7 Filme über die Kehrseite der Mutterschaft
In der idealen Welt ist die Mutterschaft eine Quelle positiver Gefühle. Der Wunsch Mutter zu sein ist stark und unbestreitbar. Schwangerschaft und Geburt sind harmonische Erlebnisse. Geduld, Ausgeglichenheit und eine tadellose Erziehung gehören zur Normalität. Der Geist ist stabil, die Liebe grenzenlos. Doch wie sieht es in der realen Welt aus? Wir sprechen heute über die Kehrseite der Mutterschaft.
Der Alltag ist oft kompliziert und keineswegs so rosig, wie wir gerne hätten. Natürlich ist die Mutterschaft wunderschön und hat viele positive Aspekte, doch wir dürfen die Schattenseiten nicht vergessen, die Machtlosigkeit, Frustration, Angst und Zweifel, die ebenfalls vorhanden sind.
Wir empfehlen heute verschiedene Filme, in der die Kehrseite der Mutterschaft und die komplexe Realität, die nicht mit dem Idealbild übereinstimmt, deutlich werden.
Die Kehrseite der Mutterschaft im Film
Die Mutterschaft hat viele Gesichter, sie kann schön und lustig sein, aber auch zutiefst schmerzhaft. Manchmal ist sie wie ein Regenbogen nach einem Sommergewitter, in anderen Augenblicken erlebst du Blitz und Donner. Das Lächeln eines Babys macht uns glücklich, doch sein Weinen sorgt für schlaflose Nächte… Folgende Filme präsentieren die Mutterschaft aus einer realistischen Perspektive, die nicht dem Ideal entspricht, das wir gerne hätten.
1. “Roma”
Der beste ausländische Film des Jahres 2019 (Golden Globes) erzählt unter der Regie von Alfonso Cuarón die Geschichte einer wohlhabenden Familie im Mexiko der 1970er-Jahre.
Cleo ist Hausmädchen und Kindermädchen. Sie liebt die Kinder der wohlhabenden Familie und wird von ihnen ebenfalls geliebt. Sie spielt in ihrem Alltag eine wesentliche Rolle, während die leibliche Mutter eine konfliktreiche und abwesende Ehe erlebt. Die Hauptdarstellerin muss sich jedoch immer wieder mit ihrer eigenen Mutterschaft auseinandersetzen und wird von Unsicherheit, Ablehnung, Schuldgefühlen und Angst überwältigt.
2. “Bad Moms”
“Bad Moms” (2016) präsentiert eine Mutter, die alles unter Kontrolle hat und die Bedürfnisse ihrer Kinder systematisch über ihre eigenen Wünsche stellt. Dieser Film regt zum Lachen und Nachdenken an, denn er zeigt den unrealistischen Druck und die Anforderungen, die die Gesellschaft an Mütter stellt.
Mila Kunis spielt Amy, eine Frau und Mutter, die sich um alle kümmert, nur nicht um sich selbst. Man könnte sie für eine hervorragende Jongleurin halten, wenn man bedenkt, dass ihr Leben mit einer Unzahl von Aufgaben und Verantwortlichkeiten verflochten ist, die sie bis zur Perfektion erfüllen muss – und das in Pfennigabsätzen.
3. “Wee need to talk about Kevin”
Es ist ein zutiefst rohes und unbequemes Psychodrama mit Tilde Swinton und Ezra Miller in den Hauptrollen. Die Mutterschaft hat hier einen schwierigen und schmerzhaften Kern, der die Grenzen des Gesunden verschiebt.
“We Need to Talk About Kevin” (2011) ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lionel Shriver und handelt von der dysfunktionalen Bindung zwischen einer Mutter, die ihren Sohn nicht liebt, und einem Sohn, der schon früh eine manipulative und soziopathische Persönlichkeit entwickelt, vielleicht weil er diese fehlende Bindung spürt. Kevin begeht Gräueltaten, die das Leben seiner Mutter zur Hölle scheinen.
4. Juno
Die Handlung dreht sich um Juno, ein junges Teenager-Mädchen, das schwanger wird. Sie wird mit Entscheidungen konfrontiert, die aufgrund ihres jungen Alters ihren Reifegrad übersteigen, und muss schwierige Alternativen wie einen freiwilligen Schwangerschaftsabbruch oder die Abgabe des Babys zur Adoption abwägen.
Dieser Film von Jason Reitman aus dem Jahr 2007 berührt kontroverse Themen wie den Wunsch, Mutter zu werden oder nicht, den vermeintlichen Mutterinstinkt und die Freiheit der Wahl. Zweifelsohne ist dies einer der ersten Filme, der eine lange verdeckte Realität auf den Tisch bringt.
5. Frau im Dunkeln
“Frau im Dunkeln” (2022) will die Romantisierung der Mutterschaft entmystifizieren und eine Geschichte enthüllen, die roher, aber nicht weniger wahrscheinlich oder unmöglich ist.
Leda (Olivia Coleman) ist eine 48-jährige Frau, die allein reist, obwohl die Erinnerungen an die Vergangenheit sie quälen und sich verstärken, als sie eine Bindung mit einer jungen Mutter eingeht, mit der sie ein Seebad an einem paradiesischen Strand teilt. Die Protagonistin fühlt sich schuldig, weil sie die Rolle der Mutter nicht so erfüllen konnte, wie es die Gesellschaft erwartet: liebevoll, bedingungslos und bereit, alles zu geben.
6. “Lady Bird”
Dieser Film nach dem Drehbuch und unter der Regie von Greta Gerwig erzählt mit großer Ehrlichkeit von der Beziehung zwischen einem Teenager und seiner Mutter. Er zeigt die Komplexität der Mutterschaft in dieser Phase.
Die Hauptdarstellerin schmiedet und bejaht ihre Identität, was ihr angesichts der Überzeugungen und des Lebensstils ihrer Mutter gegen den Strich zu gehen scheint. Sie will und muss sich von ihrer Mutter abgrenzen und ihr gleichzeitig nahe sein.
7. “Löwenkäfig”
In dieser argentinischen Produktion nach dem Drehbuch und unter der Regie von Pablo Trapero spielt Martina Gusmán die Hauptrolle. Es geht um die Komplexität der Mutterschaft im Gefängnis.
Dieser Film voller Gewalt, Ohnmacht und Angst erzählt das Leben von Julia, einer Frau, die bei einer medizinischen Untersuchung kurz vor ihrem Gefängnisaufenthalt entdeckt, dass sie schwanger ist. Ihr kleiner Junge wird geboren und verbringt seine ersten Lebensjahre im Gefängnis.
Die Beziehung zwischen der Hauptdarstellerin und ihrer Mutter ist konfliktreich, da die beiden sich nicht einig sind, was das Beste für den kleinen Jungen ist.
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