Essen Lachen Lieben
Wir sind aus den kleinen Freuden gemacht, die wir Tag für Tag mit unseren eigenen Händen formen. Wir sind umgeben von Dingen, die wir tun, die wir erhalten oder die wir selbst erschaffen, und benennen diese kleinen Kunstwerke mit Verben. Verb bedeutet Aktion, Leben, das, was die Welt bewegt. Viele würden wohl sagen, dass dies die Liebe sei.
Man kann ein Buch mit nur drei Verben benennen und dennoch direkt auf den Inhalt schließen. Ein bekanntes Buch zeigt uns dies mit seinem Titel “Essen Beten Lieben” – heute jedoch stellen wir uns deshalb die Frage: Welche drei Verben beschreiben ein erfülltes Leben?
Manche würden vielleicht antworten: “reisen, arbeiten, riskieren”, für jemand anderen aus unserem Bekanntenkreis ist es eher “reifen, verzeihen, wissen” oder etwa auch “herstellen, planen, ordnen”. Andere würden sagen, dass drei sehr wenig sind und dass man kein Leben mit nur drei Worten beschreiben kann.
Jedoch gibt es ein Trio, dass Zustände, Aktionen und Protagonisten miteinander verbindet und so ein erfülltes Leben zusammenfasst, das man jemandem empfehlen könnte: “Essen, lachen, lieben.” Und davon handelt heute unser Artikel.
“Ich liebe die einfachen Freuden, sie sind der letzte Rückzugsort für komplizierte Menschen”
Oscar Wilde
Essen
Lassen wir einmal die Offensichtlichkeit beiseite, dass das Essen unabdingbar für das menschliche Überleben ist. Hinter diesem Verb eröffnet sich nämlich eine Welt der Möglichkeiten, die mehr als nur Geschmäcker und Texturen zu bieten hat. Was kann diese Welt uns bringen?
- Experimentiere: Der Mensch ist von Natur aus neugierig. Er probiert gern aus, schaut sich etwas aus der Nähe an, wählt aus und entdeckt. Die Neugierde geht nicht verloren, sie verändert sich und sucht sich andere Wege, wenn wir reifer werden. Die kulinarische Welt bietet uns viele Möglichkeiten, um auszuprobieren, Dinge wieder zu verwerfen und zu experimentieren. Wir entfernen uns von dem, was wir bereits kennen und riskieren etwas.
- Teile: Am Tisch und in der Küche können Momente gefunden werden, um mit anderen zusammen zu sein. Man kann Momente und Erfahrungen zu teilen, den Genuss eines guten Gesprächs oder die Ruhe der Stille. All dies ist bei diesem Verb mit eingeschlossen.
- Schalte ab: Im Sinne der Mindfulness-Philosophie, die uns dazu anregt, mal abzuschalten und den gegenwärtigen Moment zu genießen, ist das Essen ein sehr guter Verbündeter. Die Vielfalt an Geschmäckern, Texturen und Temperaturen kann uns dabei helfen, unsere Aufmerksamkeit auf genau diesen Moment zu richten, in dem wir etwas zu uns nehmen.
- Verschlinge einmal sinnbildlich die ganze Welt – Wiederhole jeden Morgen das Mantra “Ich werde es heute der Welt zeigen” und aktiviere deine Kräfte. Doch lass auch zu, dass du dich irrst, riskiere etwas und wenn nötig, bitte um Verzeihung. Im Irren liegt das Lernen.
Lachen
Lachen ist erwiesenermaßen gut für den Körper. Medizinische Veröffentlichungen sagen uns über das Lachen unter anderem:
- Es hat eine schmerzstillende Wirkung und setzt Endorphine frei.
- Es erleichtert die Verdauung.
- Lachen verbessert die Atmung.
- Es verringert Schlaflosigkeit.
- Es erneuert und stärkt die Haut.
Das Lachen schafft es, uns von Sorgen abzulenken und wirkt negativen Gedanken entgegen. Der Grundgedanke besteht hier darin, dass in unserem Kopf keine positiven und negativen Gedanken zugleich existieren können.
Es ist etwas, was uns Vertrauen gibt und uns gegenüber anderen stärkt. Lachen multipliziert das Gefühl der Nähe, das uns mit der Person vor uns verbindet, und erleichtert die Zusammenarbeit mit anderen. Es scheint klar zu sein, dass aufrichtiges Lachen und Streit nicht zusammenpassen, und es somit direkt die Grundlage wegnimmt, um in solche Situationen zu gelangen und dadurch auch die Aggressivität im Allgemeinen verringert.
Viele Menschen brauchen andere dafür, um Momente zu finden, in denen sie lachen. Doch es hängt nicht nur von externen Faktoren ab. Über sich selbst zu lachen ist eine Fähigkeit, die wir in uns tragen und es ist ein Symptom für gute geistige Gesundheit. Wie oft haben wir diese peinliche Geschichte erzählt, die uns passiert ist, und haben uns am Ende mit der Person kaputtgelacht, der wir sie erzählt haben?
Lieben
Wie oft verbinden wir dieses Verb mit intimen Beziehungen zwischen Familienmitgliedern und Freunden? In Wirklichkeit finden wir das Folgende, wenn wir nach der Definition des Verbs “mögen” suchen:
- Verlangen oder Lust spüren
- lieben, Zuneigung spüren, sich von jemandem angezogen fühlen
- den Willen oder die Überzeugung haben, etwas durchzuführen
- lösen, bestimmen
- vorgeben, versuchen
“Mögen”, “lieben”, im weitesten Sinn des Wortes, ist eine Sammlung von Verben, die mit dem Impuls des “Lebens” in Zusammenhang stehen, die Gegenwart ausdrücken, die Zukunft gestalten und den Moment wertschätzen. Und dies steht nicht nur im Zusammenhang mit Personen, es geht um Bücher, Arbeit, Reisen und all das, bei dem wir die Macht der Anziehung, der Zufriedenheit und der persönlichen Erfüllung finden.
“Der Mensch kann sich nicht wohl fühlen, ohne seine eigene Zustimmung zu haben”
Mark Twain
Etwas zu mögen, motiviert uns und regt uns dazu an, kreativ zu sein, für andere und für uns selbst. Es aktiviert uns in eine Richtung und stößt uns zum Handeln an. Liebe zu zeigen, und zuzulassen, dass man sie uns zeigt, ist etwas, was unsere Sinne vervielfacht und uns zu Zuständen und Momenten des Glücks bringt, die mit nichts vergleichbar sind, das wir kennen.
Wenn mich also jemand fragen würde, von welchen drei Verben ich gern in meinem Lebensprozess begleitet werden würde, würde ich essen, lachen und lieben auswählen. In ihnen steckt eine Unendlichkeit an weiteren Aspekten, die das Leben ausmachen und die wir auf alle Lagen unseres täglichen Lebens ausweiten können.