Posttraumatische Belastungsstörung und Beziehungen: eine Herausforderung

Eine PTBS wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus und macht eine Beziehung zu einer Herausforderung. Erfahre mehr darüber.
Posttraumatische Belastungsstörung und Beziehungen: eine Herausforderung
Sharon Laura Capeluto

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sharon Laura Capeluto.

Letzte Aktualisierung: 25. April 2023

Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine komplexe Störung, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Personen, die daran leiden, sehen die Welt durch stark belastende Erfahrungen durch einen Filter, der ihre Wahrnehmung verzerrt. Wir sprechen heute darüber, welche Herausforderungen und Schwierigkeiten PTBS in einer Beziehung verursachen kann.

Posttraumatische Belastungsstörung

Eine posttraumatische Belastungsstörung ist die psychische Reaktion auf eine stark belastende Erfahrung, wie ein Unfall, Krieg, sexueller Missbrauch oder eine Naturkatastrophe. In vielen Fällen entwickeln sich diese Ereignisse unerwartet und hinterlassen das Gefühl tiefer Verletzlichkeit. Die Belastung ist sehr intensiv und hinterlässt tiefe seelische Wunden.

Eine PTBS kann durch eine Bedrohung der eigenen Person entstehen, jedoch auch, wenn du miterlebst, dass andere Personen stark belastenden Situationen ausgesetzt sind. Häufige Anzeichen für eine posttraumatische Belastungsstörung sind:

  • Intrusion: Betroffene erleben das traumatische Ereignis oft unwillkürlich durch Rückblenden in Gedanken, Bildern und Erinnerungen immer wieder.
  • Vermeidung: Menschen mit PTBS neigen dazu, Orte oder Situationen zu vermeiden oder zu fliehen, wenn sie (vermeintlich) mit dem traumatischen Ereignis in Verbindung stehen. Sie verseuchen damit, belastende Erinnerungen und Gefühle zu vermeiden.
  • Wachsamkeit und Reaktivität: Die Veränderung der Wachsamkeit äußert sich in unverhältnismäßigen Reaktionen und einem permanenten Zustand der Hypervigilanz. Außerdem treten häufig Konzentrations- und Einschlafprobleme auf.
  • Kognitive Störungen und Stimmungsschwankungen: Betroffene entwickeln häufig ein negatives Selbstbild und nehmen die Welt verzerrt wahr. Auch die Ursachen oder Folgen des traumatischen Ereignisses betrachten sie oft durch einen verzerrten Filter. In der Folge beschuldigen sie häufig sich selbst oder andere Personen.
Frau hat posttraumatische Belastungsstörung
PTBS kann kognitive, emotionale und soziale Auswirkungen haben.

Wie wirkt sich die posttraumatische Belastungsstörung auf Beziehungen aus?

Die charakteristischen Symptome der PTBS produzieren tiefgehendes Unbehagen in allen Lebensbereichen: Arbeit, Studium, Gesundheit, Freizeit, Familie und Beziehungen. Diese Auswirkungen äußern sich bei jeder Person unterschiedlich, werden jedoch immer zu einer Herausforderung mit vielen Schwierigkeiten. Wir beschreiben nachfolgend einige häufige Folgen der PTBS in Beziehungen.

Schwierigkeit, Grenzen zu setzen

Betroffene fühlen sich verletzlich und hilflos, was jede Bedrohung schlimmer erscheinen lässt. Das Misstrauen, das sie entwickeln, macht es ihnen schwer, Grenzen zu setzenda sie wenig entscheidungsfreudig sind und kein Durchsetzungsvermögen haben. Die Fähigkeit, Vereinbarungen zu treffen und Grenzen zu setzen, ist jedoch grundlegend für den Aufbau gesunder Beziehungen.

Unfähigkeit, um Hilfe zu bitten

Das Gefühl der Hilflosigkeit ist bei Menschen mit PTBS sehr verbreitet. Oft haben die Betroffenen das Gefühl, dass andere ihre Emotionen und ihre Situation nicht verstehen. Sie beschließen deshalb, die Schwierigkeiten allein zu bewältigen.

Unfähigkeit zu genießen

Da Betroffene ständig Bedrohungen sehen, sind sie nicht in der Lage, Spaß zu haben oder zu genießen. Das Leben in einem permanenten Zustand der Wachsamkeit, der durch Unflexibilität und übertriebener Selbstkontrolle verstärkt wird, kann sich negativ auf alle sozialen Bindungen auswirken, da jede Aktivität als riskant interpretiert wird.

Menschen mit PTBS ziehen sich oft (un)freiwillig aus dem Gesellschaftsleben zurück, da sie nicht in der Lage sind, soziale Zusammenkünfte zu genießen.

Mann hat posttraumatische Belastungsstörung
Menschen mit PTBS isolieren sich oft und ziehen sich vom Gesellschaftsleben zurück.

Intimität wird zu einem Problem

Wenn die traumatische Erfahrung auf sexuellen Missbrauch zurückzuführen ist, kann körperliche und emotionale Nähe zu einer Herausforderung werden, auch in einer festen Beziehung.

Eine Intervention ist bei einer posttraumatischen Belastungsstörung grundlegend, um die Lebensqualität der betroffenen Menschen zu verbessern. Die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie, EMDR und die dialektische Therapie sind in diesem Zusammenhang sehr hilfreich.


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