5 Folgen von Überarbeitung

5 Folgen von Überarbeitung
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Die Folgen von Überarbeitung sind schwerwiegend, und dennoch ist sie für viele Menschen zur Normalität geworden. Es ist durchaus löblich, sich bei der Arbeit einzubringen – sie sollte jedoch nicht das ganze Leben bestimmen.

Menschen überarbeiten sich aus verschiedenen Gründen. Vielleicht reicht ihr Einkommen nicht aus und sie haben noch einen oder mehrere Nebenjobs. Es ist aber auch möglich, dass sie besonders viel arbeiten, weil sie in ihrem Job Erfolg haben möchten.

“Wir sind umgeben von Gadgets, die darauf ausgelegt sind, unsere Arbeit zu erleichtern, und dennoch haben wir wenig Freizeit.”

Laurence J. Peter

Es gibt auch Fälle, in denen Personen übermäßig viel arbeiten, um vor anderen Aspekten ihres Lebens zu fliehen. Die Gründe mögen ganz vielseitig sein. Deutlich wird jedoch, dass, wer überarbeitet ist, ein Problem hat, das gelöst werden sollte, bevor es zu spät ist. Schließlich können die Folgen schwerwiegend und langfristig sein. Die nachfolgenden fünf sind nur einige von ihnen.

1. Beziehungen werden vernachlässigt 

Zu den Folgen von Überarbeitung zählt primär das Vernachlässigen der sozialen Kontakte und Beziehungen. Damit sind gleichermaßen Freundschaften wie auch Partnerschaften gemeint. Dadurch, dass so viel Zeit der Arbeit gewidmet wird, hat man nur noch wenig Energie, um seine sozialen Kontakte zu pflegen. Es kommt auch nicht selten vor, dass jemand übermäßig viel arbeitet, um Schwierigkeiten in anderen Bereichen seines Lebens aus dem Weg zu gehen.

Ein abgebranntes Streichholz inmitten neuer Streichhölzer

Die Folgen von Überarbeitung sind auch in einer Beziehung deutlich spürbar. Der Partner fühlt sich häufig allein gelassen und hat das Gefühl, an zweiter Stelle zu kommen. Das Gleiche passiert auch mit der Familie oder Freunden. Auch sie nehmen den Mangel an Zeit wahr.

Ebenso hilft es einer Person, die kaum soziale Kontakte hat, wenig, wenn sie ständig Überstunden macht. Dadurch vertuscht man das Problem nur, es ist aber keine Lösung.

2. Erschöpfung als Folge von Überarbeitung

Wer zu viel arbeitet, leidet häufig auch an extremer Müdigkeit. Diese äußert sich zunächst in körperlicher und geistiger Erschöpfung. Auch wenn die betroffenen Personen dringend eine Pause bräuchten, haben sie aber meist das Gefühl, nicht weniger arbeiten zu können oder zu dürfen.

Oftmals entsteht dadurch eine gewisse Lustlosigkeit. Die Begeisterung schwindet und man verliert das Interesse an fast allem. Auch ein tiefes Gefühl von Traurigkeit kann erlebt werden. Von da an ist man nur noch einen Schritt weit von einer Depression entfernt. Manche Personen entwickeln auch verschiedene Ängste, die das Leben stark beeinträchtigen können.

3. Erhöhte Produktivität

Das Paradoxe ist, dass Überstunden nicht automatisch zu einer erhöhten Produktivität führen. Müdigkeit, Unaufmerksamkeit und Lustlosigkeit beeinflussen die Arbeitsweise. Man erledigt bestimmte Aufgaben nur noch, weil sie eben fertig werden müssen, und ist nicht darauf bedacht, die Qualität zu wahren.

Manche Personen sind hingegen davon besessen, alles perfekt zu machen. Trotzdem begrenzt die Überlastung durch die Arbeit auch ihre kreativen Fähigkeiten. Es wird immer schwieriger, innovativ und gleichzeitig effizient zu sein. Fühlt man sich ausgeruht und ausgeglichen, ist es auch leichter, seinen Aufgaben gerecht zu werden.

Die Folgen von Überarbeitung sind Müdigkeit und Erschöpfung

4. Gesundheitliche Probleme

Die Folgen von Überarbeitung sind auch auf physischer Ebene zu spüren. Der Körper sendet unterschiedliche Signale, wenn er überlastet ist: Zu viel Arbeit führt zunächst zu Magen-Darm-Beschwerden, einer schlechten Verdauung, Gastritis oder Verstopfungen. Auch Hautprobleme, plötzliche Allergien oder Erkältungen können auftreten.

Mit der Zeit werden die Probleme komplexer. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diejenigen, die übermäßig viel arbeiten, Schwierigkeiten haben, zu schlafen. Dauerhafter Schlafmangel kann sich dann in eine chronische Schlaflosigkeit verwandeln. Es gibt auch viele Fälle, in denen Bluthochdruck oder Kreislaufprobleme auftreten.

An dieser Stelle ist es wichtig, zu erwähnen, dass Überarbeitung auch zum Tod führen kann. Dabei handelt es sich nicht um einen Mythos. Wird dieser Umstand für eine lange Zeit über beibehalten, können Herzinfarkte oder Schlaganfälle die Folge sein.

5. Automatisierung und Bedeutungsverlust

Vor lauter Arbeit verliert das Leben allmählich an Reiz. So sehr der Job auch Einfallsreichtum und Kreativität erfordert, gibt es einen Punkt, an dem alles zur Routine wird. Um die Arbeitsbelastung auszuhalten, entwickeln betroffene Personen, ohne es vielleicht zu merken, verschiedene Automatismen. Diese Handlungsweisen vermeiden es, dass man sich Zeit zum Nachdenken nimmt.

Dies wiederum erzeugt vor allem ein Gefühl von Sinnlosigkeit. Von Zeit zu Zeit macht man sich Gedanken und fragt sich nach dem wahren Sinn des Lebens, ohne eine Antwort zu finden.

Holzpuppe mit vielen Gedanken

Die Folgen von Überarbeitung können schwerwiegend sein. Daher sollte man versuchen, es mit dem Arbeitspensum nicht zu übertreiben. Das Leben hat so viele Facetten, dass es sich negativ auf die geistige und körperliche Gesundheit eines Menschen auswirkt, wenn er sich lediglich auf einen Aspekt konzentriert. Wer überlastet ist, sollte nach Möglichkeiten suchen, sein Leben neu zu strukturieren und sich neuen Lebensweisen öffnen.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.