Hardballing, ein neuer Dating-Trend
Das Zeitalter der neuen Technologien hat die Art und Weise, wie wir miteinander in Beziehung treten, zunehmend verändert. Auf dem Gebiet der Liebe haben wir in nur wenigen Jahren das digitale Dating normalisiert. Dating-Apps boomen und ihre Nutzung ist weitverbreitet. Damit entstehen auch neue Trends wie Hardballing. Doch was ist das? Lies weiter, wir werden heute diese Frage beantworten.
Das Phänomen des digitalen Dating wurde durch die Pandemie zusätzlich verstärkt. Oft lernen sich Menschen am Bildschirm kennen und treffen sich erst viel später (oder nie) im realen Leben. In der virtuellen Welt ist alles anders: Anfangs besteht das Gefühl der Anonymität, du musst den anderen nicht in die Augen schauen und kannst dich so zeigen, wie du gerne sein würdest.
Was ist Hardballing?
Zur Zeit der Bewegungseinschränkungen lagen Dating-Apps stark im Trend, doch jetzt können wir wieder das Gegenteil beobachten: Wir haben Lust, reale Kontakte zu knüpfen und andere Menschen direkt kennenzulernen. So hat sich das Hardballing entwickelt, ein Phänomen, das insbesondere von der Generation Z praktiziert wird.
Im Gegensatz zu Ghosting oder Benching geht es beim Hardballing darum, klar und deutlich zu sein: Bereits beim ersten Date wird klargestellt, was sich jeder von der Beziehung erwartet und welche Ideen und Vorstellungen die andere Person hat.
Es ist nicht alles so rosig, wie es scheint, denn diese Einstellung ist vor Ghosting nicht geschützt. Der Trend geht jedoch hin zu mehr Ehrlichkeit und einer aufrichtigeren Darstellung der eigenen Person. Jeder weiß von Anfang an, was der andere sucht und möchte.
Ghosting bedeutet, aus dem Leben eines Menschen zu verschwinden, um Konfrontationen zu vermeiden. Eine andere Methode nennt sich “Breadcrumbing“. Sie besteht aus Komplimenten und Aufmerksamkeiten, jedoch ohne die Absicht, die andere Person zu daten.
Meist vergeht bei virtuellen Bekanntschaften wenig Zeit bis zu einem persönlichen Treffen. Eine Verabredung erfolgt oft spontan, so als ob es sich um ein Konsumprodukt handeln würde. Die Zeiten des Flirtens und der Verführung sind vorbei.
Lakshmi Rengarajan erwähnt in diesem Zusammenhang, dass Dating-Apps auf Verkaufsstrategien aufbauen und nicht auf das Knüpfen von Kontakten. Vielleicht ist das der Grund, warum der Hardballing immer erfolgreicher ist, denn dieses Phänomen fördert Transparenz und gibt den Nutzern das Gefühl, die Kontrolle zu haben, anstatt sich blindlings auf eine Beziehung einzulassen.
Wie funktioniert diese Technik in der Praxis?
Wenn du auf der Suche nach einem Partner bist, kannst du bereits in deinem Profil deutlich machen, wonach du suchst. Du sagst ehrlich, ob es eine sporadische Beziehung sein soll oder ob du an eine ernste Bindung denkst. Wenn es dir schwerfällt, von Anfang an so direkt zu sein, überlege dir, wie viel Zeit und unangenehme Situationen du dir und anderen dadurch ersparen kannst. Du kannst damit von Anfang an Missverständnisse ausräumen.
Personen, denen dies nicht gefällt, sind nicht, was du suchst. Du musst dir darüber keine weiteren Gedanken mehr machen. Hardballing ist also nützlich, um Enttäuschungen und falsche Erwartungen zu vermeiden. Du solltest jedoch nicht vergessen, dass andere ihre Absichten jederzeit ändern können und natürlich kann es auch dir selbst so ergehen.
Du kannst die Gefühle, die du in einer anderen Person auslöst, nicht kontrollieren, auch wenn du von Anfang an klar und deutlich bist. Zusätzlich zu Ehrlichkeit ist deshalb Flexibilität gefordert. Der Hardballing-Trend führt jedoch hin zu mehr Verantwortung bei der Partnersuche, was auf jeden Fall zu begrüßen ist.
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- Álvarez González, F. J. (2018). El amor en los tiempos modernos.
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