Medizinische Fachkräfte und das Burnout im Gesundheitswesen

Medizinische Fachkräfte, die sich für die Gesundheit anderer Menschen einsetzen, manchmal unter Druck und mit geringen Mitteln arbeiten, können unter großem Stress stehen.
Medizinische Fachkräfte und das Burnout im Gesundheitswesen
Isabel Monzonís Hinarejos

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Isabel Monzonís Hinarejos.

Letzte Aktualisierung: 17. Januar 2023

Die Beschäftigung im Gesundheitswesen kann zugleich eine lohnende, aber auch ermüdende Aufgabe sein. Medizinische Fachkräfte arbeiten ständig daran, die Gesundheit anderer Menschen zu erhalten oder wiederherzustellen, doch dies kann für sie selbst sehr stressig sein. Infolgedessen nimmt das Burnout im Gesundheitswesen leider stetig zu.

Im Jahr 1943 platzierte Abraham Maslow, neben den physiologischen Bedürfnissen wie Schlafen, Essen und Atmen, unter anderem auch die Gesundheit ganz oben auf seiner Bedürfnishierarchie. Außerdem teilte er der physischen Sicherheit den zweiten Platz, als Teil der Sicherheitsbedürfnisgruppe, zu.

Die Gesundheitsversorgung nimmt also eine wichtige Stellung ein. Wenn wir krank sind oder denken, dass wir es sind, kann dies einen Alarm auslösen, einen Mangel an Sicherheit bedeuten oder wir können uns bedroht fühlen.

Medizinische Fachkräfte sind oft vom Burnout betroffen

Ursachen des Burnout-Syndroms

Krankenhäuser können Orte sein, in denen sich emotionale Szenen abspielen. Die Patienten und ihre Familien können intensive emotionale Reaktionen erfahren, die sich auch auf das Gesundheitspersonal auswirken können. Studien haben gezeigt, dass die vorwiegenden Stressfaktoren, die das Gesundheitspersonal betreffen, folgende sind:

  • Arbeitszeitpläne
  • Die Behandlung von Kranken, bei denen manchmal Krisen auftreten können
  • Das Gefühl nach dem Tod eines Patienten
  • Klagen gegen das Gesundheitspersonal

Andere Mediziner weisen ebenfalls auf Folgendes hin:

  • Der Überbringer von schlechten Nachrichten für Menschen in einer bereits beeinträchtigten Situation zu sein.
  • Die hohen Erwartungen des Patienten an seine Ärzte und das Gesundheitswesen.
  • In stressigen Situationen gegen die Uhr zu arbeiten.
  • Arbeitsüberbelastung.
  • Mangel an medizinischen Mitteln zur Behandlung ihrer Patienten.

Es lohnt sich an dieser Stelle auch zu erwähnen, dass ihr persönliches Leben die Beschäftigten im Gesundheitswesen ebenfalls belasten kann. Dabei spielt vor allem die Work-Life-Balance eine grundlegende Rolle und die Beziehung zwischen der Arbeit und der Familie.

Es gibt jedoch Strategien, um den Stress bei medizinischen Fachkräften abzubauen. Sie sind ein wichtiges Mittel, da Stress die Beschäftigten im Gesundheitswesen von ihrer Arbeit abhalten kann.

Es gibt Strategien, um Stress zu reduzieren

Reduzierung des Burnout im Gesundheitswesen

Das Burnout bei medizinischem Fachpersonal kann Folgendes verursachen:

  • Geringe Arbeitszufriedenheit
  • Verschlechterte Arbeitsumgebung
  • Geringe Arbeitsqualität
  • Schlechte Anwesenheitsrate
  • Ausstieg aus dem Beruf
  • Passiv-aggressives Verhalten gegenüber Patienten

Änderungen an den üblichen Strategien, Arbeitshierarchien und Methoden könnten dies verbessern. Beschäftigte im Gesundheitswesen können jedoch einige Fähigkeiten entwickeln, um mit Arbeitsstress umzugehen.

Gute Kommunikationsfähigkeiten können das Burnout im Gesundheitswesen reduzieren

In einer kürzlich durchgeführten Studie zum Burnout bei Beschäftigten im Gesundheitswesen wurde versucht herauszufinden, ob Kommunikationsfähigkeiten einen Einfluss auf sie hatten. Zusammenfassend ergab die Studie, dass medizinische Fachkräfte mit besseren Kommunikationsfähigkeiten weniger emotional müde waren. Außerdem fühlen sie sich durch ihre Arbeit stärker persönlich erfüllt.

Gute Kommunikationsfähigkeiten kommen aber nicht nur dem Fachmann zugute. Denn sie können auch den Patienten positiv beeinflussen. Die Kommunikation zwischen einer medizinischen Fachkraft und einem Patienten ist ein wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses. Sie gibt beiden Vertrauen ineinander und verbessert die klinische Erfahrung.

Die therapeutische Beziehung wirkt sich positiv auf medizinische Fachkräfte aus

Studien zeigen, dass die klinischen Ergebnisse umso besser sind, je besser die therapeutische Beziehung ist. Folgende Gründe sind dafür verantwortlich:

  • Bessere diagnostische Fähigkeit, wenn man die psychosozialen Variablen des Patienten kennt
  • Erhöhter Placebo-Effekt
  • Größeres Engagement, um die Behandlung zu verfolgen
  • Realistische Wahl für die Behandlung, indem die Patienten in den Entscheidungsprozess einbezogen werden
Gute Kommunikationsfähigkeiten können Stress im Gesundheitswesen reduzieren

Eine starke emotionale Intelligenz kann Stress reduzieren

Es besteht eine negative Beziehung zwischen emotionaler Intelligenz und Arbeitsstress. Die meisten Studien konzentrieren ihre Analysen auf die Pflege. Diese Ergebnisse zeigen, dass je stärker die emotionale Intelligenz einer Person ist, desto weniger Stress sie erfahren wird. Die Ergebnisse können auch in anderen medizinischen Umgebungen verwendet werden.

Eine Möglichkeit zur Verbesserung der emotionalen Intelligenz ist die emotionale Regulierung. Die Psychologie betrachtet die emotionale Regulierung als einen grundlegenden Prozess der emotionalen Intelligenz. Durch emotionale Regulierung sind wir in der Lage, unsere Emotionen in Stresssituationen zu kontrollieren und damit umzugehen.

Kurz gesagt, es ist klar, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen unter großem Stress stehen. Oft sind diese Fachkräfte externen Faktoren ausgesetzt. Andererseits können sie daran arbeiten, um die Situation besser zu kontrollieren.


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