Angst vor Psychotherapie oder vor der Begegnung mit dir selbst
Es ist nicht einfach, dir einzugestehen, dass du Hilfe benötigst. Du akzeptierst deine Situation nicht und wirst dir erst dann darüber bewusst, dass eine Psychotherapie nötig ist, wenn du am Ende deiner Kräfte bist. Wenn du dich verloren und orientierungslos fühlst, wenn du überwältigt und überfordert bist, ist eine Therapie eine vielversprechende Möglichkeit, dich zu verorten und deine Identität wiederzufinden.
Eine Psychotherapie gibt dir die Möglichkeit, ein breiteres Spektrum an Perspektiven über dein Leben zu gewinnen.
Angst vor Psychotherapie oder vor der Begegnung mit dir selbst
Manche Menschen weichen sich selbst lange Zeit aus, haben Angst vor der Begegnung mit ihren Gefühlen und versuchen, sich abzulenken und ihre Gedanken anderweitig zu beschäftigen. Ein Beispiel dafür sind jene Personen, die nach einer gescheiterten Beziehung sofort wieder einen neuen Partner oder eine neue Partnerin suchen, ohne sich Zeit für eine Innenschau zu geben.
Diese Menschen wiederholen oft die gleichen Fahler, denn sie sind nicht zur Selbstbeobachtung bereit. Dieser Prozess ist nicht einfach und erfordert Ressourcen, doch er lohnt sich.
“Diejenigen, die nichts aus den unangenehmen Ereignissen ihres Lebens lernen, zwingen das kosmische Bewusstsein, sie so oft wie nötig zu wiederholen, um zu lernen, was das Drama des Geschehenen lehrt. Was du leugnest, unterwirft dich. Was du akzeptierst, verwandelt dich.
Carl G. Jung
Du verlierst dich im Sturm
Wenn eine Person ein Geschehnis nicht akzeptieren möchte und die gesamte Aufmerksamkeit darauf richtet, sich selbst eine Lüge vorzuspielen, wird sie immer wieder die gleichen Fehler begehen. Sie hat Angst, sich ihrer Erfahrung zu stellen, hat keine Ressourcen und beschließt deshalb, zu fliehen, um sich zu schützen. Die Flucht verschafft jedoch nur kurzfristig Erleichterung. In dieser Situation ist es wichtig, die eigenen Ängste zu beobachten, die Grenzen zu kennen und Innenschau zu halten, um persönlich zu wachsen.
Lebenserfahrungen sind dazu da, daraus zu lernen, über sich selbst nachzudenken, Fehler zu erkennen und auf dem Weg voranzukommen. Wenn du das nicht allein schaffst, ist die Psychotherapie äußerst hilfreich.
Keine Angst vor Psychotherapie!
Die Psychologin oder der Psychologe helfen dir mit verschiedenen Strategien, dich selbst besser kennenzulernen, deine Erfahrungen zu verarbeiten und dem negativen Kreislauf zu entkommen. In der Psychotherapie lernst du, nach vorne zu blicken und deinen Weg zu gehen. Du bekommst die Hilfe, die du brauchst, um selbst Antworten auf deine Fragen zu finden.
Die Antworten liegen in dir selbst. Die Therapie hilft dir jedoch, die ersten Schritte zu tun, um Selbstverantwortung zu übernehmen und auf deinem Weg voranzukommen.
Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, das Wichtigste ist, die Lebenslektionen zu integrieren und zu verarbeiten, die nötige Kraft und alle Ressourcen zu finden, um sich den Erfahrungen zu stellen, anstatt davor zu fliehen.
Du solltest keine Angst vor der Psychotherapie haben, denn darin lernst du, deinen eigenen Weg zu finden, schwierige Situationen zu überwinden und erneut Motivation und Freude zu finden.
“Ich weiß, dass ich, wenn ich stabil, umsichtig und statisch wäre, im Tod leben würde. Daher akzeptiere ich die Verwirrung, die Unsicherheit, die Angst und die emotionalen Höhen und Tiefen. Denn das ist der Preis, den ich für ein lebendiges, verwirrendes und aufregendes Leben zu zahlen bereit bin.”
Carl Rogers