6 Dinge, die uns die Technik geraubt hat

6 Dinge, die uns die Technik geraubt hat
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Yamila Papa

Letzte Aktualisierung: 10. April 2023

Probier bei der nächsten Gelegenheit mal Folgendes aus: Schau an einem Ort voller Menschen um dich herum (in der Metro, im Wartezimmer beim Arzt, im Restaurant) und zähle, wie viele der anwesenden Menschen in ihr Handy oder Tablet versunken sind. Du wirst erstaunt sein über das, was du beobachtest!

Der Anteil der Technikanhänger wird bestimmt bei über 80% liegen. Alle vertieft in die sozialen Netzwerke, in Nachrichten, Videos, in die Mails… und wo bleibt da das Leben? Sicherlich deutlich hinter Facebook, WhatsApp, Gmail, YouTube, Android und Apple.

Was am meisten Besorgnis erregt, ist, dass die neuen Generationen, die im neuen Jahrtausend geboren wurden, mit der Technologie leben und sie gut zu verwenden wissen. Ein einjähriges Kind weiß, dass man zur Benutzung eines Handy den Zeigefinger auf dem Bildschirm bewegen muss. Ein Kind von zwei Jahren bittet seine Mutter, das Foto sehen zu dürfen, welches sie im gerade im Park geschossen haben. Und so könnten die Beispiele immer weitergehen.

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Hast du mal innegehalten und überlegt, welche Dinge uns die neuen Technologien wegnehmen?

Es stimmt, dass die Technik auch viele Vorteile mit sich gebracht hat. Es geht hier auch nicht darum, sich aus dem aktuellen Leben zu verabschieden, um mitten in den Bergen oder in einem buddhistischen Tempel zu leben. Aber alles hat eine Grenze und es ist ein schmaler Grat zwischen der Benutzung der Geräte für notwendige Dinge und der Abhängigkeit von ihnen.

Die neuen Technologien haben uns wichtige Teile unseres Lebens genommen, zum Beispiel folgende:

1 – Die eigenen Gedanken. Wir verbringen keine Zeit allein mit uns selbst. Wir meditieren nicht auf unserem Kissen. Wir denken nicht mehr darüber nach, was mit uns passiert oder welche Entscheidung wir treffen wollen. Wenn der Verstand nicht so angeregt ist, kann er frei schweben und uns helfen, Probleme zu lösen, brillante Ideen zu haben… Stück für Stück tötet die Technik unsere Kreativität und unsere Vorstellungskraft.

2 – Die Erfahrung, sich zu verlaufen. Was haben die Menschen gemacht, bevor es GPS gab? Sie fragten andere Passanten, versuchten, die Karte zu entziffern oder man hat sich verlaufen. Es gibt nichts Besseres, als in einer Stadt zu sein und das zu entdecken, was nicht im Touristenführer zu finden ist. So etwas passiert heutzutage quasi gar nicht mehr, weil wir ständig von der Navigationshilfe im Handy geleitet werden. Manchmal ist es schön, sich zu verlaufen, um Unbekanntem zu begegnen.

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3 – Die Möglichkeit, Unbekannte kennenzulernen. Kommen wir zum Beispiel zu der Reise zurück. Früher hast du einfach Menschen gefragt, die aussahen, als ob sie den Ort kennen würden und vielleicht haben sich einige davon in gute Freunde verwandelt. Ebenso können wir diese Tatsache auf unseren engen Freundeskreis anwenden. Über den Bildschirm kann man keine Gefühle verstehen, auch wenn wir noch so viele Emoticons oder Musik benutzen. Um Gefühle wahrzunehmen, müssen wir uns “live” ins Gesicht sehen können.

4 – Die Stimme der Stille. Die westliche Welt und die großen Städte sind voller Lärm. Doch Ruhe und Gleichgewicht findet man nur in der Stille. Wir können die Verbindung zu uns selbst aufbauen, die Abwesenheit von störenden Geräuschen genießen und anfangen, die wunderbare Ruhe kennenzulernen.

5 – Die Energie der Atmosphäre. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass die Geräte wie der Fernseher oder der PC unsere Zimmer mit schlechter Energie verseuchen. Deshalb ist es ratsam, sie nicht im Schlafzimmer zu haben oder sie zumindest nicht vor dem Schlafen anzuschalten.

Auf der anderen Seite sind wir es so sehr gewohnt, Fotos von all dem zu schießen, was wir sehen, dass wir die Möglichkeit verpassen, die wirkliche Schönheit der Landschaft zu genießen. Durch die Kamera oder über den Bildschirm des Handys kann man die Großartigkeit, die Gerüche, die Geräusche und die Gefühle gar nicht wertschätzen.

Fang an, unabhängig von den Geräten zu leben!

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6 – Die Entspannung. Bevor das Handy existierte, haben die Menschen ab und an kommuniziert, wenn sie weit voneinander entfernt gewohnt haben, oder haben sich besucht, wenn sie nah beieinander lebten. Die Angst, die heutzutage besteht, dass wir keine sofortige Antwort auf unsere Nachricht bekommen, macht uns jede Menge Stress. Ganz zu schweigen von den zwei blauen Haken bei WhatsApp oder der “gesehen”-Uhrzeit bei Facebook. Da können wir nur verrückt werden.

Wir nehmen unser Telefon mit ins Bad, wir schlafen mit dem Gerät neben unserem Kissen, wir lassen es auf unserem Schreibtisch im Büro oder in der Schule liegen. Sobald es klingelt oder vibriert, können wir nicht eine Sekunde warten, bis wir antworten. Wenn du die Benutzung der Technik verringerst, wirst du ruhiger und entspannter sein.

Und schließlich, wenn du dein Handy so viel benutzt, verlierst du den Blick fürs Detail und die Freude, dein Leben intensiv zu leben.

Wann war das letzte Mal, dass du einen Sonnenuntergang, den fallenden Regen oder fliegende Vögel gesehen hast?


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.