12 Arten von Einstellungen, die unser Verhalten prägen
Unsere Einstellungen prägen unsere Verhaltensweisen. Sie können als Motivator für Veränderungen dienen, doch wir wissen auch, dass es Variablen gibt, die wir nicht kontrollieren können. Auf der Grundlage dieser Akzeptanz geht es darum, wie wir uns in verschiedenen Situationen positionieren, wie wir mit den kontrollierbaren Elementen umgehen und wie wir uns Widrigkeiten stellen. Dieser rote Faden prägt und verbindet die wichtigsten Ereignisse unseres Lebens miteinander.
Was sind Einstellungen?
Jeder von uns reist mit einer Reihe von Überzeugungen, Emotionen und Verhaltensweisen, die bestimmen, wie wir uns angesichts der Veränderungen in unserem Umfeld verhalten. Sie ermöglichen es uns, schneller und kontrollierter auf Ungewissheiten zu reagieren.
Genau diese Art zu handeln und uns angesichts bestimmter Reize zu verhalten, nennen wir Einstellung. Konkret sind Einstellungen organisierte Überzeugungen und Kognitionen, die mit einer affektiven Ladung für oder gegen ein bestimmtes soziales Objekt ausgestattet sind und zu einer Handlung prädisponieren (Rodriguez, 1987).
Die Einstellung bezieht sich immer auf etwas, das über sie selbst hinausgeht, auf ein Objekt der Einstellung. Diese Objekte können konkret oder abstrakt sein (Freiheit, Gleichheit), es können Ideen, Meinungen oder Verhaltensweisen, Personen oder Gruppen sein. Eine Einstellung kann sich jederzeit entwickeln und kann positiv oder negativ sein.
Die Struktur, die zu einer bestimmten Einstellung führt, ist im Grunde die Integration von Bewertungen, die auf einer, zwei oder drei Komponenten (Überzeugungen, Emotionen und Verhalten) basieren. Es kann sein, dass die Urteile nicht übereinstimmen.
Zum Beispiel können Überzeugungen für das Objekt günstig sein, während Gefühle ungünstig sind. Wenn die Elemente einer Komponente oder verschiedene Komponenten im Zusammenspiel nicht mit der Handlung übereinstimmen, sind die Einstellungen ambivalent (Orduña, 2020).
Die Funktionen der Einstellungen
Welche Funktion haben Einstellungen in unserem Leben? Warum sind sie so wichtig? Nach Katz (1960) gibt es vier grundlegende Funktionen von Einstellungen, die wir hervorheben können:
- Wissensorganisation: Wir werden ständig von der Umwelt stimuliert, deshalb muss unser Verstand Informationen strukturieren, ordnen und kohärent machen. Einstellungen helfen uns dabei, indem sie Informationen in positive und negative Begriffe strukturieren und ordnen. Sie helfen uns also vorherzusagen, was uns in bestimmten Situationen erwartet.
- Instrumentelle Funktion: Einstellungen helfen uns, Verstärkung zu erhalten oder Bestrafung zu vermeiden. Sie ermöglichen es uns, unsere Ziele zu erreichen und haben bestimmte Vorteile. Eine gute Einstellung zur Arbeit kann uns zum Beispiel helfen, von einem Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.
- Identitätsfunktion und Ausdruck von Werten: Wir drücken unsere Einstellungen oft aus, indem wir Meinungen zu verschiedenen Themen äußern. Diese Äußerungen dienen dazu, andere darüber zu informieren, wer wir in Bezug auf unsere Werte und Prinzipien sind.
- Verteidigungsfunktion des Selbst: Einstellungen können uns auch dabei helfen, unser Selbst zu verteidigen. Sie schützen unser Selbstwertgefühl und unser Selbstkonzept und ermöglichen es uns, zufrieden und im Einklang mit uns selbst zu leben.
12 Arten von Einstellungen
Es gibt verschiedene Arten von Einstellungen, die nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert werden. Diese Klassifizierung bedeutet nicht, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Einstellungen sind dynamisch und stehen in Wechselwirkung zueinander.
1. Nach ihrer Wertigkeit
- Positive Einstellung: Diese Art der Einstellung ermöglicht es uns, das Objekt positiv zu bewerten. Sie bringt uns näher an sie heran und hilft uns, die Ziele zu erreichen, die wir uns gesetzt haben. Sie stimmt uns optimistisch, auch wenn die Umstände entmutigend sind.
- Negative Einstellung: Dies ist eine ungünstige und pessimistische Neigung gegenüber dem Objekt der Einstellung. Sie kann dazu führen, dass wir bei Schwierigkeiten aufgeben und uns nicht aktiv um Veränderungen bemühen, auch wenn dies nötig wäre. Das kann zu Vermeidungsverhalten und einer beschwerenden Reaktion führen.
2. Einställungen nach der Tätigkeitsorientierung
- Proaktive Einstellung: Sie kann uns helfen, die Initiative zu ergreifen. Sie fördert Kreativität und Innovation.
- Reaktive Einstellung: Im Gegensatz zur vorherigen ist diese Einstellung nicht aktiv, sondern passiv. Es geht nur um die Bereitschaft, auf äußere Reize zu reagieren.
3. Nach der Motivation zum Handeln
- Egoistische Einstellung: Sie zielt darauf ab, eigenen Ziele zu erreichen, ohne auf die Bedürfnisse anderer Menschen Rücksicht zu nehmen. Diese Einstellung sucht einen Vorteil für das eigene Leben auf Kosten anderer.
- Altruistische Einstellung: Sie stellt unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurück und konzentriert sich auf andere. Es gibt kein Interesse daran, durch die Arbeit für andere einen eigenen Nutzen zu erzielen.
4. Beziehungsbedingte Einstellungen
- Kollaborative Einstellung: Sie fördert die Interaktion mit anderen Menschen und sucht gemeinsam nach Lösungen für Widrigkeiten. Diese Einstellung fördert die Teamarbeit, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
- Manipulative Einstellung: Sie führt dazu, dass wir andere als Instrument oder Werkzeug betrachten.
- Aggressive Einstellung: Das ist eine Verhaltensweise, mit der wir andere provozieren, beleidigen oder respektlos behandeln. Das kann dazu führen, dass wir Menschen unterbewerten und sie übergehen.
- Passive Einstellung: Auf der Beziehungsebene führt diese Art von Haltung dazu, dass wir keine Initiative ergreifen und darauf warten, dass andere es tun. Das kann sogar zur Abhängigkeit führen.
- Durchsetzungsfähige Einstellung: Das ist eine Haltung, bei der wir unsere Rechte und Prinzipien verteidigen, ohne jemanden zu missachten. Sie hilft uns auch dabei, uns auszudrücken, ohne andere zu überfordern.
- Permissive Einstellung: Sie kann dazu führen, die Übertretung der Norm zu tolerieren. Es ist eine Einstellung, in der wir Dingen zustimmen, ohne uns dagegen zu wehren, selbst wenn sie schädlich sind.
Sind Einstellungen erlernt oder vererbt?
Einstellungen haben eine große Lernkomponente. In unserer Interaktion mit dem Kontext und den Erfahrungen, die wir im Laufe der Jahre sammeln, entwickeln wir bestimmte Einstellungen zum Leben und zur Welt. Dieses Lernen kann durch Assoziation, Verstärkung, Beobachtung oder Modellierung erfolgen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass bestimmte Verhaltensweisen ein genetisches Korrelat haben, das unser Überleben begünstigt hat, z. B. die Angst vor Schlangen oder der Ekel vor bestimmten Gerüchen. Es wurde sogar festgestellt, dass bei eineiigen Zwillingen die Einstellungen stärker miteinander korrelieren als bei zweieiigen Zwillingen, selbst wenn sie bei der Geburt getrennt wurden (Baron und Byrne, 2005).
Einstellungen sind ein Zusammenspiel von Umweltfaktoren (Lernen) und genetischen Faktoren (Vererbung), die das Verhalten unter bestimmten Umständen bestimmen, mit dem Ziel, Wissen zu organisieren, unsere Identität zu bekräftigen, unsere Werte auszudrücken oder unser Selbstwertgefühl und Selbstkonzept zu schützen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Baron, R. y Byrne, D. (2005). Psicología social (10ª ed.). Pearson Educación. https://www.academia.edu/17262283/Psicologia_Social_Robert_A_Baron_Donn_Byrne
- Katz, D. (1960). The functional approach to the study of attitudes. Public opinion quarterly, 24(2), 163-204. https://academic.oup.com/poq/article-abstract/24/2/163/1884959?login=false
- Gaviria, E., Cuadrado, I. y López, M. (2009). Introducción a la Psicología Social. Editorial Sanz y Torres. https://books.google.com.co/books?id=QizeDwAAQBAJ&printsec=copyright&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false
- Rodrigues, A. (1987). Psicología social (2ª Ed.). Trillas. https://www.academia.edu/31686661/PSICOLOGIA_SOCIAL
- Alarcón, P. (2019). Teorías conductuales del aprendizaje. https://www.academia.edu/38101991/TEOR%C3%8DAS_CONDUCTUALES_DEL_APRENDIZAJE