps für Eltern mit rebellischen Jugendlichen
Fátima Servián Franco

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Fátima Servián Franco.

Letzte Aktualisierung: 25. April 2023

Die Pubertät ist eine wichtige Phase in der Entwicklung eines Menschen, in der die Grundlagen unserer Identität gelegt werden. In vielen Familien bedeutet die Pubertät vor allem Stress. Die Eltern betrachten ihren Nachwuchs noch als Kinder, aber die Jugendlichen neigen dazu, sich selbst als fähig unabhängig zu sehen, und setzen dadurch diese Loslösung von der Familie in Gang. Das ist ein unvermeidlicher Schritt auf dem Weg zur Selbständigkeit. Manchmal ist dieser Weg jedoch felsig, und der Wunsch nach Unabhängigkeit kann zur Rebellion führen.

Dann kommt es zu Konflikten zwischen Jugendlichen und ihre Familie. In diesen Jahren beschuldigen Jugendliche häufig Familienmitglieder für ihr eigenes Unbehagen. Sie sind frustriert und haben Schwierigkeiten, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Rebellische Jugendliche wiederum stellen auch die Eltern vor eine Herausforderung in Sachen Kommunikation.

Deshalb ist es wichtig, dass die Familie dem Jugendlichen hilft, seinen Platz im Leben zu finden. Die Familie sollte den Jugendlichen darin unterstützen, effektive Strategien zu finden, die es ihm ermöglichen, seine Beziehung zur Außenwelt zu verbessern. Manchmal vergessen Erwachsene, dass Jugendliche in der Pubertät immer noch kirchliche Unsicherheiten haben, während sie versuchen, die Welt in all ihrer Komplexität zu verstehen. Wir dürfen sie jedoch nicht wie Kinder behandeln, und genau darin liegt die Schwierigkeit.

Den Jugendlichen begleiten

Das Interesse, die Welt zu erforschen, führt dazu, dass sich Jugendliche seltsam Benehmen. Sie versuchen, ihren Platz in einer Welt zu finden, die sich nach und nach für sie öffnet. Dabei fehlt es ihnen in diesem Alter noch immer an Wissen, wie sie in dieser, für sie neuen Welt interagieren können. Sie fühlen sich oft verloren, aber sie werden auch nicht um Hilfe bitten, weil das die Unabhängigkeit, die sie so sehr anstreben, gefährden würde.

Kinder können die von den Eltern aufgezeigten Wege gehen und zu den Jugendlichen werden, die sich die Eltern erhofft haben, oder sie verschließen sich gegenüber dem, was ihnen beigebracht wurde, und suchen nach ihrer eigenen Identität. Sie in diesem Prozess zu begleiten, ist unerlässlich. Wenn die Familie nicht bereit ist, an dieser Entwicklung teilzunehmen, wird es nicht lange dauern, bis der Jugendliche anfängt zu rebellieren.

Es gibt keine problematischen Jugendlichen; es sind einfach Kinder, die aufwachsen.

Jugendlicher hält sich die Ohren zu, als seine Mutter zu ihm spricht

Die Familienstruktur und die Pubertät

Der rebellische Jugendliche wächst in einer Familie auf, um die herum einst Grenzen gezogen wurden, die jedoch nicht unüberwindbar sind. Diese Grenzen sind sogar recht flexibel und werden mitunter neu gezogen, wenn Familienmitglieder Ratschlägen folgen, die von außen kommen.

Die flache Hierarchie, die in der Familie herrscht und die nicht notwendigerweise etwas Schlechtes ist, macht die Kinder zu mächtigen Mitgliedern der Familie. Und sie wissen um die Flexibilität der oben genannten Grenzen. Fügt man dieser Mischung nun die für die Pubertät typischen Beziehungen zu Gleichaltrigen hinzu, die voller Leidenschaft, romantischer Gefühle, Eifersucht, Trennungen und spektakulären Versöhnungen, und eine niedrige Toleranz gegenüber Frost, dann ergibt das rebellische Jugendliche auf Konfrontationskurs.

Entsprechend geht man davon aus, dass der sicherste Weg, gesunde und anpassungsfähige Jugendliche zu erziehen, eine Kindheit sei, in der es Erfolge, aber auch Herausforderungen und Frustrationen gebe. Wenn wir unsere Kinder nie Frustration spüren lassen, weil sie alle ihre Ziele erreichen, werden wir egoistische Monster heranziehen. Sie werden glauben, dass sie das Recht hätten, alles zu haben, wegen der bloßen Tatsache, dass sie sind, wer sie sind.

Vater und Tochter sprechen nicht miteinander

Obwohl mir nicht besser ist, finden wir diese Art der Erziehung immer häufiger. Viele Eltern denken, sie seien bessere Eltern, wenn sie ihren Kindern alles geben, aber nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Wenn wir unsere Kinder so erziehen, dass sie sich daran gewöhnen, dass wir alles für sie tun, werden sie die Anforderungen, die als Erwachsene auf sie zukommen, nicht verstehen und können zu Tyrannen werden.

“Junge Leute hatten zu jeder Zeit das gleiche Problem: wie man gleichzeitig rebelliert und trotzdem konform bleibt.”

Quentin Crisp

Bindung zum Nachwuchs

Wir möchten Eltern dazu ermutigen, einen Weg zu finden, wie sie sich mit ihren Kindern und Teenagern verbinden können. Nicht alle Tipps sind in jeder Familie anwendbar und deshalb solltest du dir überlegen, wie du diesen Rat in deiner individuellen Situation nutzen kannst.

Rebellische Jugendliche mit pinken Haaren

Wenn wir eine positive Beziehung zu unseren Kindern haben, dann wird es leichter für uns sein, sie positiv zu beeinflussen. Unser Einfluss kann aber auch negativ sein, wenn wir ihn nicht zu nutzen wissen. Denke daran, dass es nie zu spät ist, an der Bindung zum Nachwuchs zu arbeiten. Dazu ist es wichtig, dass wir die Eigenschaften und Interessen unserer Kinder kennen. Um es einfach auszudrücken, wir müssen in ihre Welt eintauchen und verstehen, wie diese Welt funktioniert.

7 Tipps, um mit rebellischen Jugendlichen umzugehen

Hier sind sieben Ideen, die dir helfen können, mit rebellischen Jugendlichen umzugehen:

  • Grenzen setzen. Das Zusammenleben in einer Familie erfordert Regeln, die respektiert werden müssen. Es ist auch wichtig, dass alle Familienmitglieder wissen, welche Folgen es hat, wenn die Regeln nicht beachtet werden.
  • Zeit und Mühe investieren, um die Art und Weise, wie wir unsere Kinder erziehen, zu verbessern. Wenn wir das tun, erhöhen sich die Chancen, dass wir problematische Situationen lösen können.
  • Sei entschlossen, Entscheidungen zu treffen, und achte darauf, dass du selbst tust, wozu du deine Kinder anhalten möchtest. Wir müssen ein Beispiel sein und in der nächsten Generation die Möglichkeit geben, diesem Beispiel zu folgen.
  • Vermeide es, deine Kinder mit anderen zu vergleichen. Unsere Kinder ständig mit ihren Geschwistern oder Freunden zu vergleichen, kann ihr Selbstkonzept beschädigen und sie trotzig machen.
  • Vermeide unnötigen Druck. Jugendliche müssen ihre eigenen Ziele haben. Erwachsene müssen sie in ihren Entscheidungen begleiten, aber dürfen sie nicht unter Druck setzen, um jene Träume zu realisieren, die sie in ihrer eigenen  Jugend nicht erreichen konnten.
  • Akzeptiere, dass Kinder nicht perfekt sind. Wenn unsere Kinder etwas falsch machen, sollten sie die Konsequenzen akzeptieren, auch wenn das für den Moment wehtut.
  • Sei ehrlich zu deinen Kindern. Aufrichtigkeit ist ein Werkzeug, das wir im Umgang mit Kindern nur selten verwenden. Dabei haben sie unsere Ehrlichkeit genauso verdient wie jeder andere auch.
Jugendliche trinken und streiten

Jugendliche sind gleichzeitig misstrauisch und naiv, hoffnungsvoll und apathisch, kommunikativ und verschlossen, vorsichtig und risikofreudig. Viele Teenager sind ein reiner Widerspruch mit vielen Nuancen – deshalb verwirren sie uns so sehr.

Die meisten Jugendlichen machen sich Sorgen um ihr soziales Image. Entweder zeigen sie das oder versuchen, so zu tun, als wäre es ihnen egal, was andere denken. Sie schätzen unsere Hilfe, aber was sie am meisten schätzen, ist unser Vertrauen und die Möglichkeit, Fehler zu machen. Wenn wer all das berücksichtigen, ist es nicht so wichtig, sie in jeder einzelnen Situationen zu verstehen oder sich ständig Sorgen um sie zu machen. Was wichtig ist, ist. einfach für sie da zu sein.

Während der Pubertät scheinen Kinder schwer zu belehren zu sein, aber wenn du es gut machst, werden deine Lehren ein Leben lang halten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Barkley, R. A., & Benton, C. M. (2000). Hijos desafiantes y rebeldes: consejos para recuperar el afecto y lograr una mejor relación con su hijo (Vol. 48). Grupo Planeta (GBS).

  • Céspedes, A. (2007). Niños con pataleta, adolescentes desafiantes. Cómo manejar los trastornos de conductas en los hijos (5a ed.). Santiago de Chile: Unlimited SA.

  • González Barrón, R., Montoya Castilla, I., Casullo, M. M., & Bernabéu Verdú, J. (2002). Relación entre estilos y estrategias de afrontamiento y bienestar psicológico en adolescentes. Psicothema14(2).

  • Lamas, C. (2007). Para comprender la adolescencia problemática. Revista Redes18, 63-85.

  • Quiroga, S., Paradiso, L., Cryan, G., Auguste, L., & Zaga, D. (2004). Abordaje terapéutico para adolescentes tempranos con conductas perturbadoras: Trastorno Negativista Desafiante y Trastorno Disocial. In XI Jornadas de Investigación. Facultad de Psicología-Universidad de Buenos Aires.

  • Quiroga, S. E., & Cryan, G. (2007). Manifestaciones de la violencia en adolescentes de alto riesgo. In XIV Jornadas de Investigación y Tercer Encuentro de Investigadores en Psicología del Mercosur. Facultad de Psicología-Universidad de Buenos Aires.

  • Rizo Ruiz, A. B. (2014). Intervención cognitivo-conductual en un caso de trastorno negativista desafiante en una adolescente. Revista de Psicología Clínica con Niños y Adolescentes1(1).

  • Selekman, M. (1996). Abrir caminos para el cambio: soluciones de terapia breve para adolescentes con problemas. Editorial GEDISA.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.