5 Lektionen, die ich lernte, als ich mich von allem Unnötigen trennte
Ich habe mich immer als eine minimalistische Person betrachtet, die Materielles, das sie hatte, zu schätzen wusste, oder es zumindest versuchte. Aber mein voller Kleiderschrank sowie die vielen Bücher, die sich in meinen Regalen und anderen Möbelstücken tummelten, zeugten vom Gegenteil. Ich besaß viele Dekoartikel, die für einen anderen Zweck designt worden waren. So begann ich also, mich von allem Unnötigen zu trennen. Dabei lernte ich fünf Lektionen, die mein Leben komplett änderten.
1. Jetzt benutze ich auch, was ich habe
Eine der ersten Lektionen, die ich lernte, war, dass mehr Gegenstände nicht automatisch mehr Optionen bedeuteten. Es dauerte tatsächlich lange, bis mir auffiel, dass ich trotz der vielen Kleidung in meinem Kleiderschrank letztendlich immer dasselbe anzog. Manche Kleidungsstücke wollte ich nur für bestimmte Anlässe aus dem Schrank holen, andere waren zu neu, um sie im Alltag anzuziehen. Am Ende verstaute ich sie ganz hinten im Schrank, in dem nur drei oder vier Kleidungsstücke waren, die wirklich gebraucht wurden.
Bücher, die du niemals lesen wirst, Gegenstände, die nur Platz wegnehmen – wenn du dich von Unnötigem trennst, wird sich dein Leben um 180 Grad drehen.
So kam es, dass ich aufräumte. Ich trennte mich von allem, das ich nicht benutzte, und zog endlich jene Kleidungsstücke an, die ich sehr mochte: Ich stellte mir nicht länger vor, wie es wäre, sie zu tragen, nein, ich trug sie. Ich entdeckte sogar Kleidungsstücke, von denen ich nicht mehr wusste, dass ich sie besaß und dass sie mir gefielen.
2. Ich denke nun zweimal darüber nach, ob ich etwas kaufe
Zweifellos war der vorherige Schritt notwendig, um diese weitere Lektion zu lernen. Als ich mir der vielen Kleidung bewusst geworden war, verspürte ich nicht länger das Bedürfnis, stets neue Kleidungsstücke zu kaufen.
Dasselbe passierte mir auch mit Büchern und anderen Gegenständen. Ich weiß, dass die Industrie versucht, uns etwas zu verkaufen und uns glauben lässt, dass wir es bräuchten, was in Wahrheit aber nicht so ist. Ein leistungsstarker Computer, eine Schokolade mit innovativem Geschmack, die wirksamste Fußcreme. Im Grunde genommen zu viele Sachen, die wir dann aber doch nicht benutzen.
In Bezug auf Nahrungsmittel stellt sich die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir sie vor dem Verfallsdatum aufbrauchen? Diese Frage stelle ich mir immer, vor allem wenn ich im Supermarkt vor den Milchprodukten stehe. Lebensmittel zu kaufen, um sie dann wegzuwerfen, ist sinnlos, genauso wie Gegenstände zu kaufen, nur damit sie das Regal zieren. Das ist eine sehr wertvolle Lektion!
3. Weniger Sachen, weniger Zeit
Das Beste daran, weniger zu haben, ist, dass wir viel weniger Zeit zum Aufräumen brauchen. Ich persönlich habe viel Zeit gebraucht, das ganze Bad zu putzen, weil dort Wäsche lag, Produkte für Haar und Körper herumstanden, Zeitschriften und zu viele Handtücher herumlagen. Es war ein regelrechtes Chaos. Das Wohnzimmer, das war voll von Büchern, die ich niemals lesen würde. Eigentlich verbrachte ich mehr Zeit damit, Gegenstände von einem Ort zum anderen zu bringen, anstatt zu putzen.
„Die Einfachheit ist die größte Zufriedenheit.“
Leonardo Da Vinci
Aus diesem Grund kann ich nun meine Zeit besser nutzen, jetzt, wo ich nur das wirklich Wichtige besitze, was ich auch tatsächlich benutzen werde. Unsere Zeit ist sehr wertvoll und je weniger Zeit wir verlieren, weil wir sie unnötigen Aufgaben widmen, umso besser ist das.
4. Ich konzentriere mich auf die Gegenwart
Eine der letzten Lektionen, die ich lernte, war, dass all diese Unordnung, die mich umgab, sehr eng mit meiner Vergangenheit verbunden war. Es gab Gegenstände, von denen ich mich nicht trennen wollte, weil sie mich an einen besonderen Moment erinnerten oder ein Geschenk waren. Doch sie würden für mich keinen Nutzen mehr haben, weil sie mir entweder nicht mehr gefielen oder weil sie abgenutzt und unbrauchbar geworden waren.
Andere, wie ich bereits eingangs erwähnt habe, häuften sich aus Angst davor, sie in der Zukunft doch noch einmal zu brauchen, an. Mir wurde auch klar, dass ich in diesem unwahrscheinlichen Fall auch etwas Neues kaufen könnte, ohne alles für immer aufzuheben. Ich sammelte also nicht länger Gegenstände mit der Rechtfertigung, sie irgendwann noch einmal gebrauchen zu können.
Ich begann, mich auf die Gegenwart zu konzentrieren, zu schätzen, was ich hatte, mich von dem zu trennen, was unnütz war, und mich von diesen Gedanken an die Vergangenheit zu lösen.
5. Materielles definiert nicht, wer ich bin
Das ist die letzte Lektion, die ich lernte, und die wirklich nützlich für mich war. Oftmals glauben wir, dass wir sind, was wir besitzen, vielleicht weil wir unseren Besitztümern einen großen Wert zuschreiben. Aber im Grunde genommen sind es nur Sachen und so stellte ich mir die Frage: “Was würde passieren, wenn man beispielsweise mein Auto stehlen würde?” Ich würde mich schlecht fühlen, aber man könnte es ersetzen.
Ich erinnere mich dabei an eine Meldung aus einem Dorf Spanien, in der es hieß, dass ein Mann gestorben war, weil er versuchte, sein Auto vorm Hochwasser zu retten. Das Ende vom Lied war, dass er bei dem Versuch ertrank. Ist es es wirklich wert, sein Leben für etwas Materielles aufs Spiel zu setzen?
„Miste aus, räume auf und ordne: Nichts raubt dir mehr Energie als ein unordentlicher Raum voller Sachen aus der Vergangenheit, die du nicht mehr brauchst.“
Dalai Lama
Mich von allem Unnötigen in meinem Leben zu trennen, öffnete mir die Augen für neue Sichtweisen. Die gelernten Lektionen lehrten mich, dass ich lieben kann, was ich besitze, es schätzen kann, aber niemals zu einer Sklavin dieser Gegenstände werden geschweige denn zulassen darf, dass sie mein Leben definieren. Denn Materielles macht uns nicht glücklich und wir können mit Wenigem zufrieden sein. Wie viel Geld habe ich beispielsweise an Sachen verloren, die niemals wirklich von Nutzen für mich sein werden? Wie viel Neues ist nicht in mein Leben gekommen, weil kein Platz dafür blieb?
Heute entschließe ich mich, meine Priorität zu sein:
Heute entschließe ich mich, glücklich zu sein
Heute entschließe ich mich dazu, ein bisschen
mehr auf mich zu achten, diesen… >>> Mehr
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Her Tea Leaves