3 wunderschöne chinesische Fabeln

3 wunderschöne chinesische Fabeln
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Viele chinesische Fabeln, vor allem die älteren, sind Kurzgeschichten mit großartigen Lektionen. Die Chinesen haben sie von Generation zu Generation weitergegeben und viele von ihnen werden auch heutzutage noch an die Jüngeren vermittelt. In diesem Artikel stellen wir drei wunderschöne chinesische Fabeln vor.

Chinesische Fabeln wurden in aller Regel nicht aufgeschrieben, sondern mündlich übertragen. Sie stellen eine didaktische Methode dar, um die wichtigsten Werte der orientalischen Kultur an die neueren Generationen weiterzugeben.

Im heutigen Beitrag geht es um drei traditionelle Fabeln. Jede von ihnen konzentriert sich darauf, zu zeigen, welche Auswirkungen die Anerkennung von Werten und das Fehlen derselben haben.

Hier sind sie, viel Spaß!

Die Möwe und die Freundlichkeit

Eine von Hand gezeichnete Möwe fliegt.

In einem alten Königreich lebte ein wohlhabender und mächtiger Mann, der Möwen liebte. Jeden Morgen stand er auf und schaute auf das Meer, das sich in der Nähe seines Hauses befand. Er betrachtete diese weißen Vögel, die ihn stundenlang in Erstaunen versetzten.

Eines Tages fand er eine Möwe auf seiner Terrasse. Er war ziemlich geschockt und lief schnell zu ihr. Der Mann sah, dass sie verwundet war. Er nahm sie in den Arm und wies seine Ärzte an, sie zu heilen. Ihre Wunde war nicht sehr tief und die Möwe erholte sich schnell. Der Mann war begeistert.

Die Möwe erstaunte ihn so sehr, dass er beschloss, sie zu bewirten. Er befahl seinen Bediensteten, die besten Speisen zuzubereiten: Fasan, exotisches Fleisch, leckere Früchte und allerlei Köstlichkeiten. Die Möwe jedoch aß nichts davon. Der Mann versuchte, die Möwe zum Essen zu bringen, aber sie wollte einfach nicht. Drei Tage vergingen und die Möwe verstarb schließlich.

Dies ist eine chinesische Fabel, die uns lehrt, dass manchmal keine Liebe ist, was Liebe scheint, sondern Egoismus. Der Mann in dieser Geschichte war davon überzeugt, dass die Möwe die gleichen Dinge mögen würde, die er mochte. Er konzentrierte sich nur auf sich selbst, anstatt auf das, was die Möwe wirklich brauchte.

Zwei Männer unterhalten sich im Kreise ihrer Bediensteten.

Der Mann, der niemanden gesehen hat

Im alten Königreich Qi lebte ein Mann, der einen unstillbaren Durst nach Gold hatte. Leider war er sehr arm und seine Arbeit brachte ihm nicht viel Geld. Er hatte kaum genug, um zu überleben. Trotzdem faszinierte ihn die Idee, an Gold zu kommen.

Dieser Mann wusste, dass mehrere Händler an ihren Marktständen wunderschöne Goldfiguren aufgestellt hatten. Diese Gegenstände ruhten stets auf schönen Samtmänteln. Die reichen Männer der Stadt gingen dorthin, um sie zu betrachten. Manchmal kauften sie sie, manchmal nicht.

Plötzlich kam der Mann auf die Idee, eine der Gestalten, die so hell in der Sonne strahlten, zu stehlen. Eines Tages zog er seine beste Kleidung und Ornamente an und ging zum Markt. Er gab vor, die Goldfiguren zu beobachten, steckte dann plötzlich eine ein und floh. Er wurde sehr schnell gefasst.

Die beiden Wachen fragten ihn, warum er sich entschieden hatte, diese Figur am helllichten Tag vor Hunderten von Zeugen zu stehlen. Der Mann sagte ihnen, dass er an diese Dinge nicht einmal gedacht hätte. Er sei nur darauf aus gewesen, die Goldfiguren zu bekommen, sonst nichts. Dies ist eine der chinesischen Fabeln, die die Blindheit thematisiert, die mit Gier einhergeht.

Der Mann, der von Drachen besessen war

Es lebte einmal ein Mann, der von Drachen besessen war. Er bewunderte ihre Form und ihr Aussehen. Er war sehr aufgeregt, wenn er Bilder von ihnen ansah, wie sie Feuer durch ihre Mäuler spien und alle ihre Feinde töteten.

Dieser Mann war so besessen von jenen Wesen, dass er sich jede einzelne Geschichte merkte, die Drachen erwähnte. Er hatte außerdem gigantische Gemälde von Drachen, die sich über die Wände und die Decke seines Hauses erstreckten. Sein Haus sah aus wie ein Tempel, der Drachen gewidmet war.

Chinesische Drachen fliegen im Himmel.

Eines Nachts, als er es am wenigsten erwartet hatte, platzte ein Drachenkopf durch eines der Fenster seines Hauses. Ohne dem Mann Zeit zur Reaktion zu geben, begann der Drache, überall Feuer zu speien. Der Mann rannte davon und fing an zu schreien.

Dies ist eine der chinesischen Fabeln, die uns lehrt, konkrete Realitäten zu achten, anstatt die, die wir in unserem Kopf schaffen.

Chinesische Fabeln sind sehr lehrreich, weil sie uns zeigen, wie wichtig soziale Werte sind. Wir hoffen, du hast aus unseren drei Fabeln ebenso deine Lehren ziehen können.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.