5 kuriose Fakten über die Hypnose

Viele haben Hypnoseshows gesehen, doch die Hypnotherapie ist weit davon entfernt. Lies weiter, um mehr über diese Therapieform zu erfahren.
5 kuriose Fakten über die Hypnose

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 08. Juli 2023

Die Hypnose ist eine Technik, mit der eine Person in einen veränderten Bewusstseinszustand versetzt werden kann. Die hypnotisierte Person ist für Suggestionen empfänglich, deshalb handelt es sich um ein effektives therapeutisches Instrument, um Angstzustände, Depressionen, chronische Schmerzen oder Essstörungen zu behandeln.

Im Laufe der Geschichte wurde diese Methode von verschiedenen Kulturen und Gemeinschaften zu Heilzwecken eingesetzt. In diesem Artikel sprechen wir über kuriose Fakten über die Hypnose. Lies weiter!

“Hypnose ist die Kunst, mit dem Unterbewusstsein zu kommunizieren.”

Milton H. Erickson

Kuriositäten über die Hypnose

Der Begriff “Hypnose” geht auf den Arzt James Braid zurück, der diesen Ausdruck 1843 nutzte, um einen Zustand künstlicher Schläfrigkeit zu beschreiben. Er glaubte, dass er bei Patienten durch die Fixierung des Blicks auf einen glänzenden Gegenstand und verbale Suggestion herbeigeführt werden kann. Damit weckte er ein breites Interesse an dieser Thematik.

Wir tauchen nachfolgend in die Geschichte der Hypnose ein und betrachten einige kuriose Fakten.

1. Technik mit langer Tradition

Bereits im antiken Ägypten und in Griechenland kam die Hypnose zu Heilzwecken zum Einsatz. Durch Suggestion und Entspannungstechniken versetzten ägyptische Priester ihre Patienten in einen Trancezustand, um sie zu heilen. Die Methoden waren jedoch grundverschieden von der heutigen Hypnose. Sie verwendeten unter anderem Zaubersprüche, um die Dämonen auszutreiben, die für die Krankheiten verantwortlich gemacht wurden.

Die antiken Griechen hingegen glaubten an den göttlichen Ursprung des Schlafes und der Hypnose. Die sogenannte Trauminkubation wurde bei religiösen Ritualen genutzt, um den Kontakt zwischen Menschen und Göttern herzustellen. Kranke Menschen sollten durch diesen tranceähnlichen Zustand, der auch Tempelschlaf genannt wurde, und Gottes Willen Heilung finden.

2. Präkolumbianische Völker und Hypnose

Verschiedene präkolumbianische Völker nutzen diese Technik bis heute. Sie induzieren durch Körperdrehung, Drehscheiben, visuelle, kinästhetische  und andere Techniken den Trancezustand. 

Das Buch Chamanismo: tiempos y lugares sagrados weist darauf hin, dass die Drehscheiben der Schamanen eine Möglichkeit sind, veränderte Bewusstseinszustände herbeizuführen. Sie sollen dazu dienen, den Kontakt zur Geisterwelt herzustellen, Kranke zu heilen und andere rituelle Praktiken durchzuführen.

3. Die Selbsthypnose von Milton H. Erickson 

Der amerikanische Psychiater Milton H. Erickson gilt als Begründer der modernen Hypnotherapie. Nachdem er an Kinderlähmung erkrankt war, lernte er bereits in jungen Jahren, sich selbst in einen tiefen Trancezustand zu versetzen, um seine chronischen Schmerzen zu kontrollieren. Erickson entwickelte eine hohe Aufmerksamkeitsspanne und erforschte Gedankengänge und Vorstellungskraft, um Schmerzen und Ängsten zu entkommen.

Im Laufe der Jahre wurde er zu einem Experten für Hypnose und entwickelte seine eigene Technik, die auch heute vielfach in Therapien zur Anwendung kommt.

4. Erstaunliche Genesung

Pat Collins war eine berühmte amerikanische Hypnosetherapeutin, die in ihrer klinischen Praxis erstaunliche Ergebnisse erzielte. Es gelang ihr sogar, eine gelähmte Person unter Hypnose zum Gehen zu bringen. Das geschah 1951 im US-Bundesstaat Illinois.

Der Patient war Mitte 50 und seit mehr als 20 Jahren gelähmt. Collins soll den Mann in seinem Haus hypnotisiert und ihm suggeriert haben, dass er gehen könne. Er begann offenbar, seine Beine zu bewegen und stand schließlich auf und ging im Raum umher, alles unter Hypnose.

Mehrere Zeitungen und Magazine berichteten über diesen Fall, der große öffentliche Aufmerksamkeit erregte. Kritiker zweifelten jedoch an diesem Ereignis und argumentierten, dass die Hypnose nur vorübergehend ist und vermutlich auch andere Faktoren im Spiel waren.

5. Die Hypnose als Zustand konzentrierter Aufmerksamkeit

Der Traumzustand und der Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit sind unterschiedlich. Im Traumzustand sind Körper und Geist entspannt, es laufen unbewusste Prozesse ab, zum Beispiel Träume.

Ein Artikel in der Zeitschrift Brain Sciences erklärt jedoch, dass Menschen im Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit aktiv und wach sind. Sie konzentrieren sich auf eine ganz bestimmte Aufgabe. Die Gehirnwellen zeigen dabei ein anderes Muster als im Traumzustand. Während der Hypnose herrschen Beta-Wellen vor, die eine hohe Frequenz und eine geringe Amplitude haben. Im Schlaf hingegen überwiegen die Delta-Wellen, die eine niedrige Frequenz und eine hohe Amplitude haben.

Außerdem nimmt die Person im Traumzustand ihre Umgebung nicht wahr, während sie im Zustand der fokussierten Aufmerksamkeit ihre Umgebung wahrnimmt und auf äußere Reize reagieren kann. Die Hypnose ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit, auch wenn viele Hypnotiseure den Befehl “Schlaf” verwenden, um ihn herbeizuführen.

Fazit

Die Hypnose ist eine Technik mit einer langen Geschichte, mit der verschiedene Aspekte des menschlichen Geistes erforscht werden konnten. Sie kann gezielt für therapeutische Zwecke eingesetzt werden und kann sehr effizient sein. Vergiss nicht, dich immer für eine erfahrene Fachkraft zu entscheiden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.


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