Fünf Ängste, die alle Menschen kennen

Fünf Ängste, die alle Menschen kennen
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Wir sollten niemals vergessen, dass Angst eine gesunde Emotion ist. Sie ist Teil unserer Überlebensinstinkte. Einige Ängste, die wir alle haben, sind durchaus vernünftig, und tatsächlich wäre es keine gute Idee, unsere Ängste vollständig loszuwerden. Denn wenn wir sie überwinden würden, dann würden wir Gefahren nicht mehr wahrnehmen und uns diesen unnötig aussetzen.

Die allgemeinen Ängste, die alle Menschen gemeinsam haben, beziehen sich auf die Integrität ihrer selbst und psychologische Faktoren. Sie sind allgemein gültig, weil sie uns vor Bedrohungen schützen, und sie sind biologisch und phylogenetisch tief verwurzelt.

Vielleicht wissen wir nicht, dass Angst auch eine beeindruckende Kraft sein kann. Wenn wir uns dessen bewusst werden, können wir diese Emotion aber durchaus zu unserem Vorteil nutzen. Viele Menschen tun aus Angst lächerliche Dinge, aber wir sie auch kanalisieren und aus ihr die Motivation schöpfen, um unglaubliche Dinge zu schaffen. Vielleicht sind Religion, Philosophie und Wissenschaft alle Antworten auf unsere Ängste. Aber wovor haben wir Menschen überhaupt Angst?

1. Tod

Diese Angst ist das Herzstück unserer Überlebensinstinkte. Alle Organismen kämpfen gegen den Tod und das Leben findet immer einen Weg. Aus philosophischer Sicht ist das Leben das größte Gut, das wir Menschen besitzen. Alle andere Güter und Tugenden sind dem Leben untergeordnet.

Die Angst vor dem Tod bringt auch eine ganze Reihe anderer Ängste hervor, die aber eigentlich auf der gleichen Angst basieren. Wir haben Höhenangst, weil wir fallen und sterben könnten. Aus dem gleichen Grund haben wir Flugangst oder Angst vor extrem hohen Geschwindigkeiten usw. Diese Ängste sind allen Menschen und Kulturen gemein.

Panikattacken in der Nacht - Eine Frau sitzt aufrecht im Bett und scheint von einer Panikattacke gepeinigt zu sein.

2. Verlust der Autonomie

Der Verlust der Autonomie bedeutet, dass wir Angst haben, unsere Freiheit einzubüßen und die Kontrolle über unsere Handlungen und Gedanken zu verlieren. In der Tat hängt dieser Aspekt mit unserer Angst vor dem Tod zusammen. Er impliziert die Ablehnung der Idee des Selbstverlusts oder der Unmöglichkeit, dieses Selbst aufzudecken.

Viele andere Ängste ergeben sich aus dieser Grundangst. Zum Beispiel die Angst, unter Trümmern verschüttzugehen oder an Orten mit wenig Luft eingeschlossen zu sein. In beiden Situationen ist die Freiheit des Betroffenen sehr begrenzt und damit seine Möglichkeiten, dem eigenen Tod zuvorzukommen.

3. Einsamkeit

Mehr als nur die Angst vor dem Alleinsein ist eine der häufigsten Ängste, den Kontakt zur Welt zu verlieren. Ablehnung oder Untreue versetzen uns in Alarmbereitschaft. Sie sind Anzeichen dafür, dass wir unsere Verbindung zur Gruppe verlieren und verurteilt und geächtet werden.

Wenn wir nicht genug Anerkennung und Respekt erhalten, bleibt eine emotionale Wunde zurück, deren Heilung lange dauern kann. Eifersucht und Selbstsucht sind Gefühle, die diese Angst ebenfalls begleiten. Wenn jemand eifersüchtig oder neidisch ist, liegt das in erster Linie daran, dass er Angst vor dem Verlassenwerden hat.

Eine einsame Frau blickt auf das Meer.

4. Angst vor Krankheit oder Verstümmelung

Die Angst vor Verstümmelung hängt ebenfalls mit unseren Überlebensinstinkten zusammen. Wir brauchen unseren Körper, um richtig zu funktionieren. Deshalb haben wir Angst vor bestimmten Objekten wie Nadeln und Messern.

Die Angst vor einer Erkrankung ist ebenfalls sehr verbreitet. Wir haben Angst, unserem Körper zu schaden, und wollen nicht in Situationen geraten, die unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden negativ beeinflussen könnten. Deshalb halten wir uns beispielsweise von wilden Tieren fern.

Ein Mann flieht vor seinem inneren Dämon.

5. Demütigung

Diese Angst ist vergleichbar mit der vor der Einsamkeit. Hier hat diese Emotion jedoch mehr damit zu tun, dass man sich ausgeschlossen fühlen oder in der Öffentlichkeit erniedrigt werden könnte. Niemand möchte sich von anderen Menschen verstoßen oder verachtet fühlen. Wir Menschen haben alle Angst, uns minderwertig oder abhängig zu fühlen.

Diese Angst sowie die Angst vor der Einsamkeit sind sozialer Natur. Je offener und vielfältiger eine Gesellschaft ist, desto weniger Angst haben die Menschen. Auf der anderen Seite ist diese Angst in strengen und sehr traditionellen Gruppen weitverbreitet.

Diese fünf Grundängste gibt es schon sehr lange. Werbung und Propaganda nutzen diese Ängste manchmal, um uns zu manipulieren. Wir Menschen sind aber auch unendlich intelligent und kreativ: Wir können lernen, mit unseren Ängsten umzugehen, damit sie uns nicht lähmen und wir nicht dem Druck von außen erliegen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.