Angst vor Entscheidungen: Was tun?
Die Angst vor Entscheidungen entsteht meist dann, wenn du befürchtest, dich zu irren oder an den Konsequenzen einer falschen Entscheidung zu leiden. Du solltest den richtigen Umgang damit lernen, denn Entscheidungen sind wesentlich, um Ziele zu erreichen und das eigene Leben zu gestalten.
Die Angst vor Entscheidungen
Angst ist die natürliche Reaktion des Körpers auf verschiedene Reize. Deshalb ist sie nicht unbedingt negativ. Alle Emotionen haben wichtige Funktionen, manche sind jedoch unangenehm.
Angst hat eine adaptive Funktion, die unter anderem von Becerra-García et al. (2007) in einer Studie analysiert wurde. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass uns diese Emotion schützt. Doch wozu dient die Angst vor Entscheidungen? Die Psychologie weist darauf hin, dass es sich um eine erlernte Reaktion handelt, wie B.F. Skinner mit seinem Experiment “Little Albert” zeigte.
Koralek und Costa (2021) führten eine Studie über die Verstärkung von Verhaltensweisen durch Belohnungen durch. In diesem Fall wäre der Nutzen die Vermeidung eines Reizes, der als bedrohlich oder gefährlich wahrgenommen wird. Die Angst vor der Entscheidung ist also das Ergebnis einer kognitiven Verzerrung, die den Eindruck erweckt, dass eine Entscheidung ein Risiko darstellt. Durch die Vermeidung entsteht das Gefühl von Sicherheit.
Faktoren, die die Angst vor Entscheidungen beeinflussen
Es gibt eine Reihe von Variablen, die mit Entscheidungsschwierigkeiten zusammenhängen. Erstens können Kinder mit überfürsorglichen Eltern dieses Problem haben, da sie Unabhängigkeit mit Gefahr assoziieren. Diese verzerrte Wahrnehmung resultiert aus dem Verhalten der Eltern.
Das Selbstwertgefühl kann ebenfalls zu Entscheidungsangst führen. González, Luz und Mariella (2019) stellten einen Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und Entscheidungsfindung bei Jugendlichen in einer Bildungseinrichtung her.
Andererseits fürchten sich Menschen mit dem Peter-Pan-Syndrom oft vor Entscheidungen. Der Grund dafür ist die Unfähigkeit, die Konsequenzen ihres Handelns zu tragen.
Wie kann man die Angst vor Entscheidungen überwinden?
Verschiedene Strategien können helfen, die Entscheidungsangst zu überwinden. Wir zeigen dir anschließend einige Schlüssel auf.
1. Steigere dein Selbstwertgefühl
Wie bereits erwähnt, gehört ein schwaches Selbstwertgefühl zu den Faktoren, die die Entscheidungsfreude beeinträchtigen. Du solltest deshalb damit beginnen, deine Selbstwahrnehmung zu stärken. Erstelle eine Liste mit deinen positiven und negativen Eigenschaften, damit du deine Stärken erkennen kannst.
Du kannst auch versuchen, positive Formulierungen oder Phrasen zu verwenden, die eine bessere Wahrnehmung deiner selbst fördern. Diese Übungen helfen dir dabei, eine realistischere und freundlichere Einschätzung von dir selbst zu erhalten. Dadurch fühlst du dich selbstbewusster, stabiler und hast weniger Angst, Entscheidungen zu treffen.
2. Übernimm Verantwortung über dein Leben
Entscheidungsangst kann auch damit zusammenhängen, dass du zu wenig Verantwortung über dein Leben übernimmst. Manche Menschen neigen dazu, andere für ihr Leben und Handeln verantwortlich zu machen. Sollte dies bei dir zutreffen, ist es an der Zeit, dass du selbst bestimmst, in welche Richtung dein Leben gehen soll. Ansonsten wirst du eines Tages feststellen, dass andere Menschen dein Leben bestimmen.
3. Akzeptiere Fehler als Teil des Lebens
Viele Menschen haben Angst vor Entscheidungen, da sie Fehler machen könnten. Du solltest dir bewusst sein, dass du nicht alles kontrollieren kannst und niemand unfehlbar ist. Fehler sind ein Lernprozess, sie begleiten dich auf deinem Weg und zeigen dir die richtige Richtung.
Du triffst in jeder Situation die bestmögliche Entscheidung, später kann sich dann herausstellen, dass du dich geirrt hast, doch das bedeutet noch lange nicht, dass du versagt hast. Du lernst daraus, es in Zukunft anders zu machen.
4. Geh zur Psychotherapie
Wenn du das Gefühl hast, dass dich die Angst vor Entscheidungen lähmt, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Im therapeutischen Raum ist es möglich, kognitive Verzerrungen zu verarbeiten und Techniken zu lernen, die eine Entscheidungsfindung erleichtern. Du kannst gleichzeitig dein Verantwortungsbewusstsein und dein Selbstwertgefühl stärken.
Vergiss nicht: “Wer nicht riskiert, der nicht gewinnt.” Du musst den ersten Schritt tun, um dein Leben zu gestalten. Es ist nie zu spät, die Angst vor Entscheidungen zu überwinden.
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- Becerra-García, A. M., Madalena, A. C., Estanislau, C., Rodríguez-Rico, J. L., Dias, H., Bassi, A., … & Morato, S. (2010). Ansiedad y miedo: su valor adaptativo, 39(1), 75-81.
- González Lezcano, L. A., & Vilca Rios, M. I. (2019). Autoestima y toma de decisiones en adolescentes, Institución Educativa Zoila Hora de Robles-Chepén.
- Koralek, A. C., & Costa, R. M. (2021). Dichotomous dopaminergic and noradrenergic neural states mediate distinct aspects of exploitative behavioral states. Science Advances, 7(30), eabh2059.