Wie du in einer Fernbeziehung die Intimität bewahren kannst
Wenn wir davon sprechen, die “Intimität zu bewahren”, heißt das nicht notwendigerweise, dass Paare in der gleichen Stadt oder im selben Haus wohnen und sexuelle Kontakte haben müssen. Viele Paare sind sich körperlich, aber nicht unbedingt in emotionaler Hinsicht nahe. Das Gefühl der Vertrautheit und Verbundenheit – einfach mit der anderen Person zusammen zu sein – fördert hingegen die Intimität.
Es ist wichtig, daran zu arbeiten, die Beziehung zum Partner aufrechtzuerhalten oder zu stärken, besonders bei der Liebe auf Distanz. Tatsächlich müssen und können Paare, die sich aus bestimmten Gründe physisch voneinander trennen, aber dennoch zusammenbleiben wollen, lernen, wie sie die Intimität in einer Fernbeziehung bewahren können. Aber wie stellen sie das am besten an?
Wie lässt sich die Intimität in einer Fernbeziehung pflegen?
Intimität wird definiert als das, was im Vertrauen zu einer Person oder Gruppe geteilt wird, im Besonderen einer Familie. Dieser Ansatz berücksichtigt unsere privatesten Angelegenheiten und die Beziehungen, die wir pflegen, einschließlich der zu unserem Partner – auch wenn uns viele Kilometer trennen. Aus Erfahrung wissen wir, wie wir unsere Beziehung “am Leben halten”, aber unsere Prioritäten mögen sich ändern, wenn wir eine Fernbeziehung führen.
Nachfolgend nennen wir einige Schlüsselaspekte, die dir dabei helfen können, die Intimität mit deinem Partner aufrechtzuerhalten:
- Lenke und leite die Kommunikation. Sei dir bewusst, wie, wann und worüber du mit deinem Partner reden willst. Nicht nur, dass dadurch Ängste und Unsicherheiten gelindert werden können – die Kommunikation bleibt im Fluss. Du musst jetzt aber nicht alle Gesprächsthemen im Voraus planen, vielleicht nur die wichtigen. Wir empfehlen zum Beispiel, die Termine für Telefongespräche vorher gemeinsam festzulegen.
- Fördere den Ausdruck und die Übermittlung von Gefühlen. Du solltest weiterhin erkennen können, in welcher Gefühlslage sich dein Partner dir gegenüber befindet. Zu wissen, was dir Sorgen bereitet oder warum du dich vielleicht unwohl fühlst, gibt dir möglicherweise die Chance, dich dahingehend zu orientieren. Es ist in jedem Fall entscheidend, eure Gefühle zu kommunizieren, weil ihr euch eben nicht jeden Tag seht. Durch Fragen wie “Was hast du dich gefühlt?” und “Wie geht es dir gerade?” könnt ihr euch gegenseitig dazu einladen.
- Sei zuversichtlich – stresse dich nicht und mach dir keine Sorgen. Dank der modernen Technik könnt ihr ganz einfach Fotos, Videos oder Sprachbotschaften verschicken. Es ist jedoch wichtig, es damit nicht zu übertreiben und keine unrealistischen Erwartungen zu stellen. Schickst du deinem Partner ein Foto, weil du an ihn denkst, oder schickst du eines, weil dein Partner es fordert, um dich kontrollieren zu können? In Bezug auf den Wunsch nach Kontrolle ist es wichtig, dass auch du keine sofortigen Antworten vom Partner einforderst und seine Privatsphäre achtest.
- Sei aufmerksam, wie du deine Probleme mitteilst. Es ist wichtig, dass du mit deinem Partner über deine Probleme sprichst, aber achte darauf, wie du sie formulierst. Es kann nämlich große Angst oder ein Gefühl von Hilflosigkeit auslösen, wenn er nicht an deiner Seite sein kann, um dich zu unterstützen. Benutze eine klare und einfache Sprache und übe dich im bewussten Zuhören. Es mag hilfreich sein, dich in die Haut des anderen zu versetzen.
- Versucht, realistische Pläne zu schmieden. Die Entfernung zwischen den Partnern kann eventuell zu Gedankenspielchen führen und so Gefühle der Enttäuschung auslösen. Darum ist es wichtig, die eigenen Erwartungen und die Realität klar zu trennen.
- Sprecht darüber, ob ihr Sex am Telefon oder über das Internet haben wollt. Wenn du ausprobieren willst, Sex am Telefon zu haben, denke darüber nach, wie du das deinem Partner kommunizieren kannst. Und akzeptiere seine Antwort. Es ist wichtig, dass du das Thema mit großer Empathie und dem gehörigen Respekt angehst.
- Akzeptiert eure Unterschiedlichkeiten. Jede Person, jeder Partner ist eine eigene Welt und ein eigenes Universum. Das Bedürfnis nach Intimität ist individuell verschieden. Das deine musst du kommunizieren; lass deinen Partner nicht raten. Es ist normal, verschiedener Meinung zu sein, solange keine bösen Absichten und keine aggressive Haltung dahinterstecken.
Wie du siehst, ist es kein Zuckerschlecken, die Intimität mit deinem Partner auf die Entfernung zu bewahren. Wenn aber die notwendigen Zutaten, nämlich Aufmerksamkeit, sich Bemühen, Empathie und Respekt vorhanden sind, dann lassen sich gesunde und starke Beziehungen schaffen.
Die Kraft der Erinnerungen
In einer Fernbeziehung spielen gemeinsame Erinnerungen eine besonders wichtige Rolle. Die Partner denken an glückliche, gemeinsam erlebte Augenblicke, wie sie beim Spazierengehen Händchen gehalten und diese innigen Umarmungen genossen haben … Gemeinsame Erinnerungen sind eine große Hilfe, wenn du in einer Fernbeziehung die Intimität bewahren willst. Das Reden über Zeiten, die man zusammen verbracht hat, stärkt für viele Paare die Beziehung.
Die Rückbesinnung auf gemeinsame Erfahrungen schwächt das Gefühl der Entfernung ab. Wenn du zudem noch die guten Eigenschaften deines Partner lobst oder Pläne für euch beide schmiedest, umso besser. Weit voneinander entfernt zu sein, kann uns gefühlsmäßig überwältigen, aber auch als Chance verstanden werden.
Was noch helfen kann? Vertrauen in dich selbst, Vertrauen in deinen Partner, vollkommener Respekt und eine Portion Empathie. Die Entfernung trennt nur Körper, aber keine Herzen. Mit einer Menge Willenskraft und echtem Einsatz könnt ihr die Herausforderung meistern und in der Fernbeziehung die Intimität bewahren.