Du wirst deine Eltern immer brauchen (auch wenn sie nicht mehr da sind)

Viele werden sich erst dann bewusst, wie sehr sie ihre Eltern brauchen, wenn sie nicht mehr da sind.
Du wirst deine Eltern immer brauchen (auch wenn sie nicht mehr da sind)
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 28. April 2023

Ab der Pubertät versuchst du, selbstständig zu sein und dich von deinen Eltern abzugrenzen. Doch eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem du realisierst, wie sehr du deine Eltern brauchst. In diesem Moment verlierst du sie langsam. Wir brauchen unsere Mutter und unseren Vater auch im Erwachsenenalter und wenn sie nicht mehr da sind, ist die Sehnsucht nach ihrer Nähe besonders groß: Sie sind eine unersetzliche Säule unseres emotionalen Wohlbefindens.

Wohin auch immer deine Lebensreise führt, du hast immer das Bedürfnis, nach Hause zu kommen.

Du wirst deine Eltern immer brauchen (auch wenn sie nicht mehr da sind)
Wenn dich deine Eltern brauchen, baut die Liebe auf Mitgefühl auf.

Wenn deine Mutter oder dein Vater verletzlich wird

Du wirst deine Eltern immer brauchen, auch in der Zeit, in der du sie verpflegen musst. Es gibt nur wenige Erfahrungen, die schwieriger sind, als wenn die Helden deiner Kindheit plötzlich verletzlich werden. Es spielt keine Rolle, wenn sie nicht mehr einspringen und mithelfen können, um dir Arbeiten oder Lasten abzunehmen, oder dich mit deinem Lieblingsessen zu verwöhnen. Du brauchst sie trotzdem.

Sich um Vater oder Mutter zu kümmern ist ein Akt der Liebe, aber auch der Verantwortung und der sozialen Gerechtigkeit.

Dein inneres Kind sehnt sich nach den starken Eltern, die alles in der Hand hatten, immer für dich da waren, um dir zu helfen, deine Träume zu verwirklichen. Du musst jetzt lernen, deine Eltern auf andere Weise zu lieben, denn die Rollen haben sich verändert.

Du wirst deine Eltern immer brauchen (auch wenn sie nicht mehr da sind)

Eine Studie der Universität Liverpool in Großbritannien erinnert uns daran, dass der Tod eines Elternteils für Kinder immense Auswirkungen auf ihre Entwicklung hat. Doch auch wenn du schon erwachsen bist, ist die Trauer eine komplexe Erfahrung. Es ist extrem schwierig, die Leere, die durch die Abwesenheit der Mutter oder des Vaters entsteht, zu überwinden. Du brauchst viel Zeit, manchmal Jahre, um dich aus deiner emotionalen Erstarrung zu lösen.

Du brauchst deine Eltern immer, auch wenn sie physisch nicht mehr da sind. Das ist ganz normal, denn sie sind tief in deinem Herzen verankert. Du benötigst Zeit, um den Abschied zu überwinden und hältst dich an deinen Erinnerungen fest.

Der Verlust des Vaters oder der Mutter ist eine traumatische Lebenserfahrung.

Trauriger Mann denkt über den Verlust seiner Eltern nach.
Wenn du liebevolle, fürsorgliche Eltern hast, ist der Verlust eine sehr schmerzliche Erfahrung.

Wir brauchen die Eltern, die wir verdient und nicht gehabt haben

Es gibt Väter und Mütter, die ihre Kinder nicht lieben, oder nicht so behandeln, wie sie es verdient hätten. Psychische oder soziale Probleme, Persönlichkeitsfaktoren, Süchte… es gibt zahlreiche Gründe, die dysfunktionale Familienstrukturen zur Folge haben. Viele Kinder haben nicht den Vater oder die Mutter, die sie sich verdienen oder die sie brauchen würden. Sie sehnen sich nach der emotionalen Unterstützung, die sie nicht erhalten.

Auch Erwachsene haben das Bedürfnis nach einer liebevollen Bezugsperson, die ihnen Sicherheit gibt und mit Liebe und Respekt zur Seite steht. War diese Person nie anwesend, bleibt die stille Sehnsucht zurück. Wir alle brauchen unsere Eltern, auch wenn sie nicht (mehr) da sind.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Hareven, T. (2001). Historical perspectives on aging and family relations. In R. Binstock & L. K. George (Eds.), Handbook of   aging   and   social   sciences   (5th   ed., pp. 141–159). San Diego, CA: Academic Press.
  • Hayslip, B., & Patrick, J. H. (2002). Working with custodial grandpar New York: Springer.
  • Pearlin, I., Pioloi, M. F., & McLaughlin, A. E. (2001). Caregiving by adult children. In R. Binstock & L. K. George (Eds.),  Handbook  of  aging  and  social  sciences (5th ed., pp. 238–254). San Diego, CA: Academic Press.
  • Uhlenberg, P.  (1996).  The  burden  of  aging: A  theoretical framework for understanding the shifting balance of caregiving and care receiving as cohorts Gerontologist, 36,761–767.
  • Yalom, I. (2012). Love’s Executioner & Other Takes of Psychotherapy. New York, NY: Basic Books

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.