Geldsorgen können krank machen

Geldsorgen und finanzielle Ängste sind sehr belastend und können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken.
Geldsorgen können krank machen

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 20. Dezember 2022

Depressionen und andere psychische Krankheiten habe meistens mehrere, komplexe Ursachen. Geldsorgen wurden als ein Faktor identifiziert, der psychischen Erkrankungen Vorschub leistet.

Machen Geldsorgen depressiv?

Diese Frage ist insbesondere, was den Ursache-Wirkungs-Zusammenhang angeht, nicht leicht zu beantworten, denn häufig ist unklar, was zuerst da war: die Depression oder die schwierige finanzielle Lage. Einige statistische Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass Geldsorgen tatsächlich depressive Erkrankungen fördern. Das Marktforschungsinstitut Gallup etwa untersuchte die Verbreitung von Depressionen in der amerikanischen Gesellschaft. Es fand heraus, dass amerikanische Bürgerinnen und Bürger zu 31 Prozent an Depressionen leiden, wenn sie unterhalb der Armutsgrenze leben.

Oberhalb der Armutsgrenze verringert sich die Wahrscheinlichkeit um fast 50 Prozent. Zwar ist es mit der Statistik und den Korrelationen immer schwierig von Ursachen und Kausalbeziehungen zu sprechen, aber ein solch signifikanter Zusammenhang, legt mehr als nur nahe, dass Geldsorgen in einem großen Maß an der Entstehung von Depressionen beteiligt sein können.

Forscher der amerikanischen Duke University konnten diese Vermutung weiter belegen. Bereits im Jahr 2016 fanden sie heraus, dass sich das Gehirn von Teenagern, die in Armut leben müssen, verändert. Im Verlauf ihres Aufwachsens konnten die Forscher beobachten, wie sich immer mehr chemische Marker an einem Gen namens SLC6A4 ansammelten. Diese Marker wiederum sorgten für eine erhöhte Aktivität der Amygdala, in der der Flucht-oder-Kampf Reflex angesiedelt ist.

Dieses Nervenzentrum reagierte bei den armen Teenagern stärker, wenn ihnen verängstigte Gesichter gezeigt wurden, als bei ihren wohlhabenderen Altersgenossen. Eine Überempfindlichkeit dieser Gehirnregion wiederum ist bekannt dafür, Depressionen zu begünstigen. Besonders besorgniserregend an den Befunden der amerikanischen Forscher ist, dass die festgestellten genetischen Veränderungen auch vererbbar sind.

Frauen, die sparen und versuchen, das Leben zu genießen, wenn alles teurer wird, und Geldsorgen zu verhindern

Geld allein macht nicht glücklich

Zwar löst Armut allein keine Depression aus und Geld heilt auch keine Depressionen, aber ein finanzieller Puffer hilft der psychischen Gesundheit. Dies konnten Forscherinnen und Forscher der University of Princeton empirisch nachweisen, indem sie 700 US-Dollar an kenianische Familien auszahlten. Dies entspricht in Kenia in etwa einem bis sieben Monatsgehältern und kann daher gerade für arme Familien einen großen Unterschied machen.

Wenig verwunderlich ist, dass die Forscher in der Folge einen Rückgang der Depressionen und eine Zunahme der allgemeinen Zufriedenheit der Probanden feststellten. Doch sollte man trotzdem nicht denken, Geld wäre eine Wunderwaffe gegen Depressionen. Frühe Kindheitserfahrungen, Gewalterfahrungen und genetische Dispositionen können auch nicht durch eine Geldspritze ‘repariert’ werden.

In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass nicht nur Armut psychische Krankheiten begünstigt, sondern auch Unsicherheit. Wer sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangelt oder wer zu Beginn der Woche noch nicht weiß, wie viele Stunden ihm diesmal zugewiesen werden sowie Menschen in der Selbstständigkeit, die hohe finanzielle Risiken tragen, stehen ebenfalls unter mentalem Dauerstress.

Dieser Stress ist bekannt dafür, verschiedene psychische oder psychosomatische Krankheiten auslösen und begünstigen zu können. Sichere Arbeitsplätze und eine gute finanzielle Vorsorge dienen damit auch der Gesundheit. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten empfinden auch immer mehr Menschen aus der Mittelschicht diese stressigen Geldsorgen. Für einen besonderen Stressfaktor sorgt derzeit die enorm hohe Inflation, die viele Spareinlagen aufzufressen droht.

Frau mit Taschenuhr hat keine Geldsorgen

Geldanlage als Gesundheitsvorsorge

Eine Geldanlage, die in Krisenzeiten Sicherheit ausstrahlt, kann daher auch als Investition in die eigene Gesundheit betrachtet werden. Traditionellerweise entscheiden sich in solchen Zeiten viele für Gold, das nach wie vor als sicher und beständig gilt. Allerdings kann Gold die Inflation nicht ausgleichen.

In der derzeitigen Lage gibt es kaum Anlageformen, die der Geldentwertung standhalten. Möchte man Renditen um die 10 Prozent erwirtschaften und damit die Inflation ausgleichen, geht das nur über Spekulationen. Die damit verbundenen Verlustrisiken können aber selbst wieder zum Stressfaktor werden und sind außerdem nur zu empfehlen, wenn man sie sich auch wirklich leisten kann.

Die Beständigkeit des Goldes findet sich aber auch in seinen Folgeprodukten wieder. Goldener Schmuck oder goldene Taschenuhren sind durch den Materialwert gegen Wertverlust abgesichert und können als Teil des Kunstmarktes gleichzeitig Wertsteigerungen generieren, die selbst erfolgreiche Unternehmensaktien kaum reproduzieren können.

Uhren und Schmuck eignen sich dabei nicht nur als Geldanlage, sondern sehen obendrein auch noch gut aus und können einem schicken Outfit das gewisse Etwas verleihen. So kann man gleichzeitig sich selbst etwas Gutes tun, in eine sichere Form der Geldanlage einsteigen und auf Wertsteigerungen hoffen.

Alternativ bieten sich auch Aktien mit hohen Dividenden, Staats- und Unternehmensanleihen sowie Investitionen in Rohstoffe an, um der grassierenden Geldentwertung zu entkommen. Deren Wert kann jedoch nur auf dem Konto und nicht am eigenen Körper genossen werden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.