Narzisstische Triangulierung: Drittpersonen zur Manipulation anderer einsetzen
Die narzisstische Triangulierung ist ein Kontrollinstrument, das meist Menschen mit narzisstischen Zügen verwenden, um eine Person eifersüchtig zu machen, herabzusetzen, zu erniedrigen oder einen Keil zwischen zwei Personen zu treiben. Diese Manipulatoren beziehen dabei eine dritte Person mit ein, die beispielsweise besonders gelobt wird, um einer anderen Person zu zeigen, wie wenig sie wert ist.
Dieser neurotische Mechanismus ist im familiären Umfeld häufig zu beobachten. Manchmal verwendet ein Elternteil dafür seine Kinder, um diese gegen den Partner aufzubringen oder in Konflikte einzubauen.
Die narzisstische Triangulierung ist eine Form des psychischen Missbrauchs, der bezweckt, jemandem mithilfe einer dritten Person zu schaden. In diesem toxischen Spiel gibt es meistens mehrere Opfer.
“Wenn du in Streitereien verwickelt bist, kannst du unmöglich ein ruhiges Herz oder einen friedlichen Geist haben; deine Gedanken werden dein innerer Quälgeist sein.”
St. Augustinus
Narzisstische Triangulierung
Die narzisstische Triangulierung ist ein Mechanismus der indirekten Manipulation. Narzisstische Persönlichkeitsprofile sind oft Meister darin, andere Personen so in eine Situation zu verwickeln, dass sie unbewusst einem Menschen schaden. Es gibt als immer drei Akteure: Der erste ist der Manipulator, der das missbräuchliche Verhalten in die Wege leitet. Oft sieht er sich selbst als Opfer und glaubt, dazu berechtigt zu sein, eine dritte Partei zu involvieren.
Der zweite Akteur ist das Opfer, das auf die eine oder andere Weise auch die Verantwortung für die Situation trägt. Es ist üblich, dass es eine passive und unterwürfige Rolle einnimmt und versucht, sich aus dem Geschehen herauszuhalten, um Probleme zu vermeiden.
Der dritte Akteur ist eine reale oder imaginäre Person, die sich der Manipulator zunutze macht, um der unterwürfigen Person Schaden zuzufügen. Der Manipulator kann die realen oder erfundenen Behauptungen dieser dritten Person nutzen, um seine Ziele zu erreichen und das Opfer zu erniedrigen, eifersüchtig zu machen oder zu destabilisieren.
Die narzisstische Triangulierung bezweckt in den meisten Fällen, Eifersucht auszulösen oder eine Person zu destabilisieren und abzuwerten.
Die angewandten Taktiken
Bei der narzisstischen Triangulierung geht es darum, die Reaktionsfähigkeit des Opfers zu untergraben. Die dritte Person wirkt dabei als Verbündeter, der die Verwundbarkeit des Opfers erhöht.
Folgende Strategien kommen dabei häufig zum Einsatz:
- Verzerrter Vergleich. Der Vergleich mit einer anderen Person erfolgt implizit oder explizit. Die dritte Person ist immer intelligenter, interessanter, attraktiver und führt dem Opfer vor Augen, dass es nichts wert ist.
- Rekrutierung. Das ist eine typische narzisstische Dreiecksbeziehung. Es geht darum, Verbündete zu rekrutieren, die entschlossen auf der Seite des Manipulators stehen, damit sie sich gemeinsam gegen das Opfer stellen und dieselbe Version der Ereignisse verteidigen.
- Verleumdung. In diesem Fall kommt die Täuschung ganz offen zum Einsatz. Der Manipulator erfindet Situationen, damit sich das Opfer unerwünscht fühlt, eifersüchtig wird oder die Ablehnung spürt. Es handelt sich um ein sehr toxisches Verhalten.
Was tun?
Die narzisstische Triangulierung ist für alle Beteiligten schädlich. Der Manipulator oder Aggressor erringt vielleicht einen Pyrrhussieg, für den er einen sehr hohen Einsatz zahlt, denn in Wahrheit stürzt er sich immer tiefer in seine eigene Ohnmacht und verstärkt sein Unglück.
Das Opfer wird eingeengt und handlungsunfähig, es fühlt sich wertlos und schwach. Auch die dritte Person, die der Manipulator zu seinen Zwecken missbraucht, leidet an dieser toxischen Dreieckssituation. Es können Kinder sein, die dadurch die Last des elterlichen Verhaltens tragen, das tiefe Spuren hinterlässt. Sobald du die Dynamik der Triangulierung erkennst und verstehst, musst du Veränderungen bewirken.
1. Erkenne die Triangulierung
Der erste Schritt zur Änderung dieses Musters besteht darin, zu erkennen, wann du in eine Dreiecksdynamik hineingezogen wirst. Wenn du verstehst, dass dies ein Werkzeug der Manipulation ist, kannst du ungerechtfertigte Schuldgefühle ablegen.
2. Akzeptiere deine Rolle in der Dreiecksbeziehung
Wahrscheinlich hast du jede Rolle schon einmal gespielt – manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Zu akzeptieren, dass du in diese Dynamik verwickelt warst, hilft dir, dieses Beziehungsmuster zu ändern.
3. Gespräche unter vier Augen
Vor anderen über diese Situation zu sprechen, ist anstrengend, vor allem wenn jemand absichtlich eine Spaltung hervorrufen möchte. Vergiss nicht, dass diese Strategie für Narzissten einen Kontrollmechanismus darstellt, um die Situation nach eigenen Wünschen zu gestalten. Wenn du unter vier Augen mit dem Manipulator sprichst, kann er diese Strategie nicht mehr umsetzen.
4. Schweige, anstatt zu reagieren
Manchmal reicht ein Gespräch unter vier Augen nicht aus, um die andere Person davon abzuhalten, dich in ein Beziehungsdreieck zu ziehen. Der Manipulator provoziert dich, damit du eine typische emotionale Reaktion zeigst. Wenn du nicht mitmachst, kann er sein Ziel nicht erreichen. Schweigen ist in dieser Situation oft sehr effizient.
5. Setze Grenzen
Du hast es vielleicht geschafft, die narzisstische Dreiecksbeziehung zu beenden, aber das bedeutet nicht, dass der Manipulator so schnell aufgibt. Er kann es immer wieder versuchen. In diesem Fall musst du Grenzen setzen:
- Verlasse Situationen, in denen du mit der anderen Person allein bist.
- Ignoriere Kommentare, die dich provozieren sollen.
- Vermeide es, persönliche Informationen zu teilen.
- Gehe nicht auf Situationen ein, ohne dass bestimmte vertrauenswürdige Personen anwesend sind, welche die Situation verstehen und dich unterstützen.
Sobald eine der beteiligten Personen die Situation erkennt, kann sie aus dem toxischen Spiel aussteigen. Wenn sie nicht mitmacht, kann der Manipulator sein Ziel nicht erreichen. Dies ist die einfachste Art, der narzisstischen Triangulierung ein Ende zu setzen.
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