Introvertierte Menschen: Vermeide diese Bemerkungen!
Introvertierte Menschen sind stille Wesen in einer lauten Welt. Oft haben sie das Gefühl, nicht dazuzugehören, denn die Verhaltensweisen, die von der Gesellschaft verlangt werden, befinden sich nicht in ihrem Repertoire. Sie strahlen stille Kraft aus, sind jedoch verletzlich. Deshalb solltest du bestimmte Bemerkungen vermeiden und diese nach innen gewendeten Persönlichkeiten schätzen.
Einige Studien gehen davon aus, dass sich etwa 50 % der Bevölkerung durch Introvertiertheit auszeichnen. Allerdings wird in unserer offenen, vernetzten und globalen Gesellschaft Extrovertiertheit weitaus mehr geschätzt. Wer sich von dem Ideal der Geselligkeit, Energie und Kommunikation entfernt und sich dafür entscheidet, den inneren Raum zu kultivieren, wird oft stigmatisiert.
Introvertierte Menschen sind jedoch stille Beobachter, die der Gesellschaft bedeutungsvolle Beiträge leisten. Du solltest dir die Zeit nehmen, sie kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
Introvertierte Menschen
Wir sprechen über ein Persönlichkeitsmerkmal mit einer wichtigen genetischen Komponente, das Menschen kennzeichnet, die ihre Aufmerksamkeit mehr auf die innere Welt als auf die äußere Umgebung richten. Es handelt sich um Menschen, die sich auf ihre Gedanken, Gefühle und Emotionen konzentrieren, die einsame Aufgaben bevorzugen und gerne in ihrer eigenen Gesellschaft sind.
Entgegen der landläufigen Meinung haben Introvertierte einen höheren zerebralen Erregungszustand, sodass sie von äußeren Reizen gesättigt oder überwältigend werden können. Extrovertierte Menschen hingegen suchen nach äußeren Aktivitäten, um ihren Zustand der größeren zerebralen Hemmung zu kompensieren.
Es ist wichtig, Introvertiertheit nicht mit Schüchternheit oder Sozialphobie zu verwechseln. Diejenigen, die in die erste Kategorie fallen, haben keine Schwierigkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen, verfügen über gute soziale Fähigkeiten und genießen den Austausch mit anderen ohne Angst oder Furcht. Sie empfinden jedoch die Sozialisierung keinesfalls als aufbauend, im Gegenteil: Sie zehrt an ihren Kräften.
Meist sind Menschen jedoch nicht ausschließlich extrovertiert oder introvertiert, sondern liegen irgendwo dazwischen. Deshalb ist es wichtig, die Bedürfnisse und Vorlieben anderer zu verstehen und sie zu respektieren, ohne zu versuchen, sie zu verändern.
Denke daran, dass Introvertiertheit keine Krankheit und keine Veränderungen nötig macht. Es handelt sich um ein persönliches Merkmal, das genauso gültig ist wie sein Gegenstück.
Introvertierte Menschen: Vermeide diese Bemerkungen!
Wenn du mit introvertierten Menschen sprichst, solltest du bestimmte Bemerkungen vermeiden, um kein Unwohlsein zu verursachen und sie nicht falsch zu beurteilen. Respekt und Verständnis heißen die Zauberworte für ein friedliches Zusammenleben.
Warum sprichst du nicht?
In sozialen Interaktionen neigen Introvertierte dazu, eher eine zuhörende Rolle einzunehmen, vor allem, wenn sie in großen Gruppen sind. Sie stehen normalerweise nicht gerne im Mittelpunkt und neigen auch nicht dazu, das Gespräch zu monopolisieren oder zu leiten. Sie beobachten lieber, hören zu, analysieren und ziehen ihre eigenen Schlüsse.
Du musst also verstehen, dass sie nicht sprechen, weil sie es nicht wollen. Sie sind nicht unbedingt ängstlich oder fürchten sich vor der Teilnahme, sondern genießen einfach die Gesellschaft, ohne einzugreifen. Wenn sie das Gefühl haben, dass sie etwas Wichtiges beizutragen haben, werden sie das auch tun.
Frage introvertierte Menschen nie: “Bist du wütend? Stimmt etwas nicht?”
Diese Fragen solltest du introvertierten Menschen nicht stellen. Doch trotzdem bekommen hören sie diese Worte immer wieder. Denn ihre natürliche Veranlagung wird oft fälschlicherweise als Ausdruck von Wut, Ablehnung oder Gleichgültigkeit interpretiert. Viele können das Schweigen in der Gesellschaft nicht verstehen. Doch introvertierte Menschen sind stiller, was jedoch noch lange nicht bedeutet, dass sie sich nicht wohlfühlen.
Du bist langweilig
Du solltest introvertierte Menschen nie als langweilig bezeichnen. Respektiere sie und akzeptiere sie so, wie sie sind! Ruhige, nachdenkliche Menschen entsprechen vielleicht nicht dem gesellschaftlichen Ideal, doch sobald du sie kennenlernst, wirst du sehen, dass es sich um tiefgründige, interessante Menschen handelt, die nach ihren eigenen Kriterien leben und eine reiche Innenwelt aufweisen.
Sei nicht schüchtern, es gibt Vertrauen
Du solltest diese Bemerkungen vermeiden, wenn du mit introvertierten Menschen sprichst, auch wenn deine Absicht gut ist und du freundlich und beruhigend wirken möchtest, um die Person kennenzulernen. Du setzt die Person mit diesen Worten unter Druck. Lass ihr Zeit, ohne sie zu zwingen, sich dir zu öffnen. Sie wird das tun, wenn sie dies für richtig hält.
Wenn du eine Beziehung aufbauen möchtest, unterhalte dich mit der Person in einem ruhigen Einzelgespräch. Vergiss jedoch nicht, dass introvertierte Menschen tiefgründige Themen bevorzugen.
Introvertierte Menschen hören diese Aussage nicht gerne: “Du bist unsozial, also wirst du keine Freunde finden”
Unsozial und introvertiert sind zwei verschiedene Dinge: Als “unzosial” werden oft manipulative, egoistische und unsympathische Menschen bezeichnet. Doch introvertierte Menschen sind genau das Gegenteil! Sie sind in der Regel verständnisvoll und mitfühlend, loyal und großzügig: Sie sind ausgezeichnete Freunde! Du solltest deshalb nicht den Fehler machen, ihre herausragenden Eigenschaften zu unterschätzen.
Tendenziell haben introvertierte Personen zwar weniger Freunde, allerdings sind ihre Beziehungen tiefer und dauerhafter. Vermeide also diese Art von Schuldzuweisungen!
Lerne introvertierte Menschen kennen und entdecke neue Welten
Introvertierte Personen sind meist aufrichtig, kreativ, gute Analytiker und großartige Zuhörer. Sie stehen zu ihren Prinzipien und Werten. Du solltest deshalb die Chance nutzen, um sie besser kennenzulernen. Bevor du sie beurteilst, sie abstempelst oder ihnen Vorwürfe für ihr Verhalten machst, versuche, ihre Welt zu entdecken, die meist sehr bereichernd ist.
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