Freundschaften verändern sich: Akzeptiere es!

Wenn eine Freundschaft auseinandergeht, musst du lernen, die Veränderungen des Lebens zu akzeptieren. Du kannst auf gemeinsame Erinnerungen zurückblicken, während Raum für Neues entsteht.
Freundschaften verändern sich: Akzeptiere es!
Laura Ruiz Mitjana

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Laura Ruiz Mitjana.

Letzte Aktualisierung: 11. Oktober 2023

Freundschaften verändern sich, wie alles im Leben. Das ist völlig normal, aber trotzdem oft nicht einfach zu akzeptieren. Wenn du auf die gemeinsamen Erlebnisse zurückblickst, wirst du vielleicht nostalgisch oder traurig, doch du bist dir bewusst, dass die Dynamik und die Interessen nicht mehr dieselben sind. Wir alle entwickeln uns weiter und auch die Lebensumstände können sich verändern: ein neuer Job, ein Ortswechsel, andere Verpflichtungen und Verantwortungen, Zeitmangel oder einfach unterschiedliche Erfahrungen, die jeden von uns prägen und neue Wege öffnen.

Du musst lernen, mit dieser Situation umzugehen und sie zu akzeptieren. Folgende Tipps können dir dabei helfen.

“Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft – keinen größeren Reichtum, keine größere Freude.”
Epikur von Samos
Freundschaften verändern sich: Akzeptiere es!
Wir alle entwickeln uns weiter, deshalb verändern sich Freundschaften in der Regel im Laufe der Zeit.

Freundschaften verändern sich

Beziehungen und Menschen entwickeln sich nicht immer so, wie wir uns das wünschen. Wir müssen Veränderungen akzeptieren, denn wie bereits Heraklit sagte, ist nichts so beständig wie der Wandel. Das kann schmerzhaft und frustrierend sein, doch die Türen zu neuen Freundschaften und Erfahrungen stehen immer offen.

Reflexion: Ist diese Situation wirklich neu?

Wenn du zurückblickst und den Verlauf der Freundschaft betrachtest, wirst du dir vermutlich bewusst, dass sich die Entfremdung bereits viel früher angekündigt hat. Ihr habt euch weiterentwickelt, unterschiedliche Erfahrungen gemacht und eure Interessen und Bedürfnisse haben sich verändert. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, da das Leben kontinuierlich im Fluss ist.

Niemand hat Schuld: Lass Wut und Schuldgefühle los!

Du solltest weder deiner Freundschaft noch dir selbst die Schuld zuschieben. Die Lebensumstände sind dafür verantwortlich: ein Wohnortwechsel, ein Jobwechsel oder eine neue Partnerschaft in deinem Leben. Vielleicht sind es auch die Erwartungen, die du an die Freundschaft stellst, oder deine Vorstellungen vom Leben, die sich geändert haben. Lasse deine Wut und deine Schuldgefühle los und akzeptiere die neue Situation.

Dankbarkeit: Erinnere dich an die gemeinsamen Erlebnisse

Sei dankbar für gemeinsame Erinnerungen und Erlebnisse, für all die schönen Augenblicke und auch die schwierigen Situationen, die ihr gemeinsam durchlebt habt. Dankbarkeit hilft dir zu akzeptieren, dass sich deine Lebensrealität verändert. Blicke mit Liebe zurück und konzentriere dich auf die Gegenwart sowie deine persönliche Weiterentwicklung.

Kontaktaufnahme: Falscher Stolz hilft dir nicht

Auch wenn sich die Freundschaft verändert hat, heißt das noch lange nicht, dass ihr den Kontakt komplett abbrechen müsst. Überwinde deinen Stolz, auch wenn du enttäuscht wurdest. Rufe deine Freundin oder deinen Freund gelegentlich an oder schicke eine Nachricht, um dich nach ihrem Wohlbefinden zu erkunden. In vielen Fällen ist es allerdings besser, neue Wege zu gehen und nicht mehr zurückzublicken.

“Zwei Menschen können nicht lange befreundet sein, wenn sie sich ihre kleinen Fehler nicht verzeihen können.”

Jean de la Bruyère

Verabschiede dich

Eine verlorene Freundschaft kann eine Herausforderung sein und ein tiefes Gefühl der Trauer auslösen. Du musst dir in diesem Fall Zeit lassen, um die Situation zu akzeptieren und zu verarbeiten. Den Verlust zu verleugnen oder zu verdrängen, hilft dir nicht weiter. Du hast vielleicht das Bedürfnis, dich zurückzuziehen, doch vergiss nicht, dass Gespräche mit nahestehenden Personen sehr aufbauend sein können. Es ist schwer, mit einem Verlust umzugehen, deshalb musst du dir selbst Geduld entgegenbringen. Der Austausch mit anderen kann dir dabei helfen.

Freundschaften verändern sich - Frau muss das akzeptieren
Am Ende einer Freundschaft musst du lernen loszulassen und deine Traurigkeit zu überwinden.

Akzeptiere Veränderungen

Der Verlust einer Freundschaft ist eine Herausforderung und oft gibt es keine Bereitschaft zur Aussprache. Doch du musst abschließen und nach vorne blicken: Es liegt nicht an dir, sondern an den Umständen und am Leben selbst, das sich verändert. Du wirst neuen Menschen begegnen und neue Freundschaften schließen. Mit der Zeit wirst du jedoch immer wählerischer und es ist auch ganz normal, dass die Anzahl der Freunde abnimmt: Du weißt immer besser, was du willst und was du dir von einer Freundschaft erwartest.

“Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist, einer zu sein.”

Ralph Waldo Emerson


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.