Häufiger Sex ist gut für die Beziehung

Häufiger Sex ist gut für die Beziehung
Fátima Servián Franco

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Fátima Servián Franco.

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2023

Paare, die häufiger Sex haben, tun etwas für Zuneigung und Treue. Mehrere Studien stimmen darin überhein: Häufiger Sex ist gut für die Beziehung, da sie dadurch stabiler wird. Der Grund dafür ist in der Chemie zu suchen, die uns Aufschluss über dieses Phänomen geben kann.

Untersuchungen zeigen, dass häufiger Sex Paare auf rein chemischem Wege zusammenbringt. Während wir erregt sind oder einen Orgasmus haben, wird ein bestimmtes Hormon in unserem Gehirn produziert und freigesetzt. Dank dieses Hormons namens Oxytocin fühlen sich Partner näher miteinander verbunden. Eine weitere Forschungsarbeit, die an der Universität Bonn in Deutschland realisiert wurde, ergab, dass das Hormon auch den (emotionalen) Kontakt zwischen Beziehungspartnern anregt. Sex hilft uns daher, den Oxytocinspiegel hoch zu halten, was unsere emotionale Beziehung zu unserem Partner fördert, als auch unsere Bindung zueinander stärkt. Sex mit unserem Partner fördert deshalb die Monogamie.

Daher ist es sinnvoll, dass wir Oxytocin das Liebes- und Bindungshormon nennen. Der Sexologe Joserra Landarroitajauregi glaubt, dass “die Evolution dieses Hormon dort hervorbrachte, wo Bindungen wichtig sind – während der Geburt und des Stillens, die die Mutter-Kind-Beziehung stärken, und im erotischen Spiel, wo es eine Verbindung zwischen den Liebenden fördert.”

“Wenn Sex nicht das Wichtigste im Leben wäre, würde Genesis nicht damit anfangen.”

Cesare Pavese

Liebt es sich besser, wenn man häufiger Sex hat?

Bei mehreren Umfragen, die in unterschiedlichen westlichen Ländern durchgeführt wurden, kam heraus, dass das durchschnittliche Paar zwei oder dreimal pro Woche Sex hat. Man stellte auch fest, dass je häufiger und befriedigender der Sex des Paares war, desto stärker war ihre emotionale Bindung und das Gefühl, man sei verpflichtet, zusammenzubleiben.

Experten glauben, dass Sex in romantischen Beziehungen drei primäre Funktionen erfülle: erotische, reproduktive und kommunikative. Das bedeutet allerdings nicht, dass Liebe durch häufigen Sex zwangsläufig stärker würde. Stattdessen bedeutet es, dass sexuelle Intimität Zuneigung und Liebe erhöht. Sex macht eben nicht nur Spaß. Er mobilisiert auch Gefühle und Emotionen, die die Begierde in uns wecken, Nähe und Intimität mit unserem Partner zu teilen.

“Erotik ist eines der grundlegenden Mittel der Selbsterkenntnis; sie ist so unverzichtbar wie Poesie.”

Anais Nin

Partner umarmen sich, während sie im Bett sind.

Wenn Liebe nur auf Leidenschaft basiert, hat die Beziehung ein Verfallsdatum

Wir haben über die Vorteile von häufigem und befriedigendem Sex geredet. Wir wissen nun, dass Sex hilft, die emotionale Bindung und eine stabile Partnerschaft zu fördern. Aber Sex und Leidenschaft allein reichen nicht aus, um die Zukunft eines Paares zu sichern.

Sex ist einer der Grundpfeiler unserer Beziehungen, aber er ist auch nicht alles. Gegenseitige Anerkennung ist auch notwendig. Sie ist ein zentrales Element aller menschlichen Beziehungen, auf jeder Ebene. In einer romantischen Beziehung, die gut funktioniert, ist sie gar einer der wichtigsten Aspekte.

Ein junges Paar, das in eine Decke gehüllt ist, umarmt sich.

Eine gesunde, anregende, befriedigende Beziehung, die auch Spaß macht, erfordert eine erhebliche Dosis gegenseitiger Anerkennung. Dieses Gefühl und Intimität helfen, eine einzigartige und authentische Bindung zu schaffen. Diese Bindung befriedigt Wünsche und Bedürfnisse, die andere Beziehungen nicht erfüllen können.

Weitere Grundpfeiler romantischer Beziehungen sind Dialog und Kommunikation. Ein guter Dialog mit unserem Partner erfordert Respekt. Daher müssen wir aktives Zuhören üben. Auch müssen wir persönliche Kritik und Klagen vermeiden. Die Tugend, auf der unsere Kommunikation aufbauen sollte, ist Ehrlichkeit. Das heißt, wir sollten ehrlich zu uns selbst und zu unserem Partner sein.

Darüber hinaus ist es wichtig, das Wohl der Beziehung über unsere persönlichen Interessen zu stellen. Das müssen wir tun, jedoch ohne uns selbst zu verleugnen. Außerdem sollte Sex häufig und befriedigend sein. Auch Kommunikation und Dialog sollten diesem Prinzip folgen. Wenn wir es schaffen, beides zu kombinieren, dann haben wir ein Rezept für eine gesunde, fortwährende Beziehung gefunden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.