Emotionale Trigger: Empfindungen und Ereignisse, die starke Reaktionen auslösen
Emotionale Trigger sind Erinnerungen, Bilder, Empfindungen oder Ereignisse, die starke Reaktionen auslösen. Ein bestimmter Geruch, ein Bild, ein Wort, eine Geste oder ein Gefühlszustand kann uns an eine belastende Situation, an eine schmerzliche Erfahrung erinnern. Wir können in diesem Augenblick ähnlich reagieren wie damals, nämlich mit Wut, Traurigkeit oder auch mit einem Rückzug.
Erfahre nachfolgend Wissenswertes über emotionale Trigger, ihren Ursprung und warum sie intensive Reaktionen hervorrufen.
“Alles, was uns an anderen irritiert, kann zu einem Verständnis von uns selbst führen.”
Carl G. Jung
Was sind emotionale Trigger?
Eine bestimmte Aufforderung kann dich an deine strengen Eltern erinnern, die noch heute versuchen, Kontrolle über dich auszuüben. Vielleicht hast du Angst im Aufzug, da dich diese Situation an eine bedrohliche Erfahrung erinnert. Oder du zitterst jedes Mal, wenn jemand wütend wird, da dich das an die Misshandlung durch deinen Ex-Partner erinnert. Mentale Trigger erinnern dich an belastende, traumatische Ereignisse, die sich zu wiederholen scheinen und deshalb eine intensive Reaktion auslösen.
Sie machen dir auch bewusst, dass du diese Erfahrungen nicht verarbeitet hast und sie dich noch immer belasten. Wie eine Studie der University of Maryland zeigt, sind Emotionen entscheidend für das menschliche Erleben. Sie ermöglichen es uns, uns besser an komplexe soziale Szenarien anzupassen, wir müssen jedoch ihre Funktion verstehen und in der Lage sein, sie effektiv zu regulieren. Schmerzende Erfahrungen müssen verarbeitet werden, Verdrängung oder Vermeidung kann keine Probleme lösen.
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Die Reaktion auf emotionale Trigger
Emotionale Trigger sind häufig auf ein Trauma zurückzuführen, können jedoch auch durch weniger extreme Erfahrungen ausgelöst werden. Die Auslöser führen unter anderem zu folgenden Reaktionen:
- Erhöhte Impulsivität
- Mischung aus Scham und Wut.
- Gefühle von Unsicherheit und Bedrohung
- Furcht und das Bedürfnis zu fliehen
- Hoher Stress und Angst
- Geringere Arbeitsleistung
- Anpassungsschwierigkeiten
- Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen, Konflikte, Streit
Emotionale Trigger können allerdings auch physiologische Reaktionen auslösen:
- Schwindelgefühle
- Übelkeit
- Zittern
- Schwitzen
- Tachykardie
- Schmerzen in der Brust
- Leere in der Magengegend
Ein Forscherteam der Columbia University führte eine Studie durch, um herauszufinden, ob emotionale Trigger das Herzinfarktrisiko erhöhen. Die Zusammenhänge sind nicht eindeutig, aber intensive psychophysiologische Reaktionen sind gefährlich für Personen, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden.
Viele intensive und dysfunktionale Reaktionen im Alltag sind auf emotionale Auslöser zurückzuführen, die an unverarbeitete Traumata oder schwierige Erfahrungen erinnern.
Welche Arten von emotionalen Auslösern gibt es?
Viele Menschen erleben eine intensive und unangepasste emotionale Reaktion auf bestimmte, scheinbar normale Situationen. Sie verstehen oft nicht, warum sie so reagieren. Wir können die häufigsten Ursachen wie folgt klassifizieren:
- Traumata: Belastende Situationen der Vergangenheit, die nicht verarbeitet wurden.
- Wut: Erlebnisse, die Betroffene mit Wut, Zorn oder Gewalt reagieren lassen.
- Angst: Bedrohliche Erfahrungen oder Phobien, auch intensiver Stress.
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Emotionale Trigger: Bewältigungsmechanismen
Emotionale Trigger können Beziehungen jeder Art stark belasten. Sie weisen dich darauf hin, dass du Probleme der Vergangenheit lösen musst, um adäquater reagieren zu können und deine Lebenszufriedenheit zu verbessern. Folgende Bewältigungsmechanismen können dir dabei helfen:
Du kannst deine Wunden nur heilen, wenn du verstehst, was passiert ist.
Finde die Ursachen heraus
Reagierst du übertrieben bei negativen Antworten? Hast du Angst, von anderen verlassen oder nicht akzeptiert zu werden? Diese und ähnliche Situationen führen häufig zu intensiven emotionalen Reaktionen, die fehl am Platz sind. Um deine Leben zu verbessern, musst du zunächst den Ursachen für diese Reaktionen auf den Grund gehen. Bist du in einer dysfunktionalen Familie groß geworden? Hast du ein schmerzhaftes Traume erlebt? Blickst du auf eine schwierige Beziehung zurück, die noch immer schmerzt?
Hab keine Angst vor Schmerz
Manchmal müssen wir zuerst lernen zu leiden, um das Leid zu beenden. Gib deinen Emotionen Raum, erforsche sie und versuche, sie zu verstehen, um besser damit umgehen zu können. Wenn du dein Leid verdrängst, bleibt es immer latent vorhanden. Du musst Verantwortung übernehmen!
Die besten Psychotherapien, um emotionale Trigger zu bewältigen
Traumata oder andere schwierige Erfahrungen erfordern komplexe Verarbeitungsprozesse, die oft professionelle Hilfe erfordern. Sie konditionieren dein Verhalten und deine Reaktionen, doch es gibt sehr effiziente Therapien, die dir in dieser Situation helfen können:
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), eine Therapie zur Verarbeitung psychischer Traumata
- Kognitive Verhaltenstherapie zum besseren Umgang mit Ängsten, dysfunktionalen Gedanken und Überzeugungen, Emotionen und Verhaltensweisen
Zögere nicht, spezialisierte Hilfe in Anspruch zu nehmen. Emotionale Trigger führen häufig zu Impulsivität, Konflikten, Ablehnung, Beziehungsschwierigkeiten und Frustration. Du solltest deshalb unbedingt etwas tun, um besser mit dieser Situation umzugehen.
▶ Lese-Tipp
- Ressourcenarbeit mit EMDR – neue Entwicklungen: Vom Aushalten zum Verändern, Christine Rost, Junfermann 20222
- Shadow Work – Tracking & Healing Emotional Triggers Mindfully: A Guided Journal & Workbook, Dominica Applegate, Independently published 2021
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Abramowitz, A., & Berenbaum, H. (2007). Emotional triggers and their relation to impulsive and compulsive psychopathology. Personality and Individual Differences, 43(6), 1356-1365. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0191886907001420
- Caldara, M., McBride, M., McCarter, M. W., & Sheremeta, R. M. (2017). A Study of the Triggers of Conflict and Emotional Reactions. Games, 8(2), 21. https://www.mdpi.com/2073-4336/8/2/21
- Edmondson, D., Newman, J. D., Whang, W., & Davidson, K. W. (2013). Emotional triggers in myocardial infarction: do they matter? European Heart Journal, 34(4), 300-306 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23178642/
- Shackman, A. J., & Wager, T. D. (2019). The emotional brain: Fundamental questions and strategies for future research. Neuroscience Letters, 693, 68-74. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6370519/