Neurowissenschaft: Wie du bekommst, was du willst

Zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert, kann dir helfen, das zu bekommen, was du willst. Es geht darum, mit den psycho-biologischen Prozessen im Einklang zu sein, damit du dein Potenzial voll ausnutzen kannst. Die Neurowissenschaft erklärt, wie es geht!
Neurowissenschaft: Wie du bekommst, was du willst
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 25. April 2023

Um zu bekommen, was du willst, musst du auf eine Sternschnuppe warten oder auf Glück hoffen. Wünsche sind Ziele und du kannst deine Ziele mit Mühe, Engagement und einer Prise Begeisterung erreichen. Die Neurowissenschaft hat einige faszinierende und nützliche Erkenntnisse, die dir auf dem Weg dorthin helfen können. Sie ermöglicht es dir zu verstehen, wie dein Gehirn funktioniert und wie du dein Potenzial voll ausnutzen kannst.

Experten der Neurowissenschaft sind fasziniert vom menschlichen Gehirn. Tatsächlich ist das Verständnis darüber, wie es funktioniert, der erste Schritt, um uns selbst besser zu verstehen und im Einklang mit unserem Gehirn zu arbeiten, anstatt dagegen.

Wie Carl Sagan in seinem Buch “Broca’s Brain” sagte, ist Verstehen gleichbedeutend mit Glück und es gibt nur wenige Dinge, die befriedigender sind, als Neues zu lernen. Daher ist es toll, die Ansätze, Strategien und Elemente kennenzulernen, die es dir einfacher machen, das zu bekommen, was du willst. Vorsicht – es könnte sogar dein Leben verändern!

Neurowissenschaft erklärt wie dein Gehirn funktioniert

Laut Neurowissenschaft kann dein Gehirn dir helfen, das zu bekommen, was du willst

Der Mensch hat Kräfte. Keine übernatürlichen Kräfte, sondern Fähigkeiten, die sich aus den Fertigkeiten speisen, die du entwickelst und daher anwenden kannst. Wir sprechen hier beispielsweise von Kreativität, Vertrauen oder der Fähigkeit zu träumen. Aber auch durchzuhalten, zu planen und im Grunde alles zu nutzen, was das Gehirn dir zur Verfügung stellt.

Folglich ist das Wissen, wie man diese Prozesse am besten nutzt, eine wertvolle Strategie, um zu bekommen, was man will. Ohne es zu merken, verhältst du dich vielleicht auf eine Weise, die den natürlichen Abläufen des Gehirns entgegen läuft. So können deine Gewohnheiten schädlich für dein inneres Gleichgewicht sein. Wenn du dich aber mit deinem Gehirn in Einklang bringen kannst, wird es dir leichter fallen deine Ziele zu erreichen.

Der Genetiker Francis Collins sagte, dass das Gehirn das komplizierteste Organ im Universum ist. Es hat Milliarden von Neuronen und jedes Neuron ist für etwa 10.000 Verbindungen verantwortlich. Warum solltest du diese unglaubliche Kapazität nicht zu deinem Vorteil nutzen? Ist es nicht aufregend daran zu denken, dass du diese natürlichen Funktionen nutzen könntest, um glücklicher und erfüllter zu leben.

Entdecke im Folgenden die Strategien, die dir helfen werden, das zu bekommen, was du willst.

Wenn du etwas erreichen willst, mache dir einen Plan und sorge für Gewohnheiten

Laut der Neurowissenschaft braucht das Gehirn Gewohnheiten, Routinen und Organisation. Das gibt Sicherheit, reduziert Stress und sorgt für die innere Balance. Übrigens – der Bereich des Gehirns, der es dir ermöglicht, neue Gewohnheiten zugunsten einer besseren Konzentration und Fokussierung anzunehmen, ist das Corpus striatum.

Routinen helfen deinem Körper und deinem Geist in Harmonie zu arbeiten, um so deine Ziele zu erreichen. Wenn du im Voraus weißt, was du tun wirst, werden auch Verzögerungen und unnötiges Hinauszögern reduziert.

Der erste Schritt, um zu bekommen, was du willst, ist zu planen.

Beende negative Gedanken mit körperlicher Aktivität und Musik

Um zu bekommen, was du willst, musst du dich deinen schlimmsten Feinden stellen: der Schwarzmalerei und der Negativität. Diese Haltungen drücken sich in Gedanken wie “Vergiss es, das schaffst du nie” oder “Das ist unmöglich” aus.

Um das zu ändern, kannst du zwei Strategien ausprobieren. Bei der Ersten geht es um Bewegung und körperliche Aktivität. Gehe spazieren, tanzen oder Fahrrad fahren. Es spielt keine Rolle, welche Aktivität du aussucht. Wichtig ist, dass du deinen Körper und dein Herz aktivierst, um dein Gehirn mit Endorphinen und Serotonin zu versorgen. Schon eine halbe Stunde Bewegung reicht aus, um Dinge in einem anderen Licht zu sehen.

Es gibt ein weiteres wunderbares Werkzeug, das du nutzen kannst: Musik. Musik ist nicht nur in der Lage deine Stimmung zu verbessern, sie hilft dir auch dabei, dich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren und Unwichtiges auszublenden. Es gibt Studien, wie diese von der Universität Genf, die diese Theorie untermauern.

Glaub an dich selbst

Wissenschaftler des Wellcome Trust, einem biomedizinischen Forschungszentrum in London, führten 2012 eine interessante Studie durch. Das Ziel dieser Studie war es, zu verstehen, warum manche Menschen bessere Entscheidungen treffen, im Einklang mit ihren Wünschen sind und dazu neigen, ihre Ziele zu erreichen.

MRI-Scans zeigten den Forschern der Neurowissenschaft, dass vor einer wichtigen Entscheidung ein höheres Maß an Aktivierung im frontalen Bereich des Gehirns stattfindet. Genauer gesagt findet das im ventromedialen präfrontalen Kortex statt. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass dieser Bereich dir hilft, alle Entscheidungsmöglichkeiten zu bewerten. Aber dabei gibt es noch einen anderen wichtigen Prozess: das Selbstvertrauen.

Du musst an dich selbst glauben. Denn du wirst nur dann gute Entscheidungen treffen, wenn du im Einklang mit dem bist, was du willst und an deine Fähigkeiten glaubst. Nur so bist du in der Lage zu verstehen, was das Beste ist. Wenn du dich ängstlich oder unsicher fühlst, wird es schwer sein, den richtigen Weg einzuschlagen.

Musik hilft laut Neurowissenschaft


Wenn du erschöpft bist, mach etwas Kreatives

Sobald du daran arbeitest deine Ziele zu erreichen, kann es leicht passieren, dass du dich geistig erschöpft fühlst. Viele Menschen reagieren auf geistige Erschöpfung, indem sie etwas Alltägliches tun, wie beispielsweise eine Fernsehsendung anzusehen. Sie suchen sich etwas, das keine Anstrengung erfordert; sie sind also einfach passive Beobachter.

Auch wenn es vielleicht unlogisch klingt, wäre dein Gehirn glücklicher, wenn du bei geistiger Erschöpfung etwas Kreatives tun würdest. Tätigkeiten wie Zeichnen, Bildhauerei, Komponieren und Malen aktivieren den Geist und motivieren. Laut Mihaly Csikszentmihalyi gelangst du bei solchen Aktivitäten in einen Flow-Zustand, der dich zu Wohlbefinden und Glück führt.

Die Neurowissenschaft sagt, du kannst deine Ängste zu deinem Vorteil nutzen

Zu guter Letzt gibt es noch eine weitere entscheidende Sache, wenn es darum geht, das zu bekommen, was man will. Mehr als du vielleicht denkst, erfordert das Erreichen deiner Ziele eine angemessene innere Aktivierung. Mit anderen Worten: Angst spielt dabei auch eine Rolle.

Bevor du nun voreilige Schlüsse ziehst: Wir sprechen hier von einer gesunden Art von Angst. Es geht um jene Art, die die Motivation steigert und dich dazu antreibt, dich zu bewegen und aktiv auf Umweltreize zu reagieren. Diese gesunde Angst macht dich aufmerksam und sensibilisiert dich für mögliche Chancen.

Wenn du mit deinem Körper und deinem Geist im Einklang bist, kannst du auch dafür sorgen, dass die Angst nicht überhandnimmt. Denn wenn dies geschieht, arbeitet dein Gehirn nicht mehr für dich. Deine Träume werden zu Sorgen und es wird schwieriger, deine Ziele zu erreichen. Vergiss das nicht!

Diese Strategien sind hilfreiche Ausgangspunkte dafür, das zu erreichen, was du willst. Sie helfen dir auch großartig bei deiner mentalen Gesundheit. Probiere es noch heute aus!


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  • Fernandez, N. B., Trost, W. J., & Vuilleumier, P. (2020). Brain networks mediating the influence of background music on selective attention. Social Cognitive and Affective Neuroscience14(12), 1441–1452. https://doi.org/10.1093/scan/nsaa004

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