Nicht-pharmakologische Therapie bei Demenz
Bevor wir näher auf die Alzheimer-Krankheitund eine nicht-pharmakologische Therapie eingehen, befassen wir uns zunächst mit Demenz.
Das Merriam-Webster-Wörterbuch definiert Demenz als “eine normalerweise fortschreitende Erkrankung (wie Alzheimer), die durch die Entwicklung multipler kognitiver Defizite (wie Gedächtnisstörungen, Aphasie und die Unfähigkeit, komplexes Verhalten zu planen und zu initiieren) gekennzeichnet ist.”
Um diese Definition etwas einzugrenzen, können wir Demenz als Krankheit beschreiben, die aus unterschiedlichen Gründen zu Gedächtnis-, Kommunikations- und Aufmerksamkeitsstörungen führt.
Demenz ist normalerweise chronisch und führt zum allmählichen Verlust der Autonomie und Lebensqualität.
Unter Berücksichtigung dieser Definition können wir die Alzheimer-Krankheit als eine neurodegenerative Krankheit definieren, welche durch kognitive und Verhaltensstörungen gekennzeichnet ist.
Diese Krankheit entwickelt sich tendenziell allmählich und verschlechtert sich zunehmend. Sie tritt normalerweise im Erwachsenenalter auf, hauptsächlich bei älteren Menschen.
Derzeit gibt es keine wirksame Behandlung, um den Verlauf dieser Krankheit umzukehren oder dauerhaft zu stoppen. Experten haben jedoch verschiedene Arten von Interventionen entwickelt, die das Fortschreiten der Demenz verlangsamen.
Ein gutes Beispiel sind nicht-pharmakologische Therapien, die aus alternativen Eingriffen bestehen, welche die Lebensqualität eines Patienten verbessern können.
Die nicht-pharmakologische Therapie hat viele Vorteile:
- Sie erhält und/oder stimuliert die verbleibenden Kapazitäten,
- fördert die Autonomie und Unabhängigkeit des Patienten,
- verbessert die sozialen Beziehungen,
- fördert das Selbstbild und damit das Selbstwertgefühl,
- stärkt den an Demenz leidenden Patienten und
- verbessert die Lebensqualität des Patienten und der Menschen, die ihm nahe stehen.
Nicht-pharmakologische Therapie: Alltagsaktivitäten
Während einer nicht-pharmakologischen Therapie bewertet ein Fachmann die Leistung des Patienten mit Demenz.
Die Einschätzung variiert je nach dem Grad der Abhängigkeit und dem Unterstützungsbedarf des Patienten. Das ultimative Ziel dieser Therapie ist es, die Verschlechterung der Leistung im täglichen Leben zu verzögern oder zu verringern.
Musiktherapie
Der Weltverband der Musiktherapeuten definiert Musiktherapie als „die professionelle Verwendung von Musik und ihren Elementen zur Intervention in medizinischen, pädagogischen und alltäglichen Umgebungen mit Einzelpersonen, Gruppen, Familien oder Gemeinschaften, die ihre Lebensqualität optimieren und ihre körperliche, soziale, kommunikative, emotionale, intellektuelle und spirituelle Gesundheit sowie ihr Wohlbefinden fördern möchten.“
Musiktherapie ist eine nicht-pharmakologische Therapie unter vielen anderen. Man könnte beispielsweise auch eine Tanztherapie und eine Physiotherapie einbeziehen und alle diese Ansätzekombinieren. Dabei müssen jedoch immer die individuellen Fähigkeiten eines jeden Patienten berücksichtigt werden.
Lachtherapie
Die Lachtherapie geht davon aus, dass durch die emotionale Entladung Schmerzen und Stress gelindert und das Wohlbefinden gefördert werden kann. Sie beruht außerdem auf der Inkongruenztheorie des Humors. Dabei geht es um spontanes, echtes Lachen, doch diese Methode führt häufig zu falschem oder simuliertem Lachen.
Durch diese nicht-pharmakologische Therapie trainiert der Patient den Ausdruck, das Spielen, Tanzen und Atmen des Körpers. All dies hilft, Stress abzubauen, den die Krankheit verursachen kann.
Nicht-pharmakologische Therapie: Snoezelen-Raum
Anne Jean Ayres hat diese Art der sensorischen Stimulationstherapie entwickelt. Das Hauptziel besteht darin, dass der Patient sich durch seine Sinne und durch die Interaktion mit den Menschen um ihn herum entspannt.
Ein Snoezelen-Raum ist eine beruhigende und anregende Umgebung, in der sich die Patienten wohlfühlen.
Reminiszenztherapie
Es handelt sich um eine nicht-pharmakologische Therapie, die immer beliebter wird und sich mit dem episodischen und autobiografischen Gedächtnis des Patienten befasst.
Therapeuten verwenden dabei Ressourcen wie Fotos, Musik, Nachrichtenartikel, Videos usw. Insbesondere ermöglichen diese Ressourcen der Person, sich an ganz bestimmte Momente in ihrem Leben zu erinnern.
Auf diese Weise können sie emotionale Aspekte ihres Gedächtnisses, wie Gerüche, Gefühle und Geräusche, nacherleben.
Realitätsorientierungstherapie
Das Hauptziel dieser Therapie ist es, dass sich der Patient seiner Realität bewusster wird. Der Therapeut ermöglicht es ihm, sich in drei Bereichen zu orientieren:
- Umgebung (Datum und Uhrzeit)
- Raum (Wo ist der Patient)
- Persönliches Bewusstsein (Wer ist der Patient)
Dies gibt dem Patienten ein besseres Verständnis dafür, was passiert. Folglich ist es ein sehr nützliches Instrument, um die Wahrnehmung von Kontrolle aufrechtzuerhalten.
Nicht-pharmakologische Therapie: Assistierte Intervention mit Hunden
Die Therapie mit Hunden hat große Vorteile auf emotionaler, sozialer, funktioneller und kognitiver Ebene. Darüber hinaus verbessert sie unter anderem die Stimmung, die physische und psychische Gesundheit sowie die Psychomotorik.
Beschäftigungstherapie
Die Ergotherapie versucht, kognitive, körperliche und soziale Fähigkeiten zu rehabilitieren. Zu diesem Zweck beschäftigen sich die Patienten mit verschiedenen Tätigkeiten, beispielsweise dem Basteln.
Kognitive Stimulation, Training oder Rehabilitation
Obwohl recht ähnlich, hat jede Therapie ein anderes Ziel:
- Die kognitive Rehabilitation umfasst Aktivitäten zur Wiederherstellung geschädigter kognitiver Funktionen. Dieser Schaden kann verschiedene Ursachen haben. Zum Beispiel ein Schädeltrauma, leichte kognitive Beeinträchtigung, Depressionen und andere.
- Hinzu kommt die kognitive Stimulation, um den kognitiven Verall durch bestimmte Aktivitäten hinauszuzögern; zum Beispiel, wenn eine Person bemerkt, dass sie beginnt, ihr Gedächtnis zu verlieren.
- Schließlich umfasst das kognitive Training eine Reihe von Aktivitäten, welche allesamt versuchen, die kognitive Leistung zu optimieren oder aufrechtzuerhalten. Dies ist eine gute Methode, um kognitiven Beeinträchtigungen vorzubeugen und die kognitive Reserve zu verbessern.
Du musst berücksichtigen, dass nur qualifizierte Fachkräfte eine nicht-pharmakologische Therapie durchführen sollten und dass jeder Fall im Voraus und individuell beurteilen wird. Beachte jedoch auch, dass keine dieser Therapien Demenz heilen kann. Doch sie können den Zustand Betroffener und deren Lebensqualität verbessern.
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