Können uns Narzissten krank machen?
Viele Menschen fühlen sich befreit, wenn sie es schaffen, sich von einem Narzissten zu distanzieren. Diese Beziehungen hinterlassen jedoch Spuren und oft auch seelische oder körperliche Wunden, die es zu heilen gilt. Sophokles wies bereits darauf hin, dass wir einen bösen Menschen an einem Tag erkennen, wir jedoch mehr Zeit benötigen, um gerechte Personen zu identifizieren. Diese Regel gilt jedoch nicht für Personen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, denn sie tragen eine charmante Maske, die uns täuscht.
Ihre emotionale Kälte und ihr aggressives Verhalten werden uns erst im Laufe der Zeit bewusst. Je mehr Kontakt wir mit ihnen haben, desto größer die Nachwirkungen. Wer schon einmal einen narzisstischen Chef oder Partner hatte, weiß, wovon wir sprechen. Manche Kinder müssen mit einem narzisstischen Elternteil zurechtkommen. Die Auswirkungen verfolgen sie meist bis ins Erwachsenenalter.
Menschen mit egoistischen Verhaltensweisen untergraben unsere Integrität, indem sie uns glauben machen, dass wir unwichtig und unnütz sind. Narzissten machen ihre Mitmenschen krank.
Narzissten können uns auf verschiedene Weise krank machen
Psychischer Missbrauch macht körperlich und emotional krank. Eine Studie der Abteilung für Psychologie und Gehirnwissenschaften an der Universität von Louisville bestätigt das. Wir wissen immer mehr über die Auswirkungen von Bindungen an problematische Personen.
Psychologische Unterstützung ist für Betroffene grundlegend, um die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen. Wir schauen uns anschließend an, wie Narzissten die Gesundheit beeinflussen können.
Sobald dich von einem Narzissten trennst, kannst du dich gesundheitlich erholen. Psychologische Unterstützung ist in vielen Fällen eine Notwendigkeit, um die emotionalen Wunden zu heilen.
1. Fibromyalgie
Fibromyalgie ist eine chronische Krankheit, die eng mit chronischem und emotionalem Stress verbunden ist. Eine Studie der Universität Dumlupınar beschreibt, dass Betroffene häufig an Kindheitstraumata leiden. Narzisstische Eltern sind ein Risikofaktor, der diese neurologischen Schmerzerkrankung begünstigen kann.
2. Reizdarmsyndrom
Dank wissenschaftlicher Forschung an Mäusen können wir heute die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm besser verstehen. Wir wissen, dass ständige Stresssituationen die Mikrobiota verändern und zu systemischen Entzündungen führen.
Durch die ständige Unterdrückung und Manipulation, die Narzissten auf ihre Opfer ausüben, kann sich ein Reizdarmsyndrom entwickeln.
3. Geschwächtes Immunsystem
Narzissten können uns krank machen: Oft leidet das Immunsystem und macht Betroffene für bestimmte Krankheiten wie Erkältungen anfälliger. Der akute Stress ist für die Schwächung des Abwehrsystems verantwortlich.
4. Herz-Kreislauf-Gesundheit
Stresshormone wie Adrenalin schädigen auf Dauer das Herz-Kreislauf-System. Sie aktivieren uns, wenn wir eine Situation als bedrohlich wahrnehmen, indem sie unseren Körper in einen Alarmzustand versetzen. Die Herzfrequenz steigt und die Bronchien erweitern sich. In der Folge erleben viele Herzrasen, Schwindel, Müdigkeit oder das Gefühl das Erstickens. Langfristig schadet dies zunehmend der Gesundheit.
Narzissten investieren viel Energie darin, andere zu manipulieren und ihr Selbstwertgefühl zu mindern, um sie unter Kontrolle zu halten.
5. Die psychische Gesundheit
Neben Erschöpfung, Kopfschmerzen, Darmveränderungen oder Herzrasen beeinflussen Narzissten auch die psychische Gesundheit ihrer Opfer. Die klassischen Symptome sind häufig somatischen Ursprungs und drücken das Leid der Seele aus.
Folgende Störungen sind häufige Folgen einer narzisstischen Beziehung:
- Angst
- Chronischer Stress
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Depression
- Essstörungen
Viele dieser psychologischen Realitäten entstehen durch die Zerstörung des Selbstwertgefühls, Scham und jene Hilflosigkeit, die uns in vielen Fällen blockiert.
Fazit
Narzissten machen ihre Opfer durch ihr manipulatives Verhalten krank. Die Distanzierung oder der völlige Kontaktabbruch bedeutet nicht automatisch, dass die betroffenen Personen gesund werden. Die meisten benötigen eine Psychotherapie, um ihre Wunden und Traumata zu heilen.
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