Emotionalen Stress verstehen und bewältigen

Emotionaler Stress äußert sich in der Regel durch Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen. Erfahre, was du in diesem Fall tun kannst.
Emotionalen Stress verstehen und bewältigen
Sharon Laura Capeluto

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sharon Laura Capeluto.

Letzte Aktualisierung: 25. Februar 2024

Bei der morgendlichen Routine beginnt für viele bereits der Wettlauf gegen die Zeit: Stress und Hektik markieren unseren Tagesablauf in einer hyperproduktiven Gesellschaft, in der kaum Zeit für Muße und Pausen bleibt. Dazu kommen psychische Belastungen, Sorgen und Konflikte, die emotionalen Stress auslösen.

Unser Körper reagiert darauf mit Erschöpfung, Angstzuständen, Konzentrationsproblemen, erhöhter Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen. Je nach Ausprägung und Dauer können verschiedene Krankheiten folgen.

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder eine Bedrohung, sei es physisch, emotional oder mental. Seine Funktion besteht darin, den Körper auf eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion vorzubereiten, um mit der Situation umzugehen. Dieser Zustand löst eine Kaskade von physiologischen Reaktionen aus, die kurzfristig Körperfunktionen mobilisieren und unsere Leistungsfähigkeit steigern.

Allerdings kann chronischer oder übermäßiger Stress auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wenn er nicht angemessen bewältigt wird. Deshalb ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Stress zu entwickeln, um seine negativen Auswirkungen zu minimieren.

Emotionalen Stress verstehen

Um emotionalen Stress möglichst frühzeitig zu erkennen, solltest du auf bestimmte Körpersignale achten, die durch einen erhöhten Cortisolspiegel (Stresshormon) entstehen. Dazu gehören unter anderem folgende:

  • Schmerzen in der Brust
  • Muskelverspannungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Veränderte Schlafmuster
  • Magen-Darm-Probleme

Es kann auch zu medizinischen Komplikationen kommen. Ein Beispiel dafür sind psychogene nicht-epileptische Anfälle (PNES). Studien weisen außerdem darauf hin, dass dadurch Kreuzschmerzen und Ischiasprobleme entstehen oder sich verschlimmern können.

Dazu kommen psychische und emotionale Probleme wie Reizbarkeit, plötzliche Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme oder Freudlosigkeit.

Die Ursachen für emotionalen Stress sind sehr unterschiedlich, häufig spielen jedoch übermäßige Selbstansprüche und eine schlechte emotionale Regulierung eine bedeutende Rolle. Unrealistische Erwartungen, eine geringe Frustrationstoleranz und Unsicherheiten sind weitere Schlüsselelemente, die berücksichtigt werden müssen. Folgende Tipps helfen dir, besser mit emotionalem Stress umzugehen. Setze sie in die Praxis um!

Emotionalen Stress bewältigen

Es gibt zahlreiche Strategien, um emotionalen Stress, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit zurückzulassen. Folgende praktische Wege helfen dir, zur Ruhe zu kommen und deinen Alltag besser zu bewältigen.

1. Erkenne, dass es an der Zeit ist, innezuhalten

Du musst nicht im Turbo-Modus durchs Leben rasen. Wenn du das Gefühl hast, dass dich Stress überwältigt, ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und die Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Überschätze deine Stressbewältigungsfähigkeiten nicht: “Ich schaffe das schon” ist oft ein Trugschluss, der die Situation nur verschlimmert. Wir müssen manchmal innehalten und akzeptieren, dass nicht immer alles perfekt laufen muss – das ist völlig in Ordnung!

2. Erkenne deine Hauptstressoren

Berufliche oder familiäre Probleme, finanzielle Schwierigkeiten oder andere belastenden Situationen verbergen sich in der Regel hinter emotionalem Stress. Neigst du zum Perfektionismus? Berühren dich negative Nachrichten besonders stark? Funktioniert die Kommunikation mit deinem Partner nicht mehr richtig? Die Gründe für emotionalen Stress sind bei jedem Menschen grundverschieden. Nimm dir Zeit, um darüber nachzudenken und die wichtigsten Stressoren zu identifizieren.

3. Setze dir und anderen Grenzen

Grenzen und Prioritäten helfen dir, dich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mehr Zeit für dich selbst zu finden. Damit kannst du dein emotionales Wohlbefinden verbessern. Es handelt sich keinesfalls um Egoismus, sondern um notwendige Selbstfürsorge.

4. Etabliere gesunde Gewohnheiten

Gesunde Gewohnheiten helfen dir, besser mit Stress umzugehen: Eine regelmäßige Schlafroutine, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung als Ausgleich sind in diesem Zusammenhang entscheidend. Du kannst deine alltägliche Routine sicher verbessern und auch Techniken einbauen, die dir helfen, zur Ruhe zu kommen. Meditation, Yoga und Achtsamkeit ermöglichen es dir, dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und gelassener zu werden.

Professionelle Unterstützung

Diese Tipps sind nicht immer ausreichend. Wenn die emotionale Belastung den Alltag stark beeinträchtigt, ist fachkundige Hilfe zu empfehlen. Eine Psychologin oder ein Psychologe gibt dir effektive Strategien zur Hand, um Veränderungen zu erreichen und dein Leben besser zu bewältigen. Zweifle nicht daran, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen!


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  • Parreira, P., Maher, C. G., Steffens, D., Hancock, M. J., & Ferreira, M. L. (2018). Risk factors for low back pain and sciatica: an umbrella review. The Spine Journal18(9), 1715-1721. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29792997/

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