Millenials und die Ehe: ein Trend im Wandel
Wenn auch du davon überzeugt bist, dass die berühmte Frage “Willst du mich heiraten?” irgendwann nicht mehr gestellt werden wird, dann solltest du unbedingt diesen Artikel lesen! Denn die neuesten Studien belegen das Gegenteil. Allerdings ist unbestritten, dass es einige grundlegende Veränderungen geben wird und diese werden wir genauer beleuchten. Wir wollen dir heute erzählen, welche Einstellung die Millenials, auch Generation Y genannt, zum Thema Heirat haben.
Die Zahl der Eheschließungen nimmt nicht ab, allerdings heiraten die meisten Menschen heute zu einem späteren Zeitpunkt im Leben. Dieser Trend zeichnet sich in mehreren Untersuchungen ab, die zum Thema Millenials und Heirat durchgeführt wurden.
Daher können wir festhalten, dass auch die Millenials grundsätzlich heiraten wollen; sie haben lediglich einige Rahmenbedingungen wie das “Wie” und “Wann” verändert. In dieser Generation sind viele Paare davon überzeugt, dass sie erst nach sechs Jahren einer Beziehung über Heirat nachdenken sollten.
Bereits die Generation X, also die vorhergehende Generation, hat den Zeitraum verlängert, der zwischen dem Beginn einer Beziehung und einer möglichen Heirat liegen sollte. Dieser Trend setzt sich offensichtlich auch bei den Millenials fort. Diese Phase, in der sie sich und ihren Partner besser kennenlernen, scheint für sie der Garant einer besseren Ehe zu sein.
Finanzielle Aspekte und Karriere
Außerdem kommen viele Millenials aus Familien, in denen sich die Eltern haben scheiden lassen. Aufgrund dieser eigenen schwierigen Erfahrungen möchten sie sicherstellen, dass sie diese Erfahrungen in ihrer eigenen Ehe nicht wieder durchleben müssen. Darüber hinaus scheinen auch finanzielle Aspekte ein wesentliches Entscheidungskriterium dafür zu sein, ob sie sich aneinander binden und heiraten wollen.
Die Aussage “in guten wie in schlechten Zeiten” hat heute kaum noch Gültigkeit. Viele junge Menschen wollen heute zuerst ihre berufliche Karriere voranbringen und erst danach eine Familie gründen. Einige Menschen halten diese Einstellung für sehr egoistisch. Allerdings ist dieses Vorgehen letztendlich ein sehr verantwortungsbewusster Weg, denn in unserer heutigen wettbewerbsorientierten Welt ist es von großem Vorteil, wenn die Eltern ihren Kindern ein stabiles Umfeld bieten können.
Einige Statistiken über Millenials und die Ehe
Grundsätzlich geht aus verschiedenen Statistiken hervor, dass junge Menschen heute tendenziell später heiraten. In Deutschland betrug im Jahr 2018 das Durchschnittsalter bei der Eheschließung bei Männern 34 Jahre und bei Frauen 31,5 Jahre.
Die Statistiken zeigen außerdem, dass der Prozentsatz der Menschen, die sich für eine Ehe entscheiden, unter den jungen Millenials um beinahe 25% gesunken ist.
Die New York Times hat weitere Studienergebnisse zu diesem Thema veröffentlicht. Im Gegensatz zu früher verbringen junge Paare heute wesentlich mehr Zeit damit, ihre Beziehungen zu festigen. Daher leben Millenials bis zu zehn Jahre miteinander, bevor sie sich dazu entscheiden, zu heiraten. Außerdem sagen Menschen, deren Jahreseinkommen weniger als 30.000 US Dollar beträgt, dass ihre finanzielle Situation sie am meisten davon abhält, sich emotional fest an einen Menschen zu binden.
Die Situation ist besser als sie erscheinen mag
Obwohl diese Zahlen auf den ersten Blick nicht sehr ermutigend zu sein scheinen, lohnt es sich dennoch, die Ergebnisse genauer zu betrachten. Dann wird ersichtlich, dass diese großen Veränderungen, die sich in den letzten Jahren in Bezug auf die Ehe vollzogen haben, auch eine sehr positive Auswirkung haben. Offensichtlich gehen Millenials sehr viel vorsichtiger, aber gleichfalls auch sehr verantwortungsvoll mit dem Thema Ehe um.
Die Forscherin Stephanie Coontz prognostiziert, dass 80% der Millenials verheiratet sein werden, wenn sie das mittlere Lebensalter erreicht haben. Diese Situation ist vergleichbar mit der vor 50 Jahren. Was sich allerdings im Vergleich zu damals geändert hat, ist das Alter, in dem sie sich zur Eheschließung entscheiden werden.
Frauen der Generation Y und die Ehe
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Rolle der Frauen sehr stark verändert. Dies scheint auch einer der wesentlichen Einflussfaktoren zu sein, ob und wann Paare sich zu einer Heirat entschließen. Im Gegensatz zu ihren Müttern und Großmüttern wurde diese Generation junger Frauen nicht dazu erzogen, unbedingt heiraten zu müssen.
Zum ersten Mal in der Geschichte ist für Frauen die Heirat an sich nicht mehr das wichtigste Ziel in ihrem Leben. Stattdessen streben sie gleichberechtigte und bessere Ehen an. Wenn sie sich dann wirklich zu einer Heirat entscheiden, dann suchen sie ganz gezielt einen Partner aus, mit dem sie eine glückliche und lange Ehe haben werden.
Darüber hinaus wurde in den Untersuchungen deutlich, dass die Gesellschaft die Ehe nicht mehr als die einzige legitime Form einer ernsthaften Beziehung ansieht.
Millenials führen bessere Ehen
Und hier noch einige weitere Fakten für die Kritiker der Millenials. Ihre Ehen scheinen besser zu funktionieren, obwohl sie seltener heiraten. Die Scheidungsrate ist zwischen 2008 bis 2016 um 18% gesunken. Diese Erkenntnisse gewann Phillip Cohen von der Universität Maryland in einer von ihm durchgeführten Studie. Er zog daraus die Schlussfolgerung, dass Millenials einen zunehmend selektiven Ansatz zur Ehe verfolgen.
Ihr Ziel ist die Unterscheidung zwischen romantischen Beziehungen und einer Ehe, denn es gibt hier durchaus Unterschiede. Sie streben größere Stabilität mit ihrem Partner an, wollen dauerhafte Beziehungen, erfüllendere Lebenserfahrungen und eine finanzielle Interdependenz.
Wir erleben momentan sehr viele kulturelle und soziale Veränderungen. Die Ehe an sich verliert auch bei jungen Menschen nicht an Bedeutung und Wert. Sie sehen und bewerten sie jedoch auf eine andere Weise.
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