Emotionen ausdrücken: 11 Schritte in die richtige Richtung

Emotionen ausdrücken: 11 Schritte in die richtige Richtung

Letzte Aktualisierung: 03. Mai 2017

Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, ihre Emotionen auf richtige Weise auszudrücken, sie zeigen sie entweder zu übertrieben oder zu wenig. Deine Emotionen richtig und in angemessenem Maße ausdrücken zu können, hilft dir in deinem Privat-, Sozial- und Arbeitsleben weiter, wie du es dir nie hättest vorstellen können.

Viele Theorien oder Techniken zeigen, wie man Emotionen unterdrücken oder kontrollieren kann, jedoch haben sich diese nicht als sehr effektiv erwiesen, da Emotionen und Gefühle etwas Spontanes sind, das automatisch in uns entsteht.

Die Vermeidung und Unterdrückung deiner Emotionen kann negative körperliche Folgen haben, was als wissenschaftlich erwiesen gilt. Aktuelle Therapien wie die Akzeptanz-und Commitmenttherapie oder Techniken wie Mindfulness können uns hingegen dabei helfen, unsere Emotionen zu akzeptieren und mit ihnen umzugehen, so als wären wir manchmal unsere eigenen Beobachter.

Nachdenkliches-Maedchen

Wenn du zum Beispiel emotional sehr nervös und ängstlich bist und du versuchst, dies zu vermeiden, aber nicht weißt, wie du diese Nervosität kanalisieren und ausdrücken kannst, dann kann das zu einer erhöhten Herzfrequenz, Schweißausbrüchen oder Atemschwierigkeiten führen. Wenn du Gefühle unterdrückst, dann kann dies Spannungen im Hals, im Gesichtsbereich, an verschiedenen anderen Muskeln und auch im Wirbelsäulenbereich erzeugen. Wenn du deine Gefühle einsperrst, ohne sie auszudrücken, dann kann dies zu psychosomatischen Krankheiten, Kopfschmerzen oder Magenproblemen führen. Es ist eine Tatsache, dass unsere Gefühle unsere Gesundheit beeinflussen.

11 Schritte, um unsere Emotionen ausdrücken zu können

Mit etwas Training und durch Befolgung ein paar einfacher Schritte kannst du deine Emotionen besser erkennen und sie entsprechend ausdrücken. Im Folgenden zeigen wir dir, um welche Schritte es sich handelt, damit du sie üben kannst:

  • Identifiziere Gefühle und Empfindungen: Wenn sich etwas in unserem Organismus als Reaktion auf etwas in unserer Umgebung oder als Reaktion auf unsere eigenen Gedanken verändert, dann solltest du dich fragen: Was fühle ich? Welche körperlichen Symptome nehme ich war? Was ist der Grund? Warum passiert dies gerade jetzt?
  • Lerne, deine Gefühle zu erkennen: Wenn wir einmal unsere Gefühle und Empfindungen erkannt haben, dann müssen wir analysieren, welche Ursache sie haben und welche Anzeichen wir für sie erkennen können. Versuche, eine Liste aller Emotionen zu machen, und welche körperlichen Folgeerscheinungen diese bei dir auslösen.
  • Achte auf die Reaktion deines Körpers: Emotionen beeinflussen eigenständig das limbische System und auch andere Teile des Nervensystems des Körpers, und es ist zu Beginn sehr schwierig, sie auf irgendeine Weise zu beeinflussen. Nimm dir einen Moment Zeit und warte, bis das Gefühl sich etwas beruhigt, um so in aller Klarheit über es nachdenken zu können, und auch über das, was du als nächstes sagen wirst.
  • Achte mehr auf deine Antwort als auf die Situation selbst: Du glaubst, dass die Ursache für deine Nervosität die Situation ist, in der du dich befindest, aber das wahre Problem liegt in deiner emotionalen Antwort. Beobachte dich und du wirst merken, dass du genauso gespannt auf eine Situation reagierst, wenn du einen Zettel nicht finden kannst wie wenn du eine unberechtigte Anzeige für Fehlverhalten im Straßenverkehr bekommst. Das Einzige, was du hier ändern kannst, ist deine Reaktion.
  • Drücke deine Emotionen auf adäquate und angemessene Weise aus: Wenn du einmal das Vorherige verstanden hast, dann wirst du deine Emotionen auch kontrollierter ausdrücken können, auch wenn du immer noch ein paar Schritte mehr erlernen kannst, um zu verstehen, was mit dir passiert und wie du dem Ausdruck verleihen kannst.
  • Versuche, deinen Körper bewusst zu erfahren: Wenn du bestimmte Emotionen spürst, dann zeige auf den Teil deines Körpers, in dem sie sich manifestieren. Bringe sie mit einer bestimmten Farbe und einem bestimmten Muster in Verbindung, lokalisiere sie an einem bestimmten Ort und versuche, eine andere Beziehung zu ihnen aufzubauen. Du bist derjenige, der all diese Teile und Emotionen in der Hand hat, es sind nicht sie, die über dich bestimmen.
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  • Versuche, ehrlich mit dem zu sein, was du fühlst und was du machst: Wenn dir in Wirklichkeit eine Person komplett gleichgültig ist, warum versuchst du dann weiterhin, ihr gut zu gefallen? Oder wenn dich etwas irritiert, stört oder du sauer bist, warum gehst du dann einem klärendem Gespräch aus dem Weg?
  • Wähle die beste Situation, um dich auszudrücken: Es bringt nichts, mit deinem Chef ein konstruktives Gespräch führen zu wollen, wenn du den falschen Moment dafür wählst. Analysiere die Situation, die Menschen in deiner Umgebung und dich selbst und wähle den passendsten Moment.
  • Achte auf die Form der Kommunikation: Freundlicher Tonfall, aufmerksames Zuhören, in die Augen schauen und Verwendung von Sätzen wie “Ich bin etwas gestresst”  anstatt “Die Situation in der Firma hat mich gestresst”.  Du gehst so einer direkten Konfrontation aus dem Weg und erklärst trotzdem, was geschehen ist,  und die andere Person wird implizit schon verstehen, dass dein Stress eine klare Ursache hat: Die Arbeit.
  • Nimm deinen Körper zu Hilfe, um das auszudrücken, was du fühlst: In dem Fall, in dem du zum Beispiel erklärst, dass du Stress hast, lege etwa deine Hand auf dein Herz, deinen Kopf oder auf den Magen. So gibst du zu verstehen, dass du unangenehme Dinge durchlebst und dass es gut für dich und die gesamte Umgebung wäre, wenn dies nicht so weiter geht.
  • Es ist fundamental wichtig, deine Emotionen zu visualisieren und zu lokalisieren: Du bist die Person, die dafür verantwortlich ist, mit deinen Gefühlen umzugehen: Stets wissend, dass du sie nicht verstecken, sondern ausdrücken solltest, um dir Luft zu verschaffen und damit du verstanden wirst.

Wie beruhigst du deine Emotionen und Gefühle, wenn du allein bist?

Manchmal hat unser emotionales Unwohlsein nichts mit einer konkreten Situation zu tun. Wir können wegen Erinnerungen traurig sein, weil wir bei schlechter Gesundheit sind oder wegen anderer trauriger Gedanken, die uns durch den Kopf schwirren. Du kannst das anwenden, was wir zuvor bereits gesagt haben: Akzeptiere es als etwas, was zu dir gehört, lass das Unwohlsein zu, akzeptiere, das du eine lebendige Person bist, die zwangsläufig auch solche Emotionen in sich trägt.

Die Emotionen sind Teil unser Evolution als menschliche Spezies und auch etwas, was uns von anderen Spezies unterscheidet, die diesen Planeten bewohnen. Die Emotionen sind etwas Natürliches, kämpfe deshalb nicht andauernd gegen sie an. Lass sie bei dir sein, doch unternimm gleichzeitig solche Dinge, die dich normalerweise beruhigen können, wie etwa mit einer bestimmten Person reden, schreiben oder spazieren gehen.

Wenn sehr intensive Emotionen, wie etwa Wut, auftreten, dann kann ein Extremsport sehr empfehlenswert sein. Dies erlaubt dir, all diese Wut und all den Stress loszuwerden, den du in dir angehäuft hast.

Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Christian Schloe


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.