Die Neunte Kunst: Kuriositäten über Comics

Comics verbinden Literatur und Kunst und gehören zu den beliebtesten Genres. Erfahre einige kuriose Fakten über diese anschaulichen Geschichten.
Die Neunte Kunst: Kuriositäten über Comics
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 11. Oktober 2023

Die Geschichte der Comics führt uns bis in die Antike zurück. Vor 3.400 Jahren wurde das Grab des Menna mit einer Bildfolge geschmückt, die diese Kunstform repräsentiert. Verschiedene Experten weisen darauf hin, dass auch bestimmte ägyptische, griechische und römische Wandmalereien diesem Genre entsprechen könnten, da sie illustrierte Sequenzen mit Vignetten darstellen. Ein anderes Beispiel für eine frühe Art des Comic sind präkolumbianische Kodizes. 

Die Velislaus-Bibel, die zwischen 1325 und 1349 in Prag entstand, kann ebenfalls dieser Kategorie zugeteilt werden. Sie bildet 747 Illustrationen des Alten Testaments ab und bezweckte, den Inhalt in einer Zeit, in der nur wenige lesen und schreiben konnten, der Allgemeinheit zugänglicher zu machen.

Comics sind praktisch in jeder Kultur präsent. Die Idee, Bildergeschichten mit kurzen Texten auf eine sehr anschauliche Weise zu präsentieren, ist auch heute noch erfolgreich. Erfahre anschließend interessante Daten und Fakten über dieses Genre.

“Die Arbeit, die wir machen, ist genauso anspruchsvoll wie die eines großen Malers. Nichts, was auf einer Comicseite erscheint, ist zufällig, wir haben es zuerst in unserem Kopf und unserer Fantasie erlebt.”

Will Eisner

Person liest Comics
Bildnachweis: nikkimeel / Shutterstock.com

Kuriositäten über Comics

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Comics in der amerikanischen Presse gedruckt. Die Zeitung New Yorker World veröffentlichte unter der Leitung von Joseph Pulitzer einen Comic mit dem Titel “The Yellow Kid”, der über die Abenteuer eines Straßenjungen berichtete, der immer gelbe Kleidung trug. Er kämpfte gegen den Individualismus und Materialismus der Gesellschaft.

In der New Yorker Gesellschaft war dieser Comic jedoch sehr umstritten. Viele fühlten sich angegriffen und beschuldigten die Zeitung, zu übertreiben und die Realität zu grausam darzustellen. Der Ausdruck “Yellow Press” ist vermutlich auf diese Veröffentlichung zurückzuführen. Eine andere Erklärung dafür ist jedoch das billige Papier, das die Klatsch- und Boulevardzeitungen verwendeten.

Auch das Wort Comic Strip hat seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten: Die “komischen Streifen” bilden eine Sequenz, die eine Geschichte erzählt. Heute ist diese Ausdrucksform als die “Neunte Kunst” bekannt.

Die Superhelden

Die Ikone der Superhelden ist zweifelsohne Superman. Diese Figur wurde von Jerry Siegel, einem amerikanischen Schriftsteller, und Joseph Shuster, einem kanadischen Künstler, geschaffen. Beide lebten in Cleveland (Ohio) und vollendeten ihre Idee im Jahr 1933. Sie boten ihre Schöpfung unzähligen Verlagen an, aber niemand war von diesem Helden überzeugt.

Schließlich wagte sich Detective Comics, Inc. an das Projekt. Sie kauften die Figur für 130 Dollar. Das erste Comicbuch kam 1938 heraus und wurde in kürzester Zeit profitabel. Superman wurde in Printmedien, Radio, Fernsehen, Film, Internet und Videospielen zum Erfolg. Er ist lebendiger denn je und in verschiedensten Versionen präsent.

Superman wurde zur Inspiration für viele andere Superhelden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Genre nicht mehr so populär, auch wenn Superman, Batman oder Wonder Woman weiterhin viele Leser begeisterten.

Kuriositäten über Comics
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Andere Kuriositäten über Comics

Der berühmte Captain America wurde 1941, auf dem Höhepunkt der Konfrontation des Zweiten Weltkrieges geboren. Auf dem ersten Cover war das Gesicht von Adolf Hitler zu sehen – eine kühne Strategie, Fantasie und Realität zu einem sehr sensiblen Zeitpunkt zu vereinen.

Japanische Comics sind im Westen unter dem Oberbegriff “Manga” bekannt. Sie erfreuen sich bereits seit einigen Jahrzehnten mit ihren einzigartigen Figuren und ihren faszinierenden Geschichten größter Beliebtheit. Diese Kunstform gab es in Japan bereits in der Antike, doch es war Osamu Tezuca, ein Bewunderer des Films “Bambi”, der sie wiederbelebte. Er war so besessen von der Figur, dass er allen Charakteren in “Astroboy”, dem ersten erfolgreichen Manga, extrem große Augen verpasste. Auch heute zeichnen sich japanische Comic-Figuren durch ihre großen Augen aus.

Der meist verkaufte Mange der Geschichte ist “One Piece”, nicht “Dragon Ball oder “Dragon Ball Z”. Die am längsten laufende Comicserie dieser Art ist “Sazae-San”: Sie wird in Japan seit 1969 kontinuierlich ausgestrahlt und hat inzwischen mehr als 1.700 Episoden. Die Welt des Comics ist fantastisch, kreativ und künstlerisch – nicht umsonst sprechen wir von der “Neunten Kunst”.

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  • Gubern Garriga-Nogués, R. (2014). De los cómics a la cinematografía. Espacio, tiempo y forma. Serie V, Historia contemporánea, 26, 377-399.
  • Neville, J. F. (1990). The Yellow Kids: Foreign Correspondents in the Heyday of Yellow Journalism: By Joyce Milton. Harper and Row, 1989, 412pp. $22.95, Cloth.

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