3 Wege, auf die Ehrlichkeit deine Gesundheit verbessern kann
Ehrlichkeit ist eine Eigenschaft, die von der Gesellschaft sehr geschätzt wird. Als Kinder wird uns beigebracht, nicht zu lügen, aber uns wird auch gezeigt, wie man lügt. Wir lernen, dass Lügen interessante Vorteile haben können und dass es nur sehr selten ans Licht kommt, wenn wir lügen und deshalb eine gute Option ist.
Ehrlich zu sein heißt nicht, ohne Filter durchs Leben zu gehen und die Wahrheit herauszuposaunen. Manchmal ist die Absicht tatsächlich nicht, die Wahrheit zu sagen, sondern sie als einen Akt von Aggression oder Selbstgefälligkeit zu benutzen. Oder einfach nur, seinem Ärger Luft zu machen, immer unter dem Vorwand von Ehrlichkeit.
Worte erreichen das Herz, wenn sie von Herzen kommen.
Rabindranath Tagore
Im Allgemeinen ist Ehrlichkeit jedoch eine große Stärke und bietet viele Vorteile. Unsere Beziehungen mit anderen Menschen verbessern sich merklich, wenn wir ehrlich sind. Wir erhalten im Gegenzug auch Ehrlichkeit, was Missverständnisse vermeidet.
Und obendrauf hat Ehrlichkeit positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Im Folgenden präsentieren wir drei Gründe, die diese Hypothese untermauern.
1. Ehrlichkeit verbessert unser Selbstbewusstsein
Eine Studie vom Psychologen Robert S. Feldman, tätig an der University of Massachusetts (Massachusetts, USA) hat gezeigt, dass Menschen etwa einmal pro 10-minütiger Konversation lügen. Er hat auch geschlussfolgert, dass der Hauptgrund zur Lüge der ist, freundlicher oder kompetenter zu erscheinen, als man wirklich ist. Mit anderen Worten: Man will Freundschaft oder Bewunderung von anderen erhalten.
Basierend auf dieser Studie haben andere Experten vorgeschlagen, dass diese Arten von Lügen die Funktion haben, die Realität vor anderen zu verschleiern. Der Grund ist, dass Menschen im tiefsten Inneren ihre Leben und ihre Art zu sein als uninteressant und nicht würdig, von anderen Leute anerkannt zu werden, befinden.
Das Interessante an all dem ist, das Authentizität einer der meist geschätzten und bewunderten Charakterzüge ist. Das heißt: Je ehrlicher ein Mensch ist, wenn er über sich selbst spricht, desto wahrscheinlicher ist es, dass er die Sympathie und Bewunderung von anderen erhält. Das alles trägt zu einem Zuwachs an Selbstbewusstsein bei, welcher in folgenden Kreis führt: Mehr Ehrlichkeit, mehr Akzeptanz, gesteigertes Selbstbewusstsein, mehr Mut zur Ehrlichkeit.
2. Ehrlichkeit vermindert Angst
Das Problem an Lügen ist, dass sie dich in einen niemals endenden Strudel aus noch mehr Lügen bringen. Wenn du jemandem sagst, dass du zum Beispiel ein Rockstar bist, dann musst du hunderte weiterer Lügen erfinden, damit deine Lüge glaubhaft wird. Für die lügende Person ist es das Schlimmste, wenn herausgefunden wird, das sie nicht die Wahrheit sagt.
Sie braucht also nicht nur eine gute Vorstellungskraft, sondern muss wahrscheinlich auch eine Menge Zeit darauf verwenden, ihre Geschichte klar zu strukturieren, sodass sie nicht bei ihrer Lüge ertappt wird. Das heißt, dass sie ein gutes Gedächtnis braucht, damit sie sich selbst nicht widerspricht.
Das erfordert einen hohen emotionalen Aufwand, der – früher oder später – in Stress und Angst ausartet. Sie muss ihre Aufmerksamkeit behalten, sodass sie sich nicht vertut, was nur zu mehr Anspannung führt.
Wenn du ehrlich bist, dann musst du niemals so viel Gewicht mit dir herumschleppen. Du musst keine Erklärungen erfinden oder Zeit damit verbringen, deine Geschichte mit Details aufzupolieren. Das erlaubt es dir, entspannter zu sein und natürlicher zu handeln, was eine enorme emotionale Energieverschwendung vermeidet, sodass du deine Power für Wichtigeres benutzen kannst.
3. Eine Studie über Ehrlichkeit und Gesundheit
Doktor Anita E. Kelly, Professorin für Psychologie an der University of Notre Dame du Lac (Indiana, USA) und Direktorin der Templeton Foundation, hat eine Studie durchgeführt, um die Effekte von Ehrlichkeit auf die Gesundheit zu untersuchen.
Um das zu tun, hat sie 72 Freiwillige gesucht und sie in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde dazu angeleitet, in all ihren Unterhaltungen komplett ehrlich zu sein, während die andere Gruppe keine Anweisungen zur Ehrlichkeit erhielt. Die Gruppe, die ehrlich sein sollte, durfte nicht lügen, auch nicht über scheinbar triviale Themen.
Die Übung dauerte fünf Wochen. Während dieser Zeit wurde die Gesundheit der Teilnehmer beider Gruppen beobachtet und wöchentlich polygraphische Tests durchgeführt. Als das Experiment vorbei war, konnte ein klarer Unterschied in Bezug auf die Gesundheit zwischen den Menschen, die ehrlich waren, und den Menschen, die gelogen haben, festgestellt werden: Erstere hatten weniger Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schwindel und Übelkeit.
Die Ergebnisse waren so ermutigend, dass auch die Wissenschaftlerin beschloss, im folgenden Winter komplett ehrlich zu sein. Sie nahm wahr, dass sie nicht mehr so viele Stunden schlafen musste. Außerdem bekam sie keine Erkältungen mehr, die sie normalerweise immer im kalten Winter hatte.