Baue deine Ziele nicht auf Emotionen auf
Selbstverwirklichung ist ein menschliches Grundbedürfnis. Wir alle haben den Wunsch, uns persönlich weiterzuentwickeln, zu wachsen, uns zu verbessern, uns Ziele zu setzen und auf sie hinzuarbeiten. Wenn du deine Ziele jedoch durch Emotionen definierst, könnte das ein Hindernis auf deinem Weg sein. Was wir damit meinen? Wenn du deine Wünsche und Ziele definierst, denkst du vielleicht “Ich möchte glücklich sein”, “Ich möchte ruhig sein und inneren Ausgleich finden” oder “Ich möchte mich geliebt fühlen”. Natürlich sind diese Ziele legitim, doch vielleicht ist dies nicht die beste Formulierung. Wir erklären dir, warum.
Was sind überhaupt Ziele?
Ein Ziel ist kein Traum, keine Sehnsucht und kein abstraktes Ideal. Wir sprechen viel mehr von einem zukünftigen Zustand oder einer Situation, die wir durch konkrete Handlungen, Entscheidungen und Verhaltensweisen erreichen möchten. Zu den bekanntesten Definitionen zählt die von George T. Doran, der für seine S.M.A.R.T.-Methode zur persönlichen Zielerreichung bekannt ist. Im Allgemeinen muss ein Ziel folgende Elemente aufweisen:
- Frist. Ein Ziel sollte in einem festgelegten Zeitraum erreicht werden, das unterscheidet es von einem Traum.
- Jedes Ziel sollte konkret, spezifisch und messbar sein. Es gibt meistens verschiedene Teilziele, die uns dem Endziel näher bringen.
- Außerdem erfordert ein Ziel, aktiv zu werden, das heißt, die geplanten Schritte in die Praxis umzusetzen, um es tatsächlich zu erreichen. Ansonsten bleibt es bei einem Traum oder einem Wunsch.
Warum du deine Ziele nicht durch Emotionen definieren solltest
Wenn wir uns an die Definition des Ziels erinnern, wird klar, warum Emotionen hier keinen Platz haben. Es handelt sich um vorübergehende Zustände, die unser Leben nicht bestimmen. Außerdem können wir sie nicht vollständig kontrollieren. Natürlich gibt es Methoden für ein gutes emotionales Management, doch trotzdem gibt es zahlreiche Situationen, in denen wir uns von unseren Emotionen überwältigt fühlen.
Emotionen können nicht konstruiert werden, sie sind nicht das Ergebnis einer Reihe von Schritten oder Handlungen, die wir planen. Es handelt sich um natürliche Reaktionen des Organismus auf verschiedene Umweltreize, deshalb solltest du deine Ziele nicht darauf aufbauen.
Ziele sollten auf persönliche Einstellungen, Strategien und Fähigkeiten basieren. Natürlich möchtest du dich glücklich, erfüllt, ruhig und ausgeglichen fühlen, doch Ziele müssen konkret definiert werden, um sie erreichen zu können. Du kannst sie auf deine Charakterstärken aufbauen:
Optimismus
Eine optimistische Einstellung schafft positive Erwartungen an die Zukunft und ermöglicht es dir, Ereignisse flexibel und funktional zu interpretieren. Du kannst sie entwickeln, um positive Gefühle zu erleben.
Dankbarkeit
Wenn du dankbar bist, bedeutet das, dass du dich selbst und deine Umgebung wertschätzt und anerkennst. Diese Eigenschaft ist sehr vorteilhaft, es lohnt sich darin zu üben, um dem Glück und der Erfüllung näherzukommen.
Beharrlichkeit
Beharrlichkeit ist auf dem Weg zum Erfolg ein wichtiger Begleiter. Anstatt darauf zu warten, dass die richtigen Bedingungen eintreten und alles dem Zufall zu überlassen, benötigst du Willenskraft und Entschlossenheit, um aktiv und nachhaltig zu handeln.
Fähigkeit zur Vergebung
Anders als wir manchmal denken, ist Vergebung oft eine bewusste Entscheidung. Wenn du ein ausgeglichenes, friedliches Leben führen möchtest, musst du Groll und Missgunst zurücklassen und lernen, anderen und dir selbst zu verzeihen.
Emotionale und soziale Intelligenz
Diese Fähigkeit ist grundlegend, um tiefe, bedeutungsvolle und gesunde Bindungen einzugehen. Du darfst dir nicht erwarten, dass dauerhafte Beziehungen zufällig entstehen. Im Gegenteil: Du musst daran arbeiten, um sie aufzubauen und zu erhalten.
Deine Ziele sollten nicht auf Emotionen, sondern auf Stärken aufbauen
Die genannten Beispiele gehören zu den Charakterstärken, von denen Martin Seligman spricht. Sie werden in der positiven Psychologie gefördert und spiegeln Einstellungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten wider, die zum Wohlbefinden und zur Lebenszufriedenheit beitragen.
Du musst an diesen Charakterstärken arbeiten, um sie zu entwickeln und im Leben erfolgreich zu sein. Es liegt in deiner Macht, dies zu erreichen. Sie eignen sich besser als Lebensziele als Emotionen, da sie operationalisiert und gemessen werden können. Du kannst konkrete Schritte unternehmen, um das zu bewirken. Ein Perspektivenwechsel kann dir helfen, mit diesen Charakterstärken deinen Lebenszielen immer näherzukommen.
Literaturempfehlung
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- Doran, G. T. (1981). There’s a SMART way to write management’s goals and objectives. Management review, 70(11), 35-36.
- Maslow, A. H. (1958). A Dynamic Theory of Human Motivation. In C. L. Stacey & M. DeMartino (Eds.), Understanding human motivation (pp. 26–47). Howard Allen Publishers. https://doi.org/10.1037/11305-004
- Park, N., Peterson, C., & Seligman, M. E. (2004). Strengths of character and well-being. Journal of social and Clinical Psychology, 23(5), 603-619.