Opioid-Analgetika: Wirkungen und Nebenwirkungen
Im Verlauf der Geschichte haben Wissenschaftler immer wieder nach neuen Wegen gesucht, um Schmerzen zu behandeln. Schon vor langer Zeit haben Menschen damit begonnen, natürliche Opioid-Analgetika einzunehmen, die aus der Opium-Pflanze gewonnen wurden. Im Jahr 1806 stellten Wissenschaftler erstmals Morphin her und seither entwickelte sich diese Arzneimittelgruppe allmählich weiter.
Was sind Opioid-Analgetika? Opioid-Analgetika sind Medikamente mit großer analgetischer Wirksamkeit, deren pharmakologische Wirkung auf ihrer Bindung mit den Opioid-Rezeptoren des zentralen Nervensystems beruht. Es gibt natürliche Opiate, wie Morphin. Sie werden aus Opium gewonnen. Darüber hinaus gibt es auch synthetische Opiate wie Fentanyl.
Eine starke Wirkung
Eines der Hauptmerkmale dieser Medikamente ist ihre unbegrenzte analgetische Wirksamkeit. Das bedeutet, dass die analgetische Wirksamkeit umso größer wird, je höher die Dosierung dieser Medikamente ist. Allerdings gehen damit auch einige unerwünschte Nebenwirkungen einher, auf die wir später eingehen werden.
Ärzte verschreiben Opioid-Analgetika hauptsächlich zur Behandlung schwerer und akuter Schmerzen. Außerdem erhalten viele Patienten im Endstadium, insbesondere Krebspatienten, diese Medikamente. Allerdings sollten Ärzte eine gründliche und angemessene Bewertung der jeweiligen Situation vornehmen, bevor sie eine Behandlung mit Opioid-Analgetika verordnen. Der Patient muss unter starken Schmerzen leiden, die er durch Verwendung anderer Medikamente nicht behandeln oder lindern kann.
Wie wirken Opioid-Analgetika bei der Schmerzbehandlung
Opioid-Analgetika binden sich an die Opioid-Rezeptoren im zentralen Nervensystem. Obwohl es insgesamt vier Haupttypen von Rezeptoren gibt, wirken nur drei von ihnen auf Schmerzen: μ, κ, and δ (Mü, Kappa und Delta). Abhängig von der Affinität zu einem Rezeptor und der Wirkung, die sie auf ihn ausüben, haben Opioid-Analgetika unterschiedliche Wirkungsweisen.
Je nach ihrer Rezeptor-Affinität und ihrem klinischen Nutzen werden sie folgendermaßen klassifiziert:
- Reine Agonisten an den μ-Rezeptoren. Dazu gehören beispielsweise Morphin, Fentanyl, Methadon oder Oxycodon. Sie haben analgetische und außerdem eine stark euphorisierende Wirkung.
- Agonisten an den κ-Rezeptoren und partielle Agonisten oder Antagonisten an den μ-Rezeptoren. Zu dieser Gruppe gehören Nalbuphin oder Butorphanol. Wenn sie mit einem reinen Agonisten verabreicht werden, können sie dessen Wirkung antagonisieren und die Wirksamkeit unterdrücken.
- Teilagonisten. Buprenorphin. Wenn sie alleine verabreicht werden, haben sie eine analgetische Wirkung.
- Reine Antagonisten. Naloxon, Naltrexon. Sie besitzen die Fähigkeit, andere Opiate zu antagonisieren oder deren Wirkung rückgängig zu machen.
Andere Anwendungsbereiche von Opioid-Analgetika und Nebenwirkungen
Opioid-Analgetika werden nicht nur bei der Schmerzbehandlung eingesetzt, sondern auch in anderen Bereichen wie beispielsweise der Anästhesie. In diesen Fällen werden sie meist in Kombination mit Anästhetika und neuromuskulären Blockern eingesetzt. Darüber hinaus werden sie auch zur Sedierung von Patienten verwendet oder zur Unterdrückung der autonomen Atmung, wenn die Patienten künstlich beatmet werden müssen.
Das Hauptproblem beim Einsatz von Opioid-Analgetika ist das große Suchtrisiko. Daher werden sie meist nur zur kurzfristigen Behandlung akuter Schmerzen bei Patienten im Endstadium eingesetzt. Die häufigsten Nebenwirkungen, die diese Medikamente verursachen, sind folgende:
- Verstopfung. Diese Medikamente reduzieren die Magen-Darm-Motilität sowie die Magen-, Gallen- und Pankreassekretionen.
- Krankheitsgefühle
- Schläfrigkeit
- Verwirrung
Darüber hinaus können sich noch weitere Nebenwirkungen manifestieren:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schwitzen
- Stimmungsschwankungen
- Probleme beim Urinieren
- Trockener Mund
- Muskelsteifigkeit
- Atemwegsbeschwerden
Außerdem haben Experten beobachtet, dass der chronische Gebrauch von Opioid-Analgetika zu einer Schwächung des Immunsystems führt. Aufgrund dieser Wirkung kann der Körper weniger Antikörper bilden und dies wiederum erhöht das Risiko für Infektionskrankheiten. Darüber hinaus können auch kardiovaskuläre Effekte wie Bradykardie und Hypotonie auftreten.
Toleranzentwicklung
Wenn Ärzte ihren Patienten eine Langzeitbehandlung mit Opioid-Analgetika verordnen, entwickelt der Patient normalerweise eine Toleranz. Das bedeutet, dass er eine immer höhere Dosis benötigt, um den gleichen therapeutischen Effekt zu erzielen. Letztendlich gewöhnt sich der Körper an dieses Medikament.
Darüber hinaus können Patienten auch eine körperliche Abhängigkeit entwickeln. Diese äußert sich in einem Entzugssyndrom, wenn die Behandlung unterbrochen oder die Dosis signifikant reduziert wird. Zur Vermeidung dieser Entzugserscheinungen sollte der Arzt die Dosis daher nur langsam und schrittweise reduzieren.
Eine weitere Form der Abhängigkeit ist die psychische Abhängigkeit, die auch als Sucht bezeichnet wird. In diesen Fällen sind die Patienten mehr von den psychischen Wirkungen dieser Medikamente abhängig als von der durch sie bewirkten Schmerzlinderung.
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