Coronavirus: Wir alle sind für die Abflachung der Anstiegskurve verantwortlich!

Unser individuelles Verhalten ist für die Kontrolle der Ausbreitung des COVID-19 von größter Wichtigkeit. Die Abflachung der  Anstiegskurve bezweckt, dass die Anzahl der erkrankten Menschen die Linie, welche die maximalen Kapazitäten der Ärzte und Krankenhäuser markiert, nicht überschreitet.
Coronavirus: Wir alle sind für die Abflachung der Anstiegskurve verantwortlich!
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 15. November 2021

Am 11. März hat der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, die Ausbreitung des Virus COVID-19 zur Pandemie erklärt. Jetzt geht es darum, das Fortschreiten der Krankheit im Rahmen des Möglichen zu begrenzen. In diesem Kontext ist es nicht nur wichtig, eine entsprechende Impfung zu entwickeln, sondern auch, in ernster und entschiedener Weise unser Verhalten entsprechend anzupassen: Wir alle sind für die Abflachung der Anstiegskurve des Coronavirus verantwortlich! 

Was ist das Ziel, worum geht es genau? Grob gesagt appelliert diese Grafik an die Verantwortung der Bürger. Es geht darum, mit unserem Verhalten und mit Sicherheitsmaßnahmen die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Dabei geht es nicht nur um uns selbst, sondern vor allem um jene Menschen, die einer Risikogruppe angehören und besonders verletzlich sind, das heißt konkret um ältere oder kranke Menschen.

Die Gesundheitsministerien verschiedener Länder sowie die Repräsentanten der Koordinationszentren für gesundheitliche Notfallsituationen weisen darauf hin, dass wir versuchen müssen, die Anzahl an Infizierten zu reduzieren, um den Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu vermeiden. Italien befindet sich derzeit in einer noch nie erlebten dramatischen Notfallsituation, die es an anderen Orten zu verhindern gilt.

Dieses ganz konkrete Ziel können wir nur erreichen, wenn wir uns entsprechend verantwortlich verhalten. Wir müssen die Anweisungen und Empfehlungen befolgen, um die Anstiegskurve der Ausbreitung des Coronavirus abzuflachen und besser mit dieser Situation umgehen zu können.

Anstiegskurve Coronavirus

Wie können wir die Anstiegskurve des Coronvirus abflachen?

Die Realität ist offensichtlich: Es gibt derzeit keine Impfung gegen COVID-19 und auch keine spezifische Therapie gegen diese Krankheit. Die WHO informiert darüber, dass die Ansteckungsrate bei 1,4 bis 2,5 liegt. Das bedeutet, dass jede infizierte Person wiederum 2 bis 3 Personen mit der Krankheit ansteckt. Das Ziel ist also, diese Anzahl zu reduzieren.

Während einer Epidemie oder Pandemie, wie wir sie gerade erleben, ist es von größter Wichtigkeit, die Ausbreitung zu bremsen und um dies zu erreichen, müssen wir uns alle verantwortlich zeigen. 

Es handelt sich nicht nur um ein Problem der Gesundheitssysteme. Außerdem wird es trotzdem weiterhin zu Ansteckungen kommen, doch wenn wir es schaffen, die Anstiegskurve abzuflachen, können wir damit viel besser umgehen. Wir analysieren anschließend deshalb, wie wir dies erreichen können. 

Was bedeutet diese Grafik genau?

Beobachten wir zuerst die unterbrochene horizontale Linie der epidemischen Grafik: Sie repräsentiert die Kapzität des Gesundheitssystems. Wenn also die Kurve der angesteckten Personen diese Linie überschreitet, ist unser Gesundheitssystem nicht mehr fähig, Betroffene und andere kranke Menschen rasch und richtig zu betreuen.

Um dies noch besser zu verstehen, reicht es, sich die U-Bahn zu den Stoßzeiten vorzustellen. Manchmal sind die Abteilungen so voll, dass einfach keine weiteren Menschen darin Platz finden. Das Fassungsvermögen ist erschöpft und viele müssen am Bahnsteig warten, bis die nächste U-Bahn kommt.

Dies könnte auch mit dem Gesundheitssystem passieren: Wenn die Anzahl der Betroffenen die Kapazitäten der Ärzte und Krankhenhäuser überschreitet, können die kranken Menschen nicht mehr richtig betreut werden.

Deshalb ist unser Ziel, die Anstiegskurve immer unter der maximalen Kapazität des Gesundheitssystems zu halten. So können wir die Auswirkungen des Coronavirus besser kontrollieren und den Kollaps des Systems verhindern.

Anstiegskurve Coronavirus im Vergleich mit einer vollen U-Bahn. Wer keinen Platz mehr hat, muss warten.

Woher kommt diese Grafik?

Die Notwendigkeit, die Anstiegskurve des Coronavirus abzuflachen, ist das Ergebnis einer vor Kurzem in der wissenschaftlichen Zeitschrift The Lancet veröffentlichten Studie des Arztes Roy Anderson.

Die Erfahrungen, die China in diesem Zusammenhang gemacht hat, geben uns einen gewissen Vorsprung, um verschiedene Kontroll- und Vorsorgemaßnahmen umzusetzen. Denn die Realität ist offensichtlich: In China konnte inzwischen das Fortschreiten des Virus eingedämmt werden und die Anzahl der neu Infizierten ist stark gesunken.

Doch dabei darf nicht vergessen werden: In China bestimmt eine autoritäre Regierung, was zu tun ist. In demokratischen Staaten wie Europa kann es weitaus schwieriger sein, bestimmte Kontrollmaßnahmen durchzusetzen. Doch unsere individuelle Verantwortung sollte weit über die gesetzlich verordneten Maßnahmen hinausgehen. 

Wir alle sind verantwortlich: Die Anstiegskurve des Coronavirus abzuflachen liegt in unseren Händen!

Es liegt in unseren Händen, die Anstiegskurve abzuflachen. Weit über die klassischen Hygienemaßnahmen hinaus, wie Händewaschen oder einen Sicherheitsabstand zu bewahren, gibt es auch andere Szenarien. 

Unsere Verantwortung als Bürger liegt zum Beispiel auch darin, Menschen in den Risikogruppen bestmöglich zu pflegen. Wenn wir ältere oder kranke Menschen um uns haben, müssen wir uns entsprechend um sie kümmern.

Wir haben kulturelle Gewohnheiten, wie die Hände schütteln, uns zu umarmen oder zu küssen, Freunde zu treffen usw. Doch in Zeiten des Coronavirus müssen wir uns kontrollieren und anpassen, um zu verhindern, dass sich die Pandemie so weit verbreitet, dass sie unkontrollierbar wird. Der COVID-19 hat bereits über 120.000 Menschen erfasst und wir haben über 4.000 verloren.

Deshalb sollten wir nicht vergessen, dass wir versuchen müssen, die Ausbreitung zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem besser damit umgehen kann. Wir vertrauen auf unsere Ärzte und unser Krankenhauspersonal, doch wir appellieren heute ganz besonders an die Verantwortung, die Reife und die Solidarität unseren Mitmenschen gegenüber. Wir erleben Zeiten der Unsicherheit und müssen deshalb das Beste von uns geben. Wir können das erreichen!


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