Erstaunliche Fakten über Bibliotheken

Wusstest du, dass das Guinness-Buch der Rekorde jenes Werk ist, das am häufigsten aus Bibliotheken verschwindet? Lies weiter, um weitere bemerkenswerte Kuriositäten über Bibliotheken zu erfahren.
Erstaunliche Fakten über Bibliotheken
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 04. Dezember 2022

Bibliotheken sind magische und bereichernde Orte, die oft nicht nur Bücher, sondern auch Bilder, Musik, Spielzeug oder manchmal auch Saatgut aufbewahren. Diese “heiligen” Orte zeugen von unserer Geschichte und von unserer kulturellen Entwicklung. Zu den ältesten Bibliotheken zählen die Biblioteca Capitolare die Verona aus dem 3.-4. Jahrhundert, die Bibliothek des Katharinenklosters auf dem Sinai, die um 550 gegründet wurde, und die Stiftsbibliothek St. Gallen aus dem Jahr 612. Die größte schwimmende Bibliothek reist auf der Queen Mary um die Welt und enthält rund 6.000 Werke.

Der erste Bibliothekar der Geschichte war ein Mönch namens Anastasius. Im 9. Jahrhundert wurde er beauftragt, die Kirchenarchive in Rom zu organisieren. Da er erkannte, dass sich seine Arbeit sehr von anderen Berufen unterschied, beschloss er, sich bibliothecarius zu nennen. Haben wir dein Interesse geweckt? Lies weiter, um weitere kuriose Fakten über Bibliotheken zu erfahren.

“Ich habe mir immer vorgestellt, dass das Paradies eine Art Bibliothek ist.”

Jorge Luis Borges

Bibliotheken der Welt: Washington
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Die ältesten Bibliotheken der Welt

Alles deutet darauf hin, dass es Bibliotheken schon seit langer Zeit gibt. Die frühesten Belege für die Existenz solcher Einrichtungen wurden in Sumer gefunden. Sie bestehen aus einer Reihe von Tontafeln, die hintereinander angeordnet und mit der ältesten bekannten Keilschrift beschrieben sind. Diese Tafeln enthalten vorwiegend Aufzeichnungen über kommerzielle Geschäfte und Handelsdokumente.

Das erste Gebäude, das speziell zur Aufbewahrung von Büchern errichtet wurde, entstand im 7. Jahrhundert v. Chr. in Ninive im heutigen Irak: Die Bibliothek von Aššurbanipal beherbergte die größte literarische Sammlung des Alten Orients. Heute ist die Kernsammlung im Britischen Museum in London zu sehen.

Die älteste noch erhaltene Bibliothek nennt sich Madrasa von Qarawiyyin. Diese Einrichtung wurde 859 in Fez (Marokko) errichtet. Sie enthält Manuskripte, die mehr als 12 Jahrhunderte alt sind. Damals war sie eine der wichtigsten Bibliotheken im Mittelmeerraum.

Die weltweit größten Bibliotheken

Die Library of Congress gilt als die weltweit größte Bibliothek. Sie enthält 164 Millionen Bücher in 450 verschiedenen Sprachen. Leider können nur Regierungsbeamte die Werke einsehen, obwohl die Einrichtung für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die zweitgrößte Bibliothek der Welt ist die British Library in London. Sie beherbergt 150 Millionen Werke, darunter Bücher, Manuskripte, Notenblätter, Zeitschriften und Karten. Diese Einrichtung ist öffentlich zugänglich.

Noch im Bau befindet sich die “Mutter” aller Bibliotheken: die World Digital Library. Sie wird alle Werke enthalten, die weltweit in anderen Bibliotheken zu finden sind, unter anderem auch die berühmte Gutenberg-Bibel. Diese Online-Bibliothek wird für alle jederzeit geöffnet sein.

Die Bibliothek des königlichen Klosters San Lorenzo de El Escorial gilt als schönste der Welt. Der im Jahr 1556  errichtete Prachtbau ist auch als Escurialense oder Laurentian bekannt und begeistert mit einer umfangreichen Sammlung von Texten, primär aus dem 14. und 15. Jahrhundert, in Latein, Arabisch, Hebräisch, Provenzalisch und anderen Sprachen.

Bibliothek El Escorial- eine der schönsten Bibliotheken der Welt
Die Königliche Bibliothek des Klosters von El Escorial. Bildnachweis: John_Silver / Shutterstock.com

Durch Kriege verlorene Kultur

Kriege haben sich im Laufe der Geschichte auch auf Bibliotheken zerstörerisch ausgewirkt: Das berühmteste Beispiel ist die legendäre Bibliothek von Alexandria, die in der Antike das wichtigste Zentrum für die Verbreitung von Wissen war. Aufgrund von Renoviergungsarbeiten wurden 40.000 Papyrusrollen vorübergehend in Lagerhallen im Hafenbereich aufbewahrt. In Rom herrschte ein Machtkampf zwischen Cäsar und Pompejus, aus dem Cäsar siegreich hervorgeht. Doch seine Soldaten treffen mit ihren Pechfackeln, die sie auf die fliehenden Feinde schießen, die Hallen, in denen die Rollen gelagert worden waren.

Ein weiteres Beispiel ist die Zerstörung einer Bibliothek in Yucatán (Mexiko): 1562 hatte sich Fray Diego de Landa zum Ziel gesetzt, die Mayas zu evangelisieren. Um dies zu erreichen, ließ er 40 Maya-Codices verbrennen – wahre Juwelen des präkolumbianischen Wissens.

1992 wurde die Nationalbibliothek von Sarajevo von bosnisch-serbischen Truppen bombardiert. Dies war eine vorsätzliche Aktion. Ebenso wurden 2003 während der US-Invasion mehr als eine Million Werke der irakischen Nationalbibliothek verbrannt. Dort wurden einige der ältesten Werke der Menschheit von unschätzbarem Wert aufbewahrt.

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  • Barbier, F. (2015). Historia de las bibliotecas: de Alejandría a las bibliotecas virtuales. Ediciones Ampersand.
  • Olivo, S. (2005). La fascinante vida de Anastasio el Bibliotecario.
  • Torres, E. T. (2007). El descriframiento de la escritura cuneiforme: un hito que culminó hace 150 años. Isimu10.

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