Wie wir unser Selbstbewusstsein stärken
Ein gesundes Selbstbewusstsein ist für jeden von uns absolut notwendig, denn nur so können wir dem Leben voller Freude und Vertrauen entgegentreten. Das wiederum führt dazu, dass wir unsere Ziele besser erreichen und sich mehr Türen für uns öffnen. In der Folge werden wir in allen Bereichen zufriedener mit uns selbst sein.
6 Anzeichen eines zu geringen Selbstbewusstseins
- Konformismus, fehlende Motivation: Die Person kämpft nicht weiter für ihre Träume, weil sie glaubt, nicht in der Lage zu sein, sie zu erfüllen. Sie schreibt sich selbst einen geringen Wert zu.
- Schüchternheit, Ängste, Unsicherheiten: Unendliche Angst davor, das Gesicht zu verlieren, was andere von uns denken könnten, etwas Lächerliches zu tun. Unvermögen, die Initiative für etwas zu ergreifen.
- Vernachlässigung des äußeren Erscheinungsbild und fehlende Aufmerksamkeit für Lebensgewohnheiten: Die Betroffenen kümmern sich nicht mehr darum, wie sie aussehen. Im anderen Extremfall übertreiben sie es mit der Schönheitspflege, um ihr fehlendes Selbstvertrauen zu überschminken. Sie pflegen keinen gesunden Lebensstil, essen ungesund, treiben keinen Sport usw.
- Negative Einstellung und Steifheit: Jeglicher Vorfall, jeder Fehler, den man macht, ist ein Grund mehr für fehlenden Respekt sich selbst gegenüber und dafür, sich selbst herunterzuziehen und zu beschuldigen. Die Betroffenen sind wenig flexibel und haben kaum Verständnis für sich selbst.
- Weigerung, Veränderungen zu akzeptieren und Perfektionismus: Die Person regt sich zu sehr über jegliche Veränderungen in ihrem Leben auf, selbst wenn es sich um eine positive Veränderung handelt. Sie tut auch lieber immer weiter das Gleiche, weil sie fürchtet, sich in einem neuen Bereich nicht eingliedern zu können. Sie ist außerdem perfektionistisch, da die Tatsache, etwas falsch gemacht zu haben, Grund zu neuen Selbstanschuldigungen, innerlichem Streit und Selbsterniedrigung gibt.
- Andere schlecht behandeln: Viele Menschen mit geringem Selbstwertgefühl gehen auf andere los, um sich selbst besser zu fühlen. Wenn sie es schaffen, jemanden anderes in die Opferrolle zu versetzen, haben sie das Gefühl, sich in einer Machtposition zu befinden, die über der anderen Person steht. Diese Situation stellt für sie eine Erleichterung und gleichzeitig eine Täuschung dar, da sie nur scheinbar überlegen sind.
Was können wir tun, um unser Selbstbewusstsein zu stärken?
Im Folgenden zeigen wir 8 Gewohnheiten auf, die uns zu einem gesunden Selbstbewusstsein verhelfen können.
Sich selbst kennen
Jemand, der sich selbst nicht kennt, kann sich auch nicht selbst lieben. Hast du schon einmal jemanden geliebt, den du nicht kanntest? Das ist nicht sehr wahrscheinlich, denn Liebe entsteht aus Wissen und emotionalem Entdecken.
Es ist sehr wichtig, die eigenen Tugenden und Schwächen zu kennen, denn wer sie nicht kennt, kann mit den folgenden Schritten nichts anfangen. Es kommt häufig vor, dass wir kein realistisches Bild von uns haben, weil ein geringes Selbstbewusstsein bewirkt, dass wir die Realität verzerrt wahrnehmen und uns alles übermäßig negativ erscheint. In diesem Fall wäre es notwendig, auf die Hilfe einer anderen Person zu vertrauen. Eine Person, die du nicht nur kennst, sondern die auch Dinge weiß, die dir weiterhelfen können.
Wenn wir erst einmal wissen, wer wir sind und wo unser Weg uns hinführt, können wir diesen Weg ins unserem Leben auch zielstrebiger entlanggehen. Ein Vogel kann beispielsweise besser fliegen, als jedes andere Lebewesen, aber wenn du ihn ins Wasser setzt, kann er meist nur wenig damit anfangen. Eine Person kann sich perfekt mit dem Programmieren von Computern auskennen, aber mag vielleicht Schwierigkeiten mit Handarbeiten haben. Das Schlaueste wäre es dann, den Weg des Programmierens zu verfolgen, nicht den des Handwerks.
Häufig kennen wir uns aber selbst nicht genügend und wählen den falschen Weg. Wenn du deine Stärken und Schwächen nicht kennst, wird dein Leben nicht die richtige Richtung nehmen.
Konzentriere dich auf deine Tugenden
Wir alle haben unsere Vorzüge und auch unsere schlechten Seiten. Absolut jeder hat beides, aber diejenigen Personen, die sehr selbstsicher wirken, konzentrieren sich auf ihre Vorzüge und lassen somit ihre Schwächen in den Hintergrund treten.
Gedanken sind wie Schneebälle, die immer weiter rollen und größer werden. Deshalb werden deine Schwächen, deine Unsicherheit und dein Unwohlsein wachsen, wenn du dich auf sie konzentrierst. Wenn du dich andererseits auf deine Stärken konzentrierst, wirst du dich zunehmend sicherer fühlen.
Halte deine Gedanken im Zaum
Menschen mit geringem Selbstbewusstsein geben in der Regel den negativen Gedanken über sich selbst jede Menge Raum. Sie machen sich selbst nieder, denken, dass sie unfähig sind, halten andere für besser usw. Manch einer kritisiert und beschimpft sich sogar selbst permanent.
Wir müssen uns selbst respektieren und liebevoll behandeln, denn wenn wir das nicht tun, ist es für unser Selbstbewusstsein unmöglich, zu wachsen. Versuche, deine Denkgewohnheiten und deinen inneren Dialog zu verändern. Gewöhne dir an, dir selbst gegenüber eine positive Sprache und Lob zu verwenden. Sei geduldig mit dir selbst, und vor allem, sei flexibel und verständnisvoll. Dich selbst mit Negativität zu bombardieren lässt dich nur weiter und weiter in die Unsicherheit sinken.
Du hast einen Feind in deinem Inneren, der dich permanent sabotieren will und dir zuflüstert: „Du kannst das nicht”, „du bist unfähig”, „das ist nicht dein Ding”, „das hast du nicht verdient”, „das bist du nicht wert”, „du wirst es falsch machen, probier es erst gar nicht”, und so weiter und so fort. Ersetze diesen Feind durch einen Verbündeten, der dich wertschätzt und dir sagt: „Du schaffst das”, „du kannst das”, „du hast es verdient”, „ich liebe dich”, „du bist toll”, „versuch es und wenn es nicht klappt, ist es auch nicht so schlimm. Du wirst daraus lernen und es irgendwann richtig machen”, und ähnliche, motivierende Phrasen.
Wenn du dir angewöhnst, dein eigener Verbündeter statt dein eigener Feind zu sein, wirst du selbstsicherer werden, denn die Worte, die du denkst, sind der bestimmende Faktor, der dich davon überzeugt, an dich zu glauben.
Höre auf, in Schubladen zu denken
Nimm jede einzelne Schublade in deinem Kopf aus ihren Schienen. Wenn du ein geringes Selbstbewusstsein hast, fühlst du dich wahrscheinlich schlechter als andere. Oder du denkst, dass du nichts wert bist, weil du arbeitslos bist, weil du keinen Partner hast… Die gute Nachricht ist, dass nichts davon wichtig ist. Verbinde deinen persönlichen Wert nicht mit irgendetwas außer deiner selbst. Nicht mit deiner Arbeit oder deinem Besitz oder deinem Liebesleben. Wer du als Person bist, hat nichts damit zu tun, was du besitzt.
Du kannst ein gesundes Selbstbewusstsein haben, ohne tolle Dinge zu besitzen, denn es ist nicht wichtig, was du hast, sondern wer du bist. Der Schlüssel ist es, wertzuschätzen, wer du als Person bist, deine Werte, deine Art zu sein, das Leben zu betrachten, wie du mit anderen Menschen umgehst, deine Gutmütigkeit, deine Integrität, deine Vertrauenswürdigkeit und so viel mehr.
Übernimm die Verantwortung für dich selbst
Jeder muss für sich selbst die Verantwortung übernehmen. Es gibt keinen Grund, andere Menschen für unsere Unsicherheiten und Probleme verantwortlich zu machen. Andere Menschen beeinflussen uns zwar, aber letztendlich sind wir es, die Entscheidungen treffen, nicht die anderen. Deshalb sind wir verantwortlich für unser eigenes Leben.
Was um uns herum geschieht, ist eine Sache, aber wir entscheiden selbst, wie wir mit der jeweiligen Situation umgehen. Wenn dich beispielsweise jemand schlecht behandelt und du beschließt, eine Beziehung mit dieser Person einzugehen, kannst du es nicht auf sie schieben, wenn du unglücklich wirst, da du dich selbst zu irgendeinem Zeitpunkt aufgrund von Unerfahrenheit, falsch investiertem Vertrauen oder Ähnlichem für diesen Weg entschieden hast. Es obliegt gleichfalls unserer Verantwortung, abzubiegen.
Alles, was wir in unserem Leben haben, ob gut oder schlecht, haben wir auf irgendeine Weise provoziert. Es gibt zwar Ausnahmen und manchmal geraten wir durch Pech in wirklich schlimme Situationen, die wir uns nicht ausgesucht haben, aber wir können immer Entscheidungen treffen, welche eine Situation verändern. Ein wichtiger Punkt ist dabei, auf die Sicherheit und den Mut zählen zu können, den Veränderungen auch entgegenzutreten.
Solange du die Schuld auf andere schiebst, wird dein Selbstvertrauen nicht wachsen können, denn wenn du der Verantwortung aus dem Weg gehst, wirst du keine Anstrengung unternehmen, dich zu verändern. Wenn du allerdings beginnst, Verantwortung zu übernehmen und feststellst, dass es du selbst bist, der dein Leben steuert, dann wirst du beginnen, dein Leben in die Hand zu nehmen und dich trauen, Entscheidungen zu treffen, welche die Dinge, mit denen du nicht zufrieden bist, verändern.
Diese Handlungen, die du auszuführen beginnst, um dein Leben zu verbessern, werden dir ein Gefühl der Selbstliebe geben, weil du etwas tust, um dir selbst zu helfen. Und ebenso wie du Dankbarkeit und Liebe verspürst, wenn jemand anderes dir hilft, wirst du das Gleiche dir gegenüber fühlen.
Kenne deine Ziele
Es ist wichtig, dass du dich nicht einfach nur vom Leben mitziehen lässt. Wir können alle unser Leben managen und sollten es nicht dem Schicksal überlassen. Wir müssen uns Ziele setzen und Handlungspläne erstellen, wie wir diese erreichen können. Denn wenn du keine Ziele im Leben hast, kannst du dich nicht daran machen, an ihnen zu arbeiten, und das wird dazu führen, dass du in deiner persönlichen Entwicklung stagnierst.
Selbstbewusstsein entsteht immer aus unseren Erfahrungen und Lebensereignissen. Wenn du dich also keinen entsprechenden Situationen stellst und Ziele verfolgst , kannst du es nicht verbessern. Das wäre, als würde man von einem Basketballspieler erwarten, dass er ohne Training und stundenlanges Üben gut spielt.
Achte auf dich
Was tust du, wenn du jemanden liebst? Sei es ein Kind, ein Freund, ein Verwandter… Wenn wir jemanden lieben und wertschätzen, ist es unsere natürliche Reaktion, uns um ihn zu kümmern und das Beste aus ihm herauszuholen. Es scheint, als würden wir seine Schwächen nicht sehen und seine Stärken vervielfachen. Das Gleiche musst du mit dir selbst tun: auf dich selbst achten – indem du dich gesund ernährst, Sport treibst, deinen Sehnsüchten Aufmerksamkeit schenkst, deine Träume verfolgst, auch mal launisch sein darfst, die Dinge genießt, die dir wichtig sind, nein sagen kannst…
Und du solltest nicht nur auf dich achten, sondern dich auch selbst belohnen. Konzentriere dich auf das Beste, was du hast, nutze es und sei stolz darauf. Du bist eine einzigartige Person, und wir alle haben Stärken – nur können einige Menschen diese bei sich nicht erkennen, weil sie zu sehr mit ihren Fehlern beschäftigt sind. Du musst dir also angewöhnen, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die dir liegen, die Dinge, die du erreichst, und das muss nichts Großartiges sein. Allein die Tatsache, dich einer Sache zu stellen, vor der du Angst hast, ist ein Grund, dir selbst auf die Schulter zu klopfen, denn du tust etwas, um dein Leben zu verbessern und das ist der Anerkennung wert.
Wer hat nicht schon einmal so etwas gehört wie: „Übertreibe nicht, wenn du das Beste in mir siehst”? Wenn wir uns selbst mit diesen liebenden Augen betrachten, sieht alles anders aus. Das musst du erreichen: dich so zu lieben, dass du es schaffst, die positiven Seiten an dir zu sehen. Wenn du beginnst, dich mehr zu lieben, wird es dir leichter fallen, deine eigenen Stärken zu erkennen.
Akzeptiere dich selbst
Ohne Akzeptanz gibt es weder Wohlbefinden noch Sicherheit. Wenn du deine Fehler nicht akzeptierst, verschlimmern sie sich nur. Doch wenn du beginnst, sie hinzunehmen und zu akzeptieren, scheinen sie seltsamerweise plötzlich ganz klein zu werden.
Perfektionismus ist einer der Gründe für fehlende Akzeptanz. Wir wachsen mit Werbung und Filmen auf, die uns eine Gehirnwäsche des Perfektionismus verpassen. Wenn der Sommer beginnt, hören wir andauernd nur davon, wie wir die perfekte Bikini-Figur erreichen können, wie wir unsere Haut pflegen sollen, damit sie immer jung aussieht, und dass wir Zahnpasta verwenden sollten, die unsere Zähne so weiß macht wie frischen Schnee. Die Gesellschaft lässt uns glauben, dass wir immer und überall glänzen müssen. Obwohl wir uns dessen vielleicht nicht bewusst sind, ist das einer der Gründe, aus denen wir uns selbst nicht hinreichend akzeptieren.
Aber alles im Leben hat eine Vorteile und Nachteile; es gibt in Allem Pro und Kontra. Wir müssen uns dessen sein, dass wir alle eine gute und eine schlechte Seite haben, sowohl äußerlich als auch bezüglich unserer Persönlichkeit. Akzeptiere, dass du wie alle anderen menschlich bist und deshalb sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften hast.
Meistens akzeptieren wir nur das Gute und erkennen nicht, dass auch das Schlechteste der Dinge seinen Zweck hat – es existiert aus einem Grund. Ohne Regen gibt es keinen Regenbogen, und doch beschweren sich die Menschen über den Regen und lehnen ihn ab, während sie sich über den Regenbogen freuen und seine Schönheit genießen. Alles hat zwei Seiten und die beiden ergänzen sich. Wenn du deine Schwächen zurückweist, handelt es sich um einen Angriff auf dein Selbstbewusstein. Du musst sie akzeptieren und wenn du das tust, verbessern sie sich seltsamerweise häufig.
Sich selbst zu akzeptieren bedeutet nicht, zu resignieren. Es ist okay, wenn uns etwas nicht gefällt – wir können versuchen, es zu verbessern. Sich selbst zu akzeptieren bedeutet, sich nicht an den Dingen zu stören, die wir nicht an uns mögen. Stattdessen sind wir in der Lage, gewisse Dinge, auch wenn wir sie sehr gerne ändern würden, nicht zu ignorieren, sondern ohne Sorgen, Stress oder negative Gefühle hinzunehmen, dass ich gerade in diesem Moment so bin.
Wir müssen uns selbst akzeptieren, auch wenn es Dinge gibt, die wir an uns nicht mögen. Wir müssen uns trotzdem lieben, uns auf das Positive konzentrieren und voller Liebe und ohne negative Gefühle an dem arbeiten, woran es uns noch fehlt.
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Alba Soler