An welcher Art von Stress leidest du?
Stress ist ein veränderter Zustand, ein Zustand der Nervosität, in dem wir uns immer dann befinden, wenn wir vor einer Situation stehen, die uns viel abverlangt. Wenn wir viel mehr leisten müssen, als wir eigentlich gewöhnt sind, zum Beispiel in der Zeit vor einem Test, schaut der Stress bei uns zur Tür hinein.
Stress kann immer dann gut für uns sein, wenn er uns dazu bringt, dass wir uns mehr ins Zeug legen und sich unsere Konzentration steigert. Er kann allerdings ebenso schlechte Auswirkungen haben und eine lähmende Wirkung auf uns ausüben, wenn es eigentlich an der Zeit wäre, die Aufgabe anzugehen, vor die wir gestellt worden sind. Heute wirst du lernen, unter welchen Arten von Stress du leiden könntest.
Wenn du dir darüber Klarheit verschafft hast, an welcher Art von Stress du leidest, kannst du ihr auf die beste Art und Weise begegnen. Also, was für ein Stresstyp bist du?
„Die größte Waffe gegen den Stress ist unsere Fähigkeit, einen bestimmten Gedanken einem anderen vorzuziehen.“
William James
Eustress
Eustress ist eine sehr positive Art von Stress. Es ist ein Stress, der uns anregt und motiviert und der die Person, die ihn gerade erlebt, zu hohen Leistungen antreibt. Eustress erfüllt dich mit Vitalität und mit einem solch gesteigerten Energielevel, wie wir ihn sonst in alltäglichen Situationen nicht erleben würden.
In welchen Situationen kann Eustress nun aber eine förderliche Wirkung haben? Ein Beispiel für eine solche Situation wäre eine Klausurphase. Uns ist vielleicht bewusst gewesen, dass wir bereits hätten lernen sollen, aber wir waren nicht diszipliniert genug, es auch zu tun. Viele Menschen müssen erst genau bis zu dem Tag vor dem Test oder der Klausur warten, um Eustress zu erleben und so motiviert und konzentriert zu werden und so Leistungen abrufen zu können, die in den Tagen zuvor noch nicht möglich gewesen waren.
Diese Art von Stress erhöht auch deine kreativen Fähigkeiten. Stell dir vor, dass es da in deiner Firma ein neues Projekt gibt und dass du dafür etwas Neues und Originelles präsentieren musst. Nun brauchst du also die richtigen Ideen!
Mit Eustress kann sich die Qualität dieser Ideen, die dir zuvor einfach nicht kommen wollten, verbessern. Wo liegt nun aber das Problem beim Eustress? Er lässt leider immer bis auf den letzten Drücker auf sich warten und von einem biologischen Standpunkt gesehen können wir diesen Zustand auch nicht für eine lange Zeit aufrechterhalten.
Dysstress
Das Gegenteil von Eustress ist Dysstress – und diese Art von Stress ist sehr negativ. Dieser Stress wird als sehr unangenehm empfunden und tritt immer im unmittelbaren Angesicht einer Bedrohung auf. Besorgnis, Angst und Panik sind einige der Symptome, die man bei Menschen beobachten kann, die gerade unter Dysstress stehen.
Dysstress kann auftreten, wenn wir einen Job verloren haben, wenn ein Mitglied der Familie an einer bestimmten Krankheit leidet, bei einem Unfall etc. All das sind Situationen, in denen es zu schnellen Veränderungen kommt und in denen Dinge passieren, die wir nicht haben kommen sehen und die uns kalt erwischen. Konkret bedeutet dies, dass eine Veränderung in unserer Routine, in unserem gewohnten Leben, Dysstress zutage fördern kann.
„Druck ist gut, auch Sorgen sind gut. Wenn sie aber zu exzessiv werden, dann werden sie zu einem Gift, das uns umbringt.”
Bernardo Stamateas
Das ist aber noch nicht mal das Schlimmste daran. Uns selbst von dieser Art Stress zu befreien ist äußerst schwierig. Wir müssen dafür hart kämpfen und stark genug sein, um ihn anzugehen, damit er uns nicht überwinden kann. Dies gilt vor allem, weil Dysstress am Ende zu einigen Krankheiten führen kann.
In der Regel fängt es bei einer Erkältung an, dann kommen Allergien oder Ekzeme, die schnell chronisch werden können. Es kann aber auch zu weitaus schlimmeren Krankheiten kommen. Also, sei vorsichtig, wenn es um Dysstress geht! Lass nicht zu, dass er dich besiegt.
Hyperstress
Der Zustand des Hyperstress stellt sich dann ein, wenn wir von besonders starken emotionalen Regungen überwältigt werden. Wir sind dann nicht mehr in der Lage, diese Emotionen richtig zu verarbeiten und aus diesem Grund stellt sich in uns dann ein Gefühl des Überfordertseins ein.
Wann kommt es zu einem solchen Hyperstress? Möglich ist dies, wenn wir eine Tätigkeit ausüben, die uns ein immenses Maß an Anstrengung abverlangt. Wir können zum Beispiel noch einmal an die Arbeitswelt denken – dort werden uns oftmals schier übermenschliche Anstrengungen abverlangt. Dann geben wir mehr, als wir eigentlich können und überschreiten so unsere eigenen Grenzen. Die Folge ist ein Zustand, in dem wir schon bei der kleinsten Sache explodieren könnten.
Wut zerstört uns und sie kann zu jeder möglichen Zeit auftreten. Und wenn dann noch ein bisschen mehr Anstrengung von uns gefordert wird, löst das in uns eine explosive, emotionale Kettenreaktion frei, die wir nicht mehr unter Kontrolle halten können.
Hypostress
Hypostress tritt hingegen immer dann auf, wenn wir gelangweilt sind und wenn uns die Motivation fehlt. Diese Art von Stress unterscheidet sich deutlich von den anderen, die wir uns bis jetzt angeschaut haben. Es handelt sich um einen Typ von Stress, der nicht von einem Zustand des Drucks ausgelöst wird, sondern von dem genauen Gegenteil.
Diese Art von Stress befällt rastlose und extrem kreative Menschen, die dazu gezwungen werden, sich ständig wiederholende Handlungen auszuführen. Solche Menschen fühlen sich dann blockiert und nicht in der Lage, das, was von ihnen verlangt wird, auszuführen – und zwar aus unterschiedlichen Gründen. In so einem Zustand wird eine solche Person Stress empfinden. Denn eigentlich hat sie das Bedürfnis nach neuen Erfahrungen und ein Bedürfnis nach einem Job, der ständig neue Lernprozesse erfordert und der es mit sich bringt, neue Erfahrungen zu machen.
Eine solche Person erlebt diese Art von Stress, wenn es zum Beispiel einen Moment im Urlaub gibt, wo sich das Bedürfnis, zurück zum Schreibtisch zu kehren oder sich neue Ziele zu setzen, einstellt. Ist dies deine Art von Stress?
Diese vier Arten von Stress können entweder in Kombination oder in unterschiedlichen Situationen in unserem Leben auftreten. Doch für jeden von uns gibt es einen Typus, der sich häufiger zeigt, als die anderen. Stehst du häufig unter Eustress und zugleich unter Hypostress? Lass uns wissen, mit welcher Art von Stress du in erster Linie zu kämpfen hast.