Das Lachen der Psychopathin: ein Werkzeug der Manipulation
Das Lachen der Psychopathin ist ein Lockmittel, um Vertrauen zu gewinnen. Es dient auch dazu, Charme, Witz und Nähe zu der Person zu demonstrieren, an der die Frau interessiert ist. Mit dieser sozialen Geste schafft sie es, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und ihr Gefühl von Größe zu verstärken. Denn wenn es eine Dimension gibt, die bei Frauen mit Psychopathie auffällt, dann ist es der Narzissmus.
Es mag für viele überraschend sein, dass diese Persönlichkeitsstörung auch beim XX-Chromosom vorkommt. Denn die Wahrheit ist, dass wir in unserer Populärkultur, die vorwiegend durch die Welt des Films und der Literatur verstärkt wird, die psychopathische Persönlichkeit fast ausschließlich mit dem männlichen Geschlecht in Verbindung gebracht haben.
Es ist erwähnenswert, dass ein oder zwei Autoren bemerkenswerte Berühmtheit erlangten, als sie sich entschieden, die Figur einer psychopathischen Frau zu porträtieren. Schockierend war zum Beispiel Amy Dune aus Gillian Flynns “Gone Girl – Das perfekte Opfer“. Unvergesslich ist auch die Figur der Annie Wilkes in Stephen Kings “Sie“. Aber passten diese gruseligen Damen in das von der Wissenschaft beschriebene Verhaltensmuster?
Eine Sache, die in einer Studie von Dr. Caroline Logan, einer forensischen Psychologin an der Universität von Manchester (Großbritannien), aufgezeigt wird, ist, dass Psychopathie bei Frauen tatsächlich nur wenig wissenschaftlich erforscht ist. Das liegt daran, dass ihr Verhalten nicht so leicht zu erkennen ist. Das heißt aber nicht, dass es nicht sehr schädlich ist.
Die Psychopathin untergräbt oft das Selbstwertgefühl anderer. Sie tut dies, indem sie Gerüchte verbreitet, das Umfeld des Opfers einschüchtert und gegen es aufbringt.
Das Lachen der Psychopathin
Nicht alle Psychopathen sind Kriminelle. Obwohl Filme und Bücher uns ein düsteres und bedrohlicheres Bild dieses Profils vermitteln, ist die Realität weit von diesem Bild entfernt. Tatsächlich zeigt eine Studie der Universität Tromsø in Norwegen, dass nur 17 % der weiblichen Gefängnisinsassen Anzeichen von Psychopathie aufweisen.
Der Psychopathie-Test von Robert D. Hare wird häufig zur Beurteilung dieses Merkmals verwendet. Obwohl wir wissen, dass die Prävalenz dieser Störung bei Frauen viel geringer ist als bei Männern, gibt es dennoch einige Besonderheiten, die auffällig sind. In den letzten Jahren sind immer mehr wissenschaftliche Belege aufgetaucht und es gibt ein merkwürdiges Merkmal, das erwähnenswert ist: das Lachen der weiblichen Psychopathin.
Die verführerische Histrionik
Wenn es einen Namen gibt, der bei der Erforschung der Psychopathie hervorsticht, dann ist es Dr. Robert D. Hare. Als großer Experte für Kriminalpsychologie hat er so interessante Bücher wie “Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns” und “Psychopathie und Soziopathie” geschrieben. Er weist darin auf die große Fähigkeit des Psychopathen hin, in seiner Dialektik wortgewandt und witzig zu sein.
Frauen mit diesem Profil sind nicht nur gute Gesprächspartnerinnen, sondern grenzen oft an Theatralik. Es ist jedoch eine höchst fesselnde Inszenierung, mit der sie das Vertrauen und die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers gewinnen. Innerhalb dieser Strategie hebt sich ihr kalkuliertes Lächeln gegenüber dem Gesprächspartner hervor. Es verschwindet nie.
Diese Geste ermöglicht es der Psychopathin, mehrere Ziele zu erreichen. Zunächst erreicht sie damit eine entspannte Atmosphäre und zeigt emotionale Offenheit. Außerdem wirkt das Lächeln verführerisch und vermittelt Nähe und Freundlichkeit. Das dritte Ziel ist, den Unwahrheiten Wahrhaftigkeit zu verleihen. Eine Lüge, die mit einem Lächeln erzählt wird, ist viel überzeugender.
Das Lachen der Psychopathin verbirgt Spott
Ein Forschungsteam der Universität Zürich führte eine Studie mit 233 Erwachsenen durch: 143 Frauen und 90 Männer. Es konnte darin herausfinden, dass Psychopathen das Lachen nicht auf dieselbe Weise nutzen wie wir. Lachen ist nicht immer Ausdruck von Freude, emotionaler Verbundenheit mit anderen, Empathie oder Entspannung in einem angenehmen Moment.
Das Lachen der Psychopathin ist ein Mittel, um zu kontrollieren, zu täuschen und zu demütigen. Während beide Geschlechter Lächeln, Lachen und Schmunzeln als auffällige soziale Masken benutzen, um sich anzupassen, gemocht zu werden und Aufmerksamkeit zu erregen, gehen Frauen noch etwas weiter. Sie sind berechnend und nicht so impulsiv wie Männer.
Die Psychopathin verbreitet Klatsch und schädliche Gerüchte, um zu zerstören, wen immer sie will. Sie tut dies mit umsichtigem Witz und liebenswürdigem Charme. Ihr Lachen ist nicht nur manipulativ, sondern kann auch spöttisch und kalt sein. Die Verachtung zeigt sich oft an ihren Mundwinkeln.
Während Männer mit psychopathischen Zügen impulsiv und ungeplant handeln, ist die Psychopathin eher machiavellistisch und kalkuliert ihre Ziele besser.
Was hinter dem Lächeln steckt
Winifred Rule verfasste mit ihrem Werk “Born to Destroy: Psychopathy in Females, a Life Story” (2013) das erste Buch, das ein umfassendes Profil der psychopathischen Frau erstellt. Darin weist sie auf einen interessanten Aspekt hin: Die Psychopathin ist nicht nur unfähig zu lieben, sie mag sich auch selbst nicht. Ihre Gedanken werden von Neid, Unzufriedenheit und einem ständigen Gefühl des Mangels beherrscht. Jeder scheint ihr etwas zu schulden.
Psychopathinnen schaden nahestehenden Personen ganz besonders, unter anderem ihrer Familie oder ihren Kindern. Ihre Aggressivität ist jedoch nicht verhaltensbedingt, wie es bei Männern oft der Fall ist. Sie greifen immer auf eine ganz klare Strategie zurück, etwa auf die psychologische Zermürbung und Beherrschung. Hinter dem Lächeln, das ihnen als wertvolles Werkzeug dient, verbergen sie jedoch oft Ängste, Stress und Depressionen.
Psychopathinnen leiden in der Regel an mehr emotionalen Störungen als Männer mit Psychopathie. Es ist auch auffällig, dass viele von ihnen in ihrer Krankengeschichte Missbrauch und Misshandlung aufweisen. Es stimmt zwar, dass psychische Störungen, wie auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, geschlechtsunabhängig sind, aber es gibt immer kleine Besonderheiten. In diesem Bereich gibt es noch viel zu forschen.
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- Hare, Robert D. (1990). Without Conscience: The Disturbing World of the Psychopaths Among Us (New York: The Guilford Press). 34.
- Logan, C. (2011). La femme fatale: The female psychopath in fiction and clinical practice. Mental Health Review Journal, 16(3), 118–127. https://doi.org/10.1108/13619321111178078
- Monhonval, P., Linkowski, P., & Leistedt, S. (2011). [The female psychopath: a review]. Rev Med Brux, 32(3), 158–168.
- Proyer, Rene T., Flisch, Rahel, Tschupp, Stefanie, Platt, Tracey, Ruch, Willibald. (2012). How does psychopathy relate to humor and laughter? Dispositions toward ridicule and being laughed at, the sense of humor, and psychopathic personality traits. University of Zurich Open Repository. https://doi.org/10.5167/uzh-62966. 5.