Neujahrsvorsatz Decluttering: Befreie dich von unnötigem Ballast

Aufräumen und loslassen bedeutet ist nicht nur wichtig, um Raum für Neues zu schaffen. Du kannst damit auch, seelischen Ballast abwerfen. Erfahre, warum das wichtig ist und wie du nachhaltig entrümpeln kannst.
Neujahrsvorsatz Decluttering: Befreie dich von unnötigem Ballast

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 02. Dezember 2022

Decluttering, Downshifting oder Voluntary Simplicity sind Lifestyletrends, die bezwecken, uns von Ballast zu befreien, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Diese Tendenz zum Minimalismus ermöglicht es uns auch, einen kleinen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten und Ressourcen zu schonen. Es geht primär um das Ausmisten und Entrümpeln, doch natürlich auch darum, weniger zu kaufen und weniger Besitz anzuhäufen.

Gute Vorsätze lohnen sich zu jeder Jahreszeit, doch am Jahresende blicken wir gerne zurück und ziehen Bilanz. Es ist deshalb der perfekte Zeitpunkt, um neue Pläne zu schmieden, Rituale und Gewohnheiten zu verändern und einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil anzunehmen. Erfahre anschließend, warum Decluttering oder das Ausmisten von unnötigen Dingen wichtig ist und wie du dabei nachhaltig vorgehen kannst.

Warum das Loslassen schwierig ist

Decluttering ist oft nicht einfach, deshalb sammeln wir im Laufe der Zeit viele Dinge an, die wir nicht brauchen, von denen wir uns jedoch trotzdem nicht trennen können. Dafür gibt es eine psychologische Erklärung: Besitztumseffekt und Verlustaversion.

Besitztumseffekt

Der Besitztumseffekt (auch Endowment-Effekt) definiert den Wert, den wir unseren Besitztümern beimessen. Wenn wir etwas besitzen, schätzen wir es als wertvoller ein, nur weil es uns gehört. Es handelt sich um eine kognitive Verzerrung, die der amerikanische Ökonom Richard Thaler in seinem Artikel “Toward a positive theory of consumer choice” beschrieb. 

Dieser Effekt erklärt, warum Loslassen so schwierig ist und sogar physische Schmerzen auslösen kann. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es sich um Erinnerungsstücke mit sentimentalem Wert handelt. Ayelet Fishbach, die an der Chicago Booth University über Verhalten und Marketing forscht, erinnert uns jedoch daran, dass der Endowment-Effekt auch von unserer Gemütsverfassung abhängt. Wenn wir gut gelaunt sind, können wir uns davor schützen.

Verlustaversion

In diesem Zusammenhang spielt eine weitere kognitive Verzerrung eine wesentliche Rolle: Die Verlustaversion bringt uns dazu, Verluste höher zu gewichten als Gewinne. Die Nobelpreisträger Kahneman und Tversky entwickelten dieses Konzept im Rahmen der Prospect Theory. Auch wenn wir wissen, dass unser übermäßiger Konsum schädliche Folgen hat, haben wir Angst davor, auf Besitz zu verzichten, was vermutlich auf evolutionspsychologische Gründe zurückzuführen ist.

“Wenn wir uns wirklich mit den Gründen befassen, warum wir etwas nicht loslassen können, gibt es nur zwei: eine Bindung an die Vergangenheit oder eine Angst um die Zukunft.”

Marie Kondo

Decluttering: Frau sortiert Kleidung aus

Decluttering: Warum Entrümpeln wichtig ist

“Clutter” bedeutet Unordnung: Wenn draußen Chaos und Unsicherheit vorherrschen, ist es besonders angenehm, ein geordnetes, einladendes und gemütliches Zuhause zu genießen, das Raum für Erholung, Kreativität und geselliges Beisammensein bietet.

Überfüllte Räume scheinen sich negativ auf unser Leben auszuwirken: Die Psychologinnen Stephanie McMains und Sabine Kastner, die an der Princeton Universität forschen, erklären in einer ihrer Studien, dass Unordnung unsere Konzentrationsfähigkeit stört. Andere Studien zeigen auf, dass Unordnung Stress und Nervosität begünstigt und sich negativ auf die Schlafqualität auswirkt. Der Psychologe Chris Stiff, Forscher an der Universität Keele, erinnert uns außerdem daran, dass uns eine aufgeräumte Umgebung klares Denken ermöglicht. Spanische Forscher kamen ebenfalls zu diesem Schluss.

Die bekannte japanische Ordnungsberaterin Marie Kondo scheint also recht zu haben, wenn sie sagt, dass uns das Durcheinander hilft, von der wahren Ursache der Störung abzulenken. Aufräumen und loslassen bedeutet auch, seelischen Ballast abzuwerfen.

Wir müssen lernen, uns von Besitz zu trennen und Ressourcen zu sparen. Decluttering bedeutet jedoch nicht, mehr Abfall zu produzieren. Du musst nachhaltige Wege finden, um dich von Ballast zu befreien und deine Zufriedenheit zu fördern.

Frau schreibt To-do-Liste für Declutterin

Einfache Tipps, die dir beim nachhaltigen Ausmisten helfen

Ausmisten bedeutet nicht, einfach alle ungebrauchten Gegenstände in den Müll zu werfen. Auch wenn du gewisse Dinge selbst nicht verwendest, können sie für andere wertvoll und hilfreich sein. Wir haben ein paar Tipps für dich:

  • Zweites Leben für gebrauchte Gegenstände: Du kannst online CDs, Filme, Spiele oder Bücher verkaufen, wenn du sie nicht mehr brauchst. Dafür gibt es spezifische Plattformen, die dieses Unternehmen denkbar einfach machen. Zusätzlich zu mehr Ordnung und Platz im Haus hat dies einen weiteren Vorteil: Du kannst damit Geld dazuverdienen.
  • Es gibt auch Sammelstellen für gebrauchte Gegenstände, die in irgendeiner Form wiederverwendet, repariert oder recycelt werden können. Informiere dich, sicher findest du in deiner Umgebung Möglichkeiten, die dir das Decluttering vereinfachen und trotzdem zusätzliche Abfallbelastung vermeiden.
  • Du hast Kleidung, die du schon seit Jahren nicht mehr trägst? Verkaufe sie auf spezialisierten Plattformen oder bringe sie zur Altkleidersammlung, damit die Textilien wiederverwendet werden können. Vergiss nicht, auch beim Einkaufen neuer Kleidung nachhaltig zu sein und wirklich nur Sachen zu kaufen, die du tatsächlich benötigst und verwendest. Es gibt viele Second-Hand-Läden mit interessanten Angeboten.
  • Verschenke besondere Objekte! Du kannst Gegenstände, die dir zwar am Herzen liegen, jedoch in deiner Wohnung zu viel Raum benötigen oder einfach nicht mehr passend sind, an geliebte Menschen verschenken, die sich darüber freuen werden. Es gibt auch viele Möglichkeiten, Second-Hand-Ware an hilfsbedürftige Personen zu verschenken.

Die daoistische Harmonielehre Feng Shui erinnert uns daran, dass die eigenen vier Wände unsere Persönlichkeit widerspiegeln. Ein chaotisches Heim blockiert unsere Energien und Kräfte. Das Ausmisten wirkt befreiend und danach kannst du dich wieder auf die wichtigen Dinge im Leben konzentrieren. Auf deiner To-do-List am Jahresanfang sollte deshalb das Stichwort “Decluttering” nicht fehlen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.