Ich bin lieber glücklich, als ständig zu streiten

Ich bin lieber glücklich, als ständig zu streiten
Raquel Aldana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Raquel Aldana.

Letzte Aktualisierung: 09. November 2021

Unaufhörlich Streit zu suchen raubt uns Energie, Kraft und Lebensfreude. Ärgernisse ziehen eine Schlinge um unseren Hals, bis wir an einem Punkt ankommen, an dem unser Wohlbefinden darunter leidet.

Wenn Streit zu etwas Gewöhnlichem wird und es uns nicht gelingt, uns aus dieser Spirale, in die wir geraten sind, wieder zu befreien, verspüren wir Leid, viel Leid. Aus diesem Grund müssen wir hin und wieder, im wahrsten Sinne des Wortes, fliehen.

Sicherlich lieben wir die Menschen in unserem Umfeld, aber wenn Streitigkeiten zu einem Lebensstil werden, wird aus uns eine Art “emotionaler Oger” und wir sind nur noch mürrisch und werfen uns selbst aus der Bahn.

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Die Wichtigkeit eines gesunden Streitverhaltens

Es geht nicht darum, niemals zu streiten, sondern zu wissen, welche Gründe es wert sind, einen Streit zu verursachen und welche nicht. Das soll heißen, dass Streit und Wut uns dabei helfen, uns verständlich zu machen, uns mitzuteilen und uns zu respektieren. Doch niemals, um ihn zu einem ständigen Weggefährten zu machen.

Wenn uns die Reizbarkeit beherrscht, können wir der Logik nicht antworten. Daher ist es wichtig, dass wir lernen, den Frust darüber zu tolerieren, dass jemand nicht unserer Meinung ist und dass deshalb ein Konflikt entsteht.

Wir sollten also wissen, wieso wir streiten dürfen und wieso nicht. Oder anders ausgedrückt: Einen Streit zu vermeiden, ist kein Zeichen von Unterlegenheit, Kapitulation oder Feigheit. Ein gesundes Streitverhalten zu entwickeln bedeutet, mit unseren Gefühlen umgehen zu können, das heißt, eine emotionale Intelligenz zu besitzen.

Artistoteles

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Der kalte Krieg als Resultat ständiger Streitigkeiten

Wenn wir jemanden absichtlich nicht beachten, spricht man von einem passiv-aggressiven Verhalten. Das ist so, als würden wir jemanden mit der grausamen Peitsche unserer Gleichgültigkeit schlagen, ohne irgendeine Art von Erklärung im Gegenzug für ihn bereitzuhalten.

Dieses Verhalten erscheint natürlich niemals angemessen, auch wenn die Person, der wir das zumuten, noch so toxisch sein mag. Wir können behaupten, dass das die grausamste Form ist, jemanden zu bestrafen.

Ganz gleich, ob wir der Konfliktspirale den Kampf ansagen wollen oder weil wir nicht wissen, wie wir uns von einer Person befreien sollen – ein passiv-aggressives Verhalten ist wortwörtlich eine Tortur, und aus diesem Grund eine nicht zu tolerierende Vorgehensweise.

Eine passiv-aggressive Verhaltensweise ist eine Art des emotionalen Missbrauchs, zerstörerisch in Bezug auf Personen und Beziehungen. Denn wenn es etwas gibt, worauf wir nicht vorbereitet sind, dann ist es die Gleichgültigkeit. Somit dürfen wir nicht zulassen, dass wir selbst jemandem Schaden zufügen, weil wir uns so verhalten.

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Einem Streitsüchtigen bleibt keine Energie zum Leben

Wenn aus immer wiederkehrendem Streit Ärger und Wut wird, sind wir irgendwann wütend auf uns selbst. Wir sind frustriert über die Tatsache, dass wir uns niemals einigen und verständigen können – wir sind wütend, weil wir uns nicht mit unseren Mitmenschen verstehen.

Nach und nach fühlen wir uns immer schlechter und sind immer verwirrter, weil wir an einer Versöhnung oder Aussprache nicht interessiert sind. Diese Gefühle können sich ja nur in unser Leben einschleichen, weil wir uns letztendlich die Möglichkeit, unsere Meinung und Gefühle zu äußern, zum Feind gemacht haben.

Auf eine bestimmte Art und Weise ist ein Streit nach dem anderen eine neue Bestrafung unserer Identität und unserer inneren Zustimmung. Deshalb müssen wir mit dieser Gewohnheit brechen, ständig sinnlosen Streit zu suchen und anfangen, uns darüber Gedanken zu machen, was wirklich zählt: nämlich unser Leben zu leben und das Gute im Leben schätzen zu lernen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.