Alprazolam: Was du über Gebrauch und Nebenwirkungen wissen musst
Alprazolam ist einer der am häufigsten verschriebenen Wirkstoffe zur Behandlung von Angstzuständen, Panikattacken oder intensivem Stress. Sein Handelsname “Tafil” mag uns vertrauter erscheinen. Aber es ist ein hochwirksames Psychopharmazeutiskum, dessen Anwendung sorgfältig erfolgen muss, um Toleranzentwicklung und Abhängigkeit zu vermeiden.
Wir alle haben von Tafil schon gehört. Manchmal verpassen wir jedoch wichtige Aspekte, die wir unbedingt beachten sollten. Zunächst einmal handelt es sich um ein Benzodiazepin dessen Wirkung relativ schnell einsetzt, was sehr nützlich ist, wenn wir z. B. zu einem bestimmten Zeitpunkt unter einer Angst- oder Panikattacke leiden.Ein weiteres Detail, das Alprazolam interessant und nützlich macht, ist seine antidepressive und entspannende Wirkung. Nun, dieses Medikament ist ein Anxiolytikum, das heißt, es kann nicht allein für die Behandlung von depressiven Störungen verschrieben werden, aber für Neurosen und die Art von Angst, die Merkmale von Depressionen aufweist, ist es gut geeignet.
Wir stehen zweifellos vor einer nützlichen und wirksamen pharmakologischen Option, die aber unvermeidliche Nebenwirkungen hat, die es zu kennen gilt.
Was genau ist Alprazolam?
Alprazolam ist der Wirkstoff in den Medikamenten, die unter den Namen Tafil oder Xanax vermarktet werden. Eine Tablette enthält zwischen 0,25 und 1 mg dieses Stoffes. Die übrigen Bestandteile der Tabletten haben keinerlei Eigenwirkung, sondern dienen dazu, die Tablette in Form zu bringen und zu halten.
Es soll darauf hingewiesen werden, dass Alprazolam erstmals in den 60er Jahren von den Upjohn Laboratories (heute Teil von Pfizer) synthetisiert wurde und zwar als Alternative zu Barbituraten, die, wie wir sie kennen, schnell süchtig machen und ernste Nebenwirkungen haben. Doch erst 1981 wurde Alprazolam zur Behandlung von Panikattacken eingesetzt. Der Erfolg stellte sich sofort ein, und zwar so sehr, dass es heute zu den am häufigsten verschriebenen Benzodiazepinen der Welt zählt.
Wann wird Alprazolam verschrieben?
Schauen wir uns dazu ein Beispiel an.
Natalie nimmt seit sechs Jahren Alprazolam. Sie tut dies nicht ständig, sondern nur selten, dann, wenn die Angst sie so sehr blockiert, dass sie nicht reagieren oder denken kann, wenn sie eine Panikattacke oder das Gefühl hat, dass Stress sie daran hindere, zu arbeiten oder gar Verantwortung für ihre Kinder zu übernehmen. Alles begann mit dem Tod ihres Vaters, der ein unerwartetes und traumatisches Ereignis war, das sie noch nicht überwunden hat. Ihr Hausarzt verschrieb Tanfil unter einer Bedingung: Sie könne es nur in kritischen Situationen einnehmen, niemals kontinuierlich über längere Zeiträume.
Dies ist nur ein Beispiel für die vielen Fälle, in denen Alprazolam nützlich ist und seinen Zweck erfüllt. Schauen wir uns weitere Verwendungsmöglichkeiten an:
- Angststörungen
- Soziale Phobie
- Panikattacken
- Psychosozialer Stress oder adaptive Störungen
- Spannungszustände
- Erregungszustände
Wirkungsmechanismus von Alprazolam
Alprazolam wird über den Magen-Darm-Trakt absorbiert. Es hat einen schnellen Wirkungseintritt und eine Bioverfügbarkeit von 80 bis 90 %. Das Medikament wird in der Leber metabolisiert und über den Urin ausgeschieden. Es ist üblich, dass Ärzte ihren Patienten Dosen von 0,25 bis 0,5 mg verschreiben, die dreimal täglich eingenommen werden.
Andererseits ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Wirkungsmechanismus von Benzodiazepinen immer der gleiche ist: Sie wirken auf GABA-Rezeptoren und verstärken deren Signale. Allerdings hat Alprazolam die Besonderheit seiner Struktur, die der von trizyklischen Antidepressiva sehr ähnlich ist. All dies erzeugt eine beruhigende, hypnotische und antikonvulsive Wirkung sowie ein bemerkenswertes Potenzial zur Verringerung von Angst. Wir haben es mit einem hochwirksamen, Benzodiazepin mit einer Halbwertszeit von etwa 12 Stunden zu tun.
Was sind die Nebenwirkungen?
Alprazolam, wie alle Pharmaka, hat einige Nebenwirkungen. Die Behandlung mit diesem Anxiolytikum sollte so kurz wie möglich sein, idealerweise nicht länger als 12 Wochen (einschließlich der Zeit des Ausschleichens).
Es wird immer unser Hausarzt oder Psychiater sein, der die Situation beurteilt, ob wir andere Medikamente in unsere Behandlung einbeziehen, die Dosis reduzieren oder die allmähliche Phase des Entzugs von Alprazolam einleiten sollten. Denke daran, dass ein plötzlicher Entzug kontraproduktiv sein kann.
Schauen wir uns die Nebenwirkungen dieses Psychopharmakons an.
Mögliche Nebenwirkungen
- Schläfrigkeit
- Kopfschmerzen
- Benommenheit
- Verwirrtheit
- Bewegungs- und Gangunsicherheit
- Magen-Darm-Beschwerden
- Paradoxe Reaktionen (z. B. akute Erregungszustände, Wutanfälle)
Was sind die Kontraindikationen für eine Therapie mit Alprazolam?
Alprazolam ist nicht für alle empfehlenswert. Es gibt Ausnahmefälle, die der Fachmann berücksichtigen muss:
- Menschen mit Atemwegserkrankungen, respiratorischer oder Leberinsuffizienz können Alprazolam nicht einnehmen.
- Weitere Kontraindikationen sind Myasthenia gravis sowie spinale und zerebelläre Ataxien.
- Auch sollte es nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.
Abschließend möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass Alprazolam zwar für die schnelle Behandlung von Angstzuständen wirksam ist, Psychopharmaka aber niemals eine endgültige Lösung sind. Sie mit einer psychologischen Therapie zu ergänzen, ist zweifellos der beste Weg, das Problem an der Wurzel zu bekämpfen.
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