Kein Mann für leichte Stunden: Eine alternative Realität
Heute sprechen wir über einen französischen Film von Éléonore Pourriat: Kein Mann für leichte Stunden. Es handelt sich um eine romantische Komödie, in der die Geschlechterrollen vertauscht sind. Du findest darin verschiedenste leicht erkennbare Klischees und Stereotypen.
Dieser Film mit dem französischen Originaltitel Je ne suis pas un homme facile zeigt eine Welt, in der Frauen herrschen. Sie sind an der Macht und die Männer leiden unter sexueller Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz sowie anderen Arten der Diskriminierung.
Zwar ist die Weiblichkeit in dieser alternativen Realität noch immer minderwertig, doch sind Männer darin weiblicher als Frauen. Du wirst feststellen, dass dieses Spiegelbild lächerlich ist, sich jedoch von unserer eigenen Realität nicht sehr unterscheidet.
Kein Mann für leichte Stunden: Die Handlung
Damien ist die Hauptfigur dieses Films. Er ist ein sexistischer Mann mit sehr starken patriarchalischen Überzeugungen. Er betrachtet Frauen ausschließlich als sexuelle Objekte. Auch in seiner beruflichen Karriere im Marketingbereich greift er immer wieder auf sexistische Klischees zurück und genießt seine sexistischen Privilegien.
Nach einem Schlag auf den Kopf erwacht Damien in einer Welt, die er nicht mehr wiedererkennt. Es sieht alles so aus wie in seinem alten Leben, doch alles ist ganz verkehrt. In dieser neuen Realität verhalten sich Frauen sexistisch, matriarchalisch und chauvinistisch. Demgegenüber werden Männer marginalisiert und verdrängt, um die sonst üblichen weiblichen Rollen zu erfüllen.
Eine alternative Realität: Wenn sich der Spieß umdreht
Die Kernaussage von Kein Mann für leichte Stunden ist sehr klug gewählt. Die aus unserer echten Welt bekannten patriarchalen Strukturen und daraus resultierenden Vorurteile sind normal und in dieser alternativen Welt identisch: Die Betreuung der Kinder und Familie als weibliche Aufgabe; die Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt und dortige sexuelle Belästigung; die Abwertung des Weiblichen, Betrug, Vergewaltigung, Singledasein usw. In diesem Film müssen Männer all diese Dinge ertragen.
Damien ist entsetzt über diese Diskriminierung und schließt sich einer Gruppe von „masculinists“ an. Die Mitglieder kämpfen für ihre Rechte und gegen die Unterdrückung des Systems. Sie werden ständig angegriffen, denn nicht nur Frauen reagieren aggressiv, auch viele Männer beschuldigen die Maskulinisten, homosexuell zu sein. Andere wiederum glauben, dass man an dieser missbräuchlichen Realität so und so nichts ändern kann.
Gibt es ein Zurück in die reale Welt?
Als Damien in dieser Parallelwelt aufwacht, trifft er eine Frau, die wie ein Spiegelbild von ihm selbst ist. Eine dominierende, erfolgreiche, manipulative, sexistische und arrogante Frau, die Männer nur zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzt. Sie beginnen eine seltsame romantische Beziehung und Damien erlöst sich von sich selbst.
Obwohl das Ende von Kein Mann für leichte Stunden vorhersehbar erscheint, ist es dies tatsächlich nicht. In der Tat zeigt der ganze Film den Irrtum der Geschlechterrollen und wie grundlegend die Gleichheit von Männern und Frauen ist.
Es handelt sich um einen Versuch, die Ungleichheit der Geschlechter ein für allemal zu zerstören. Der Film solle allen zeigen, dass Geschlechter willkürliche soziale Konstrukte sind, die nur erfunden und konserviert wurden, um einen großen Teil der Bevölkerung zu beherrschen.
Es ist ein großartiger Film, der zum Nachdenken anregt. Kein Mann für leichte Stunden ist ein Meisterwerk über die Unsinnigkeit unserer Gesellschaft.