Der Publikationsbias
In der Statistik ist ein Bias (Verzerrung, Verschiebung) ein systematischer Fehler, der in Studien oder Experimenten auftreten kann. Wenn eine solche Verzerrung vorliegt, werden nur einige bestimmte Antworten ausgewählt oder anderen vorgezogen. Interessanterweise tritt diese Verzerrung in einem großen Teil der Untersuchungen mehr oder weniger stark auf. Was ist ein Publikationsbias und welche Gründe gibt es dafür?
Das Wichtigste ist zunächst, dieses Konzept zu verstehen, um es anschließend vermeiden, minimieren oder korrigieren zu können. Verzerrungen können in jeder Phase des Forschungsprozesses auftreten. Die wichtigsten davon sind: Planen, Ausführen, Analysieren, Ergebnispräsentation und Veröffentlichung
Der Publikationsbias bezieht sich auf die Tendenz, Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, die nur positive oder von den Forschern bzw. Multiplikatoren gewünschte Ergebnisse zeigen.
Positive Ergebnisse sind beispielsweise solche, bei denen Forscher bestimmte Ergebnisse anderen vorziehen. Diese Befunde sind in der Regel statistisch signifikant wie zum Beispiel Korrelationen oder Unterschiede.
Auf der anderen Seite veröffentlichen Forscher mit dieser Tendenz keine negativen Ergebnisse, sodass es keine statistisch signifikanten Korrelationen oder Unterschiede gibt.
Eine andere Form der Publikationsverzerrung besteht darin, dass Forscher Ergebnisse oder Artikel veröffentlichen, die bequemer oder populärer sind. Es ist nämlich wahrscheinlicher, dass der Herausgeber einer Zeitschrift den Artikel des Autors veröffentlicht, wenn er damit die Aufmerksamkeit seiner Zielgruppe erreichen kann.
In der Mitte des letzten Jahrhunderts führte Sterling erstmals das Konzept des Publikationsbias ein. Er wies darauf hin, dass Zeitschriften eher Studien mit statistisch signifikanten Ergebnissen veröffentlichen. Umgekehrt veröffentlichen Zeitschriften keine Studien mit unbedeutenden Ergebnissen.
Nachweis eines Publikationsbias
Wie bereits erwähnt, war Sterling einer der ersten Autoren, die auf eine Publikationsverzerrung hinwiesen. So hat dieser Autor alle Artikel in vier Journalen eines Jahres (von 1955 bis 1956) rezensiert. Danach stellte er fest, dass bei der Durchführung von Signifikanztests 97 % der Artikel die Nullhypothese ablehnten.
Den Untersuchungsergebnissen zufolge überstreffen veröffentlichte Studien die Anzahl unveröffentlichter Studien mit einem Verhältnis von 128:1 und 1:1. Die meisten Studien haben ein Verhältnis zwischen 10:1 und 1:1.
Faktoren, welche die Verzerrung beeinflussen
Laut Maria Carmen Rosa Garrido gibt es derzeit mehrere Faktoren, welche die Publikationsverzerrung beeinflussen:
- Erstens die Entscheidung des Autors, keine statistisch unsignifikanten Ergebnisse seiner Studie zu veröffentlichen.
- Zweitens die Ablehnung oder Vermeidung der Veröffentlichung von Studien mit negativen Ergebnissen durch den Redakteur. Dies ist auch dann der Fall, wenn die methodische Qualität ausreicht, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu überprüfen.
- Drittens, der Ausschluss dieser Studien in der bibliografischen Suche anderer Forscher.
Publikationsbias: Wie kann man Verzerrungen verhindern?
Um Publikationsverzerrungen zu vermeiden, schlagen einige Autoren folgende Maßnahmen vor:
- Eliminierung von Hypothesentests
- Vorherige Überprüfung durch Kollegen
- Verzicht auf Veröffentlichungen von Studien mit unzureichenden Stichprobengrößen
- Entwicklung einer positiveren Haltung gegenüber nicht signifikanten Ergebnissen
- Verbesserung der Peer-Review- und Veröffentlichungsprozesse
Bewertung der Verzerrung
Es wurden zahlreiche statistische Verfahren entwickelt, um zu bewerten, ob eine Stichprobe von Studien verzerrt ist, und um die Auswirkungen dieser Verzerrung zu bewerten.
Die meisten dieser Verfahren basieren auf der Annahme, dass Studien mit kleinen Stichprobengrößen für einen bestimmten wesentlichen Bereich einen relativ großen Bereich von Effektgrößen ergeben sollten. In der Zwischenzeit sollten Studien mit großen Stichproben einen ähnlichen Effekt erzielen wie die Bevölkerungszahl.
Journalisten und der Publikationsbias
Woher kommt der Publikationsbias? Es scheint, dass in der medizinischen Literatur die Tendenz, auffällige Ergebnisse zu veröffentlichen, von den Redakteuren der Fachzeitschriften herrührt.
Dieser Verdacht hat eine gewisse Substanz. 1980 gab das British Medical Journal bekannt, dass ein idealer Artikel “Ergebnisse beschreiben würde, welche die klinische Praxis beeinflussen … und Ergebnisse, welche die Prognose verbessern oder die Behandlung häufiger Krankheiten vereinfachen”. Ein eindeutiger Hinweis auf den Publikationsbias.
Die wirksamste Maßnahme zur Vermeidung von Publikationsverzerrungen ist die Registrierung aller klinischen Studien. Um also voranzukommen, sollte das Ziel bereits die Prävention sein.
Abschließend ist es wichtig, die Bedeutung dieser Tendenz in der wissenschaftlichen Gemeinschaft hervorzuheben. Wenn du voreingenommene Beweise verwendest, sind die von dir getroffenen Entscheidungen möglicherweise nicht die besten. In der medizinischen Gemeinschaft könnte dies zu unangemessenen Verfahren führen, die für Patienten oder die wissenschaftliche Gemeinschaft im Allgemeinen möglicherweise ebenfalls nicht die besten sind.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- ASALE, R. (2018). sesgo, ga. Retrieved from https://dle.rae.es/?id=XipMgHq
-
Bonita, R., Beaglehole, R., & Kjellström, T. (2008). Epidemiologia básica. OPS.
-
Manterola, C., & Otzen, T. (2015). Los sesgos en investigación clínica. International Journal of Morphology, 33(3), 1156-1164.
-
Gómez-Restrepo, C. (2008). Acerca del sesgo de publicación en literatura sobre antidepresivos. Revista Colombiana de Psiquiatría, 37(1), 8-10.
-
Garrido, R., & ª Carmen, M. (2016). Sesgo de publicación:¿ existe también en estudios de metanálisis?. Index de Enfermería, 25(1-2), 7-8.
-
Vevea, J. L., & Woods, C. M. (2005). Publication bias in research synthesis: sensitivity analysis using a priori weight functions. Psychological methods, 10(4), 428.
-
Dickersin, K. (1994). Sobre la existencia y los factores de riesgo del sesgo de publicación.
- “The editor regrets . ..” [Editorial]. Br Med J 1980;280:508.
-
Sterling, T. D. (1959). Publication decisions and their possible effects on inferences drawn from tests of significance—or vice versa. Journal of the American statistical association, 54(285), 30-34.